Sport trotz Pollenallergie: Worauf achten?
Eine Pollenallergie – auch als Heuschnupfen bekannt – ist eine klassische Volkskrankheit. Tränende Augen, eine schnupfende Nase und starker Juckreiz sind klassische allergischen Symptome, unter denen Betroffene besonders leiden.
Inhaltsverzeichnis
- Allergieauslöser vermeiden
- Im Zweifelsfall an Ärzte wenden
- Moderaten Ausdauersport praktizieren
- Bei erhöhtem Risiko drinnen sporteln
- Auf die richtige Jahreszeit achten
- Sport für Allergiker: Geeignete Orte
- Starke Pollenbelastung: Hilfreiche Medikamente
- Bei Pollenallergie auf die richtige Trainingsausrüstung achten
Allergieauslöser vermeiden
Zur Blütezeit gedeihen Gräser, Baum- und Kräuterpollen in rauen Mengen. Für Aktivitäten im Freien sind Allergikern unter diesen Umständen oftmals Grenzen gesetzt.
Aus gesundheitlicher Perspektive ist es natürlich am besten, die Allergieauslöser zu vermeiden.
Andererseits ist es schwierig, die Freizeit insbesondere im Frühling bei strahlendem Sonnenschein eher drinnen zu verbringen. Dennoch ist es wichtig, Allergien und Sport behutsam miteinander zu vereinen.
Im Zweifelsfall an Ärzte wenden
Eine Pollenallergie ist kein Hindernis, um Sport zu vermeiden. Allerdings ist eine gute Planung für Pollenallergiker unerlässlich. Warndienste informieren auf Warnseiten darüber, welche Pollen derzeit im Umlauf sind und worauf sich Allergiker einstellen müssen.
Gespräche mit Ärzten sind im Vorfeld hilfreich. Schließlich sind die Mediziner die richtigen Ansprechpartner, um die passenden Pharmazeutika gegen allergische Symptome während des Trainings zu verschreiben.
Moderaten Ausdauersport praktizieren
Generell wirkt sich moderater Ausdauersport mit stetiger Leistungssteigerung gut für sportlich ambitionierte Allergiker aus. Ausdauersport in dieser Form kräftigt die Atemmuskulatur, die Abwehrkräfte und das Immunsystem. Exzessives Training sollten Allergiker hingegen unterlassen. Wer sportlich an seinen Grenzen agiert, geht das Risiko ein, dass sich starke allergische Reaktionen einstellen. In diesem Fall ist die physische Abwehr durch die körperliche Anstrengung schließlich ohnehin geschwächt.
An Allergien leidende Patienten sollten außerdem zwingend nach individueller Herzfrequenz trainieren.
Indem der Wohlfühlbereich beim Training dadurch optimal gesteuert wird, reduziert sich die Gefahr einer etwaigen Überreaktion auf ein Minimum.
Bei erhöhtem Risiko drinnen sporteln
Möchten allergisch reagierende Sportler auf Nummer sicher gehen, sollten sie ihre sportliche Betätigung zur Blütezeit der Pollen generell nach drinnen verlegen. Indem Betroffene den Kontakt mit Allergieauslösern dadurch umgehen, werden sich vermutlich keine Symptome einstellen.
Allerdings sollten sich Betroffene auch vor Augen führen, dass eine komplette Allergiekarenz nahezu unmöglich ist. Denn es ist schlichtweg unmöglich, die im Freien umher fliegenden Pollen komplett zu umgehen.
Auf die richtige Jahreszeit achten
Aus Sicherheitsgründen sollten Patienten die Zeit für sportliche Betätigung auswählen, zu der die wenigsten Pollen umher fliegen. Am Morgen und am Nachmittag ist die Pollenkonzentration in der Luft besonders hoch.
An einem sonnigen Tag mit viel Wind ist die Pollenkonzentration besonders hoch.
Weil Pollen durch kurze Regenschauer aufgewirbelt werden, sollten Pollenallergiker diesen Zeitraum für sportliches Training ebenfalls umgehen. Nach einem längeren Regenguss ist die Luft hingegen verhältnismäßig sauber.
