Der Shiitake-Pilz – Heilsamer Genuss aus Asien

Pilze sind eine der faszinierendsten Lebensformen unserer Erde. Sie kommunizieren über schier unendliche Netzwerke im Wald und sind für die Nährstoffversorgung von Bäumen und Pflanzen zuständig. Doch auch dem Menschen helfen sie. Viele Pilze sind gesund und bei verschiedenen Beschwerden einzusetzen.
Ein ganz besonderer unter ihnen ist der Shiitake-Pilz. Wir haben ihn genauer die Lupe genommen und zeigen, was er für unsere Gesundheit leisten kann.
Inhaltsverzeichnis
Der Ursprung von Shiitake
Der oft als König der Pilze bezeichnete Shiitake stammt ursprünglich aus Asien. Erstmals dokumentiert wurde er in den Waldgebieten Chinas. Dabei ist er seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin, die zum Großteil auf heilenden Naturmitteln beruht.
Der rundlich geformte Pilz wächst auf verschiedenen Laubbäumen, meist auf hartem Holz.
Im Wald kommt er unteranderem an Buchen, Eichen, Ahorn und Walnussbäumen vor. Vor allem aber wächst er am Pasania-Baum, einer in Asien heimischen Kastanie. Seine hell- bis dunkelbraune Färbung und die schneeweiße Unterseite verleihen ihm ein optisch ansprechendes und harmonisches Aussehen.
Dabei versprüht er sowohl im Walde als auch im getrockneten einen wohlriechenden, leichten Pilzgeruch, weshalb er im Chinesischen auch als „der duftende Pilz“ bekannt ist. Wohingegen er in China und Japan in der freien Natur vorkommt, wird er hierzulande und im Rest der Welt kultiviert, und immer häufiger konsumiert.

Die universelle Wirkung von Shiitake
Das liegt neben dem einzigartigen Pilzgeschmack vor allem an seinen gesundheitsfördernden Eigenschaften. Auf etwa 100 g Pilze kommen 2,2 g Eiweiß. Das mag nicht viel klingen, interessant ist jedoch die Zusammensetzung. Die Proteine liefern alle essenziellen Aminosäuren, wie beispielsweise Leucin und Lysin, und sind in einem ähnlichen Verhältnis vorhanden, wie in Fleisch oder Milch. Das macht ihn für alle, die auf Tierprodukte verzichten, zu einer gesunden Alternative.
Daneben enthält er wichtige Vitamine wie B2, B3 und B6, die für den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und die Hautgesundheit zuständig sind.
Zu einer echten Vitaminbombe aber wird der Shiitake, wenn es um Vitamin B5 geht. So verschafft er uns Energie und stabilisiert den Hormonhaushalt. Auch Mineralien wie Eisen und Zink sind zu Genüge im Pilz vorhanden. Kupfer kommt in der Ernährung häufig zu kurz. Hier hilft der Shiitake: Das lebenswichtige Spurenelement kommt hochkonzentriert im Pilz vor. So reichen bereits sechs bis sieben Stück aus, um den Tagesbedarf zu decken. Das begünstigt die Bildung von Bindegewebe und Blut und verbessert die Funktion des Nervensystems.

Eine fast schon zauberhafte Wirkung entfalten die Pilze, wenn es um Vitamin D geht. Das Sonnenvitamin ist an mehreren lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Regulär erhält der Körper das Vitamin durch das UVB-Licht der Sonnenstrahlen. Ist das jedoch, wie beispielsweise im Winter, nicht möglich, kommt es zu einer schwerwiegenden Unterversorgung. Unser Immunsystem wird geschwächt, wir werden schneller krank und unser Serotoninspiegel gerät aus dem Gleichgewicht. Folge ist das bekannte Winterloch, mit depressiver Stimmung, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Hilfe schafft der Shiitake-Pilz. Er ist von Natur aus Reich an Vitamin D und kann einen Mangel des Sonnenvitamins einfach ausgleichen.
Zusätzlich hat er die Fähigkeit, weiteres Vitamin D aufzunehmen. Legt man ihn in die Sonne, erhöht sich sein Vitamin-D-Anteil um bis zu 400 %. Gemeinsam mit dem hohen Vorkommen an Vitamin B12 wird der Shiitake zu einem echten Superfood in puncto Knochengesundheit. Seine Spurenelemente wie Zink, Eisen und Phosphor stärken dazu zusätzlich Muskeln und Gelenke. Shiitake verhilft so zu mehr körperlicher Stabilität.
Zudem regt er die Verdauung an und verhindert effizient Magen-Darm-Probleme.
Seine entzündungshemmenden Eigenschaften helfen chronische Darmentzündungen zu bekämpfen. Dadurch stärkt er das Immunsystem weiter. Der ganze Organismus wird stabiler und resistenter gegen Krankheiten. In Japan und China wird er deshalb traditionell gegen Grippe, Allergien und Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Sogar krebslindernde Eigenschaften können dem Pilz nachgewiesen werden. In Japan rangiert er auf Platz 8. aller gegen Krebs eingesetzter Heilmittel. Eine Studie aus dem Jahr 1969 kam dabei zu interessanten Ergebnissen. Das im Shiitake enthaltene Lentinan soll dem Körper helfen Krebszellen gezielt zu orten und selbstständig zu vernichten. In Asien wird der konzentrierte Pilzstoff zur Krebstherapie gespritzt, doch auch der Verzehr der Pilze kann vorbeugend wirksam sein. Selbst bei HIV-Patienten findet der Stoff Anwendung, indem er die Bildung spezialisierter Immunzellen fördern soll.

Leckere Shiitake-Gerichte
Der Pilz scheint ein Allrounder in der körperlichen Gesundheit zu sein. Nun muss man ihn nur zu sich nehmen. Da er als einer der schmackhaftesten Pilze gilt, kann er pur genossen werden. Einige getrocknete Gramm reichen aus, um die heilenden Mechanismen im Körper anzustoßen. Wer ihn jedoch auf kreative Weise zubereiten möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Beliebt ist der gebratene Pilz als Beilage zu einem Fleischgericht oder Salat. Dabei wird er mit etwas Soja- und Austernsoße angebraten; dazu kommen eine Knoblauchzehe, Sake und bei Belieben etwas Zucker. Frisch geschnittene Frühlingszwiebeln runden das Gericht optisch ab.
Auch zu Bandnudeln passen Shiitake hervorