Diese Wildtiere leben in Deutschland
Viele Jahrhunderte lang wurden wilde Tiere in Deutschland gejagt, bis sie hierzulande als ausgestorben galten. Doch in den vergangenen Jahren haben sich verschiedene Raubtierarten wieder in Deutschland angesiedelt.
Durch Artenschutzprojekte und eine regulierte Jagd haben sich die Lebensbedingungen für viele Tierarten verbessert. Besonders Wölfe und Luchse sind in einigen Teilen Deutschlands wieder heimisch.
Inhaltsverzeichnis
Wildtiere in der Stadt
Manche Tierarten haben sich an die durch den Menschen veränderten Lebensbedingungen und Gegebenheiten angepasst, sodass sie sehr gut in der Stadt leben können.
Zu diesen Tierarten gehören beispielsweise Tauben, Waschbären, Marder und Füchse. Die Tiere machen sich das große Futterangebot in der Nähe des Menschen zunutze.
Viele der Tiere haben ihre natürliche Scheu verloren, sodass ihnen das Überleben in der reinen Wildnis nur noch schwer gelingen würde.
In einer deutschen Großstadt leben schätzungsweise bis zu 10.000 verschiedene Wildtierarten.
Diese Wildtiere leben in Deutschland
Zu den bekanntesten Wildtieren in Deutschland zählen beispielsweise Hase, Wildschwein und Reh; doch auch andere Wildtiere sind hier heimisch oder tauchen vereinzelt auf.
Wolf
Im Jahr 1904 wurde der letzte Wolf in Deutschland erschossen. Seit 2000 gibt es wieder frei lebende Wölfe in Deutschland und die Tiere stehen nun unter internationalem Schutz, sodass die Bestände wieder wachsen.
Es wird davon ausgegangen, dass inzwischen rund 300 erwachsene Wölfe in Deutschland leben. Sie sind vor allem in den östlichen Bundesländern anzufinden. Während Naturschützer dies als großen Erfolg ansehen, bringen sie für Viehzüchter auch Ärger mit sich, denn es kommt immer wieder vor, dass Nutztiere wie Schafe oder Ziegen von Wölfen gerissen werden.
Luchs
Der scheue Luchs ist nahezu unbemerkt wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Dies ist auf gezielte Wiederansiedlungsversuche zurückzuführen, denn von alleine hätten sich die Tiere hier nicht wieder ansiedeln können.
Da sich der Luchs immer versteckt hält, ist der genaue Bestand nicht bekannt.
Zudem können die Streifgebiete der Tiere bis zu 400 Quadratkilometer groß sein, was eine Schätzung des Bestandes ebenfalls erschwert. Die Tiere finden in den deutschen Mittelgebirgen ideale Voraussetzungen zur Ausbreitung. Dort finden sie ausreichend Säugetiere wie Rehe zur Ernährung und genügend ruhige Rückzugsräume. Im Bayerischen Wald, im Harz und im Pfälzerwald wurden Luchspopulationen bereits nachgewiesen.
Braunbär
Braunbären sind ebenfalls in Deutschland gesichtet worden. 2006 sorgte der Braunbär „Bruno“ für Aufsehen.
Er riss viele Schafe, wodurch er letztlich auch erschossen wurde. Bei den Braunbären in Deutschland handelt es sich lediglich um Besucher, die über die südlichen und südöstlichen Grenzen zu uns gelangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Braunbären wieder in Deutschland ansiedeln, ist eher gering.
Elch
Elche gelten seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland als ausgestorben. Inzwischen kommt es immer mal wieder vor, dass einzelne Tiere wieder hierzulande gesichtet werden. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg tauchen sie regelmäßig auf. V
ereinzelt kommt es zu Verkehrsunfällen durch die bis zu 800 Kilogramm schweren Großhirsche.
Wisent
Der in Deutschland fast als ausgestorben geltende Wisent ist durch gezielte Auswilderung im hessischen Rothaargebirge wieder heimisch geworden. 2013 wurde eine Gruppe Flachlandwisente durch eine Auswilderungsstation in die freie Wildbahn entlassen. Die Tiere haben sich vermehrt, sodass der Bestand bereits auf etwa 20 angewachsen ist.
Biber
Im 19. Jahrhundert wurde der Biber viel gejagt, sodass er fast ausgerottet war. Durch die im 20. Jahrhundert durchgeführten Schutzmaßnahmen konnten sich die Tiere wieder in Deutschland ausbreiten.
Inzwischen sind über 25.000 Biber in Deutschland beheimatet.
Selbst in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt sind die Tiere anzutreffen. Für Naturschützer sorgte die Rückkehr der Biber für Freude, da die Tiere zur Renaturierung (Wiederherstellung naturnaher Lebensräume) der Gewässer beitragen und so für andere Arten wie Vögel und Amphibien bessere Lebensbedingungen schaffen.
Seeadler
Der Seeadler gilt mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,60 Metern als größter europäischer Greifvogel.
Inzwischen ist er vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein wieder heimisch geworden. Dort brüten heutzutage rund 600 Paare.
Rothirsch
Der Rothirsch gehört zu den bekanntesten Wildtieren in Deutschland und ist zudem das größte Wildtier Deutschlands. Er kann ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm und eine Schulterhöhe von bis zu 150 Zentimetern erreichen. Die Tiere kommen auf etwa 25 % der Landesfläche vor.
In vielen Bundesländern dürfen Rothirsche nur in ausgewiesenen Rotwildbezirken leben. Außerhalb dieser Bezirke müssen die Tiere während der Jagdzeit erlegt werden. Naturschützer setzen sich für die Abschaffung dieser Rotwildbezirke ein.