Durch Klimawandel – Steigende Anzahl wetterbedingter Katastrophen
Seit 1970 hat sich die Anzahl von wetter- und klimabedingten Katastrophen massiv erhöht. Im Zeitraum von 2000 bis 2009 war der Anteil an Katastrophen fünfmal so hoch wie in den 1970ern, bestätigte die Weltwetterorganisation WMO.
Nahezu 80 Prozent dieser Katastrophen sind Stürme und Überschwemmungen.
Inhaltsverzeichnis
Verheerende Unwetter auch in Deutschland
Ein Beispiel ist Hurrikan „Ida“, der kürzlich über die US-amerikanische Südküste fegte. Das Ausmaß der verursachten kann nach Aussagen von WMO-Generalsekretär Petteri Taalas zwar noch nicht zu 100 Prozent benannt werden. Doch aktuell ist davon auszugehen, dass der Hurrikan die teuerste Katastrophe aller Zeiten ist.
Verheerend waren ebenfalls Schäden, welche durch das Hochwasser im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verursacht wurden.
Bei diesem Hochwasser verloren 180 Menschen ihr Leben. Schätzungen zufolge belaufen sich die Versicherungsschäden auf etwa sieben Milliarden Euro.
Die häufigsten Naturkatastrophen
Weltweit wurden von 1970 bis 2019 ungefähr 11.000 Katastrophen gemeldet. Bei diesen Ereignissen verloren zwei Millionen Betroffene ihr Leben. Die Schäden belaufen sich auf ungefähr 3,6 Billionen Dollar bzw. rund drei Billionen Euro. Pro Jahrzehnt erhöhte sich der Anteil wetterbedingter Katastrophen von 711 Ereignissen von 1970 bis 1979 auf 3.536 von 2000 bis 2009. Die WMO analysierte Daten über Dürren, Überschwemmungen, Stürmen, Waldbränden und extremen Hitzeereignissen.
Diese Katastrophen machen die knappe Hälfte aller Naturkatastrophen sowie der Todesopfer aus. Andere Geschehnisse wie Vulkanausbrüche oder Erdbeben bleiben von dieser Statistik unberücksichtigt.
Erwärmte Ozeane als wichtige Ursache
Der Klimawandel ist dafür verantwortlich, dass wetterbedingte Katastrophen immer intensiver und häufiger auftreten. Das bedeutet wiederum, dass uns zukünftig noch mehr Waldbrände, Dürren und Hitzewellen erwarten werden. Weil sich mehr Wasserdampf in der Atmosphäre befindet, erhöht sich das Risiko für tödliche Überschwemmungen und extremen Regenfall.
Eine wichtige Ursache ist die Erwärmung der Ozeane, die sich auf die Häufigkeit sowie geografische Lage starker tropischer Stürme auswirkt.
Die größten Schäden ereigneten sich – bedingt durch die dichte Besiedlung sowie die teure Infrastruktur – in den USA. Mehr als 90 Prozent aller durch die Umweltkatastrophen verursachten Todesopfer waren hingegen in Entwicklungsländern zu Hause. Zusammenfassend fällt auf, dass sich die sechs kostenintensivsten Katastrophen allesamt in den USA ereigneten.
Die größten Umweltkatastrophen
An der Anzahl der Opfer gemessen, ereigneten sich die verheerendsten Katastrophen der letzten 50 Jahre in Äthopien bei der Dürre 1983 sowie in Bangladesch beim Zyklon „Bhola“ in 1970. Zudem forderten die Dürre im Sudan in 1983, der Zyklon „Gorky“ in Bangladesch in 1981 sowie der Zyklon „Nargis“ in Myanmar in 2008 sehr viele Opfer.
Gemäß Analysen der WMO ging der Anteil wetterbedingte Katastrophen von 2010 bis 2019 im Vergleich zum vorherigen Jahrzehnt zurück. Doch nach Informationen von WMO-Chef Taalas wird der Rückgang mit der von der Universität Löwen in Belgien angewendeten Größenklassifizierung begründet. Wird diese Schwelle niedrig angesetzt, steige die Zahl auch kontinuierlicher an.
Frühwarnsysteme bieten Sicherheit
Die Vereinten Nationen und WMO fördern Länder nunmehr bei der Errichtung von Frühwarnsystemen. Allerdings bedarf der Bereich noch wesentlich mehr Investitionen.
Da Menschen in vielen Ländern jedoch mittlerweile frühzeitig vor Unwettern gewarnt werden können, ist der Anteil an Todesopfern schon deutlich zurückgegangen. In den 70ern forderten Umweltkatastrophen ungefähr 55.600 Tote. Diese Zahl reduzierte sich von 2010 bis 2019 auf 18.500.