Diese Sportarten verlängern das Leben
Wer auch im hohen Alter gesund und fit bleiben möchte, sollte auch regelmäßig Sport treiben. Ob Senioren allerdings eher auf Kraft- oder Ausdauertraining setzen sollten, ist wissenschaftlich nicht zu 100 Prozent erwiesen. Während zahlreiche Studien auf regelmäßiges Joggingtraining verweisen, plädiert eine repräsentative brasilianische Untersuchung für den Griff zu Hanteln.
Allerdings genüge es dann nicht, einfach nur Gewichte zu stemmen. Laut Aussagen der Sportmediziner der in Rio de Janeiro ansässigen Klinik Clinimex ist es wichtig, die Übungen mit den Hanteln in der richtigen Geschwindigkeit auszuüben.
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Unterschiede zwischen Schnell- und Maximalkraft
Diesbezüglich ist der Unterschied zwischen Maximal- und Schnellkraft besonders wichtig. Hierbei bezieht sich die Maximalkraft auf die höchste Kraft, die das Nervensystem sowie die Muskulatur gegen Widerstände aufbringen. Dieses Kraftpotential wird beispielsweise gefordert, wenn Autos geschoben werden müssen. Als Schnellkraft wird die Energie bezeichnet, mit welcher der eigene Körper oder Objekte binnen kürzester Zeit mit höchster Kraft beschleunigt werden. Diese Kräfte werden beispielsweise beim schnellen Treppensteigen benötigt.
Möchten ältere Menschen gegen einen Ball treten oder von einem Stuhl aufstehen, ist in erster Linie Schnellkraft gefragt. Im Gegenzug fokussieren sich die meisten Kraftübungen jedoch auf Maximalkraft. Dementsprechend nutzen die meisten Besucher eines Fitnessstudios in erster Linie schwere Gewichte und achten dabei auf die Anzahl der Wiederholungen. Im Gegenzug bleibt die Geschwindigkeit der Ausführung jedoch außen vor.
Das Studienergebnis: Personen mit hoher Schnellkraft leben länger
Für ihre Studie unersuchten die brasilianischen Wissenschaftler die Schnellkraft von knapp 3.900 Nicht-Sportlern, die zwischen 41 und 85 Jahren alt waren. Im Rahmen der Untersuchung teilten die Forscher die Probanden in insgesamt vier Gruppen ein. Zur Ermittlung der Schnellkraft entschieden sich Wissenschaftler für die Übung “aufrechtes Rudern”, bei der die Teilnehmer Gewichte stehend mit ausgestreckten Armen bis zum Kinn zogen. Sechseinhalb Jahre nach der Studie waren sechs Prozent der Frauen sowie zehn Prozent der Männer verstorben.
Dabei stellte sich heraus, dass die Mortalitätsrate in der Gruppe mit niedriger Schnellkraft besonders hoch gewesen ist.
Im Gegenzug bewies die Untersuchung erstmals, dass Personen mit hoher Schnellkraft auch länger leben. Um diesen Effekt zu erzielen, genügten bereits Werte, die sich nur leicht über dem Durchschnitt befanden.
Jegliche Form von Bewegung wirkt sich positiv aus
Finden Hobby-Sportler am Stemmen von Gewichten allerdings kein Gefallen, verbreitet eine schwedische Studie dennoch Hoffnung. Diese Untersuchung ergab, dass jegliche Form von Bewegung das Leben verlängert. In diesem Zusammenhang betont eine Medizinerin der Swedish School of Sport and Health Sciences, dass viele Menschen der Annahme sind, nur in Fitnessstudios effizient trainieren zu können. Allerdings beweist die Praxis, dass es genauso wichtig ist, den Alltag aktiv mit kleinen sportlichen Tätigkeiten wie Radfahren oder Treppensteigen zu gestalten.
Das Team um die schwedische Medizinerin Elin Ekblom-Bak wertete Gesundheitsdaten von über 316.000 Erwachsenen aus den Jahren von 1955 bis 2015 aus. Dabei kam die Medizinerin zu der Erkenntnis, wie wichtig eine Steigerung der Fitness völlig unabhängig vom Ausgangspunkt ist. Ihrer Meinung nach profitieren insbesondere die Personen von einer verbesserten Fitness, deren Atmung sowie Blutkreislauf den Körper auf einem eher niedrigen Niveau mit Sauerstoff versorgen.