Sport für Allergiker: Geeignete Orte
Bei starkem Wind können Pollen bis zu einer Entfernung von rund 400 Kilometern weit verweht werden. Dadurch sind die Blütenteile von Pflanzen allgegenwärtig. Dennoch sollten Pollenallergiker sich von den Gegenden fernhalten, in denen besonders viele Allergie auslösende Bäume, Kräuter oder Gräser gedeihen. In diesen Arealen ist die Konzentration von Pollen in der Luft besonders hoch.
Physische Reaktionen auf die Allergene fallen stärker aus. Im Frühjahr gedeihen Pollen von Birken, Haselsträuchern sowie der Erle. Erfahrungsgemäß lösen Birkenpollen die stärksten Symptome aus. Zur Sommerzeit sollten Pollenallergiker Getreidefelder und Wiesen meiden. Im Herbst sollten sich Betroffene von bewachsenen Ebenen fernhalten.
Ein gut geeigneter Ort sind Laubwälder, da diese Vegetation die Luft sehr gut gegen Pollen abschirmt. Bei starker Pollenbelastung spricht nichts dagegen, das Training ebenfalls in höhere Areale zu verlegen. Bei milden Temperaturen verspricht Höhentraining in den Bergen sogar optimale Trainingsergebnisse, da sich die Lunge in diesen Arealen sehr gut erholen kann.
Starke Pollenbelastung: Hilfreiche Medikamente
Bestimmte Pharmazeutika verschaffen Betroffenen Linderung und beugen dadurch allergischen Anfällen vor. Ein gutes Beispiel sind Antihistaminika. Diese Arzneimittel hemmen aufgrund einer eintretenden Histaminwirkung die Blockierung von Histamin-Rezeptoren, das unangenehme Begleiterscheinungen wie Atemnot, Schwellung oder Juckreiz verursacht. Allerdings können Antihistaminika die allergischen Reaktionen auch nicht komplett vermeiden.
Moderne Präparate dieser Form erzeugen nur noch wenige Müdigkeitserscheinungen und sich nach Rücksprache mit dem Arzt problemlos für sportliches Training einsetzbar.
Im Idealfall sollten Betroffene die Medikamente mindestens zwei Wochen vor Beginn der Pollensaison einnehmen. Für akute Beschwerden sind die Arzneimittel allerdings weniger geeignet.
Vorteile von Glukokortikoiden
Im Akutfall wirken diese Arzneimittel Entzündungsreaktionen entgegen. Diese Präparate enthalten Kortison oder sind mit dessen Wirkung vergleichbar. Eine längerfristige generelle Anwendung dieses Medikaments ist nicht empfehlenswert.
Nach Rücksprache mit dem Arzt spricht aber auch nichts dagegen, das Glukokortikoid lokal als Augentropfen oder Nasenspray einzunehmen. Weil die Arzneimittel lokal erst nach längerfristiger Anwendung wirken, ist diese Form der Einnahme ebenfalls keine geeignete Akuttherapie.
Besonderheiten von Beta-2-Sympathomomimetika
Diese Pharmazeutika dienen der Behandlung akuter Asthmaanfälle, da diese kleine Bronchien erweitern und deshalb die Sauerstoffversorgung stabilisieren. Allerdings stehen die Medikamente auf der Liste verbotener Substanzen der NADA, der Nationalen Anti-Doping-Agentur.
Deshalb ist es im Training und Wettkampf nur gestattet, das Arzneimittel bei medizinischer Indikation einzusetzen.
Bei Pollenallergie auf die richtige Trainingsausrüstung achten
Beim Sport sollten Pollenallergiker stets Medikamente für eine lokale Anwendung zur Hand haben, um im Akutfall gegen Anfälle gewappnet zu sein. Damit so wenig Pollen wie möglich nach dem Training in die eigenen vier Wände gelangen, sind Pollenallergiker gut beraten, die Kleidung nach dem Sport im Freien direkt auszuwechseln.
Daraufhin sollten sie sich duschen, um etwaig festsitzende Pollen auf der Haut und dem Haar zu beseitigen.