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Steigende Preise bei Lebensmitteln

Steigende Preise bei Lebensmitteln
Steigende Preise bei Lebensmitteln - Bild: © Superingo #507094518 stock.adobe.com

Gefühlt werden Lebensmittel von Tag zu Tag teurer, sodass es vielen Menschen nur schwerlich oder sogar gar nicht mehr möglich ist, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten.
Alleine im Zeitraum zwischen März 2022 und März 2023 gab es einen Preisanstieg von 22,3 Prozent. Ist die Spitze des Eisberges bereits erreicht oder werden Nahrungsmittel zum Luxusgut?

Ein Blick auf die tatsächliche Steigerungsrate

Die Preise für Lebensmittel steigen weiterhin stark an, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Im Vergleich zum Vorjahr sind im März 2023 um +22,3 Prozent noch stärker gestiegen, im Gegensatz zu den Energiepreisen mit einem Plus von 3,5 Prozent. Davon sind nicht nur einzelne sondern alle Lebensmittelgruppen getroffen.
Werden sich die Lebensmittelpreise der letzten 20 Jahre einmal angeschaut, zeigt sich, dass hierbei der Anstieg deutlich geringer ausgefallen ist, im Gegensatz zu anderen Lebenshaltungskosten.

Die Teuerungsrate in den Jahren 2000 und 2019 lag durchschnittlich etwas unter der 1,5 Prozent Marke.

Bei bestimmten Lebensmittelgruppen fällt sofort ins Auge, dass die Preise stark angestiegen sind, wenn die Preise von März 2022 und März 2023 verglichen werden. Der sprunghafte Anstieg der Lebensmittelpreise zeigt sich unter anderem beim Fleisch, Molkereiprodukten, Kaffee und insbesondere in der Gemüseabteilung.
Dabei spielen natürlich auch Missernten in den am Mittelmeer gelegenen Erzeugerländern eine entscheidende Rolle. Missernten durch Frost und Unwetter haben zudem für ein geringeres Angebot gesorgt.
So sind die Preise für Mehl, Getreideerzeugnisse und Brot um insgesamt 25 Prozent gestiegen. Bei Molkereiprodukten und Eiern sind es sogar + 35 Prozent, bei Fleisch + 18 Prozent und bei Gemüse + 27 Prozent, um nur einige zu nennen.

Preise für Lebensmittel steigen weiterhin stark an
Die Preise für Lebensmittel steigen weiterhin stark an, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen – Bild: © Piman Khrutmuang #237483080 stock.adobe.com

Leere Supermarktregale und besonders teure Handelsmarken

In den Supermärkten und beim Discounter sind immer mehr leere Regale gerade bei Markenprodukten zu finden. Wer Produkte von Kellogs, Milka, Miracoli, Lipton oder Coca Cola kaufen möchte, sucht diese meist vergebens.

Grund dafür ist, dass Hersteller und Handel sich über Preiserhöhungen nicht einig werden können. Die Preiserhöhungen, die sich die Hersteller wünschen, sieht der Handel als überzogen. Darum werden diese Produkte vorübergehend aus dem Sortiment genommen. Das ist aber kein neues Phänomen.
Beispielsweise Nestlé und Edeka haben schon vor der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine Anfang 2018 über Preiserhöhungen bei zahlreichen Produkten, angefangen von Nescafé über Vittel-Wasser bis hin zu Wagner-Pizza gestritten. Was jedoch besonders ins Auge sticht, dass es sich bei dem Kampf um höhere Preise ausschließlich um Konzerne handelt, die international agieren. Diese haben hohe Umsätze und teilweise super Gewinne.

Leere Supermarktregale
In den Supermärkten und beim Discounter sind immer mehr leere Regale gerade bei Markenprodukten zu finden – Bild: © Ronald Rampsch #336343494 stock.adobe.com

Teure Supermarkt- und Discountermarken

Auch Discounter und Supermarktketten haben auf ihre Eigenmarken ordentlich aufgeschlagen. Bei einem Vergleich fällt sofort auf, dass die Handelsmarken deutlich stärker angestiegen sind als manche Markenprodukte. Es sind aber die Handelsmarken, die aktuell viel häufiger gekauft werden.

Eigentlich müssten große Handelsunternehmen und Hersteller die aktuelle Steigerung der Kosten gut wegstecken können.

Und es geht in Zeiten von Krisen auch um soziale Verantwortung, gerade bei großen Konzernen, die Preiserhöhungen zurückhaltend gestalten sollten. Das ist aber nicht der Fall, weshalb Verbraucher immer weniger Geld in der Geldbörse haben.

Preisbewusst einkaufen trotz steigender Lebensmittelpreise

Um Geld beim Lebensmitteleinkauf zu sparen und trotzdem gesunde Mahlzeiten auf den Tisch zu zaubern, gibt es einige Tipps, die sich einfach umsetzen lassen:

Einkaufsliste schreiben

Es kann sich durchaus lohnen, für die nächsten Tage oder die Woche einen Essensplan zu erstellen und dann ganz gezielt nur die Produkte einzukaufen, die dafür benötigt werden.

Durch den Einkaufszettel lassen sich meist teure Spontankäufe reduzieren.

Beim Erstellen der Einkaufsliste sollten zudem die Vorräte und der Kühlschrank kontrolliert werden, um alles im Blick zu haben. Hilfreich beim Geld sparen ist, wenn ein maximaler Geldbetrag für den Einkauf von vorneherein festgelegt wird.

Einkaufsliste schreiben
Beim Erstellen der Einkaufsliste sollten zudem die Vorräte und der Kühlschrank kontrolliert werden, um alles im Blick zu haben – Bild: © Ольга Рязанцева #467782075 stock.adobe.com

Auf Preisfallen achten und diese umgehen

Beim Einkauf sollte bei allen Produkten immer der Literpreis und Kilopreis verglichen werden, der auf den Etiketten am Regal kleingedruckt angegeben ist. Dann gelingt auch ein echter Vergleich. Das Herkunftsland und die jeweilige Jahreszeit spielen bei Gemüse und Obst eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Häufig sind Gemüse und Obst der Saison aus regionalem Anbau günstiger. Denn diese müssen keine langen Transportwege zurücklegen und brauchen keine aufwändige Kühlung. In Supermärkten und Discountern werden Lebensmittel mit einem bald ablaufenden Haltbarkeitsdatum zu einem reduzierten Preis angeboten.

Auf dem Wochenmarkt lässt sich zum Ende des Markttages oftmals Gemüse, Obst und weitere Lebensmittel günstiger einkaufen, im Vergleich zum Supermarkt. Wer anstelle von Gemüse aus dem Gewächshaus saisonales Freilandgemüse kauft, macht gleichzeitig etwas für die Umwelt.
Kluges und durchdachtes Einkaufen kann dazu beitragen, dass nicht das gesamte Haushaltsgeld für Lebensmittel ausgegeben wird.

Fleisch öfter einmal durch pflanzliche Alternative ersetzen

Fleisch im Allgemeinen und besonders Hack- und Rindfleisch sind zurzeit besonders teuer. Allerdings lassen sich Fleisch, Wurstwaren und auch Fisch teilweise oder auch ganz recht gut durch pflanzliche Lebensmittel ersetzen.

Gute Alternativen sind dabei zum Beispiel Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Sojabohnen, die als gute Eiweißquellen gelten.

Außerdem enthalten Hülsfrüchte wertvolle B-Vitamine, Ballaststoffe, Eisen und sind zudem auch noch günstig. Auf Fleisch-Ersatzprodukte sollte verzichtet werden, weil diese teurer sind. Zudem sind diese höher verarbeitet und enthalten zahlreiche Zusatzstoffe.
Kohlenhydrate liefern Nudeln, Reis, Bulgur und Couscous. Vollkornvarianten sind zudem reich an ungesättigten Fettsäuren, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen.

Fleisch besonders teuer
Fleisch im Allgemeinen und besonders Hack- und Rindfleisch sind zurzeit besonders teuer – Bild: © dusanpetkovic1 #576069354 stock.adobe.com

Geld sparen mit selber kochen

Meist ist es günstiger selber zu kochen, als zum Telefon zu greifen und den Lieferdienst anzurufen. Das gilt auch für Fertiggerichte und ein Essen aus dem Imbiss. Außerdem weiß jeder, der selber kocht, was nachher auf den Teller kommt.

Natürlich kann es zwischendurch auch eine Pizza vom Lieblings-Italiener oder ein Fertiggericht sein. Gerade bei Fertiggerichten gilt es, auch einen Blick auf den Kilopreis zu werfen.
Auch ein belegtes Brötchen beim Bäcker oder ein Snack unterwegs, gehen tüchtig ins Geld. Warum nicht einfach für unterwegs zuhause Brötchen oder ein Brot zubereiten und für die Fahrt ins Büro einen Thermobecher mit Kaffee befüllen. Damit lässt sich bares Geld sparen.

Zusätzlicher Spartipp

Indem übermäßige Lebensmittelabfälle vermieden werden, lässt sich auch viel Geld sparen. Aus Resten vom Vortag lässt sich mit tollen Rezepten eine weitere Mahlzeit zaubern.
Außerdem ist wichtig, dass Lebensmittel zuhause richtig gelagert werden, damit sie länger frisch bleiben und nicht im Müll landen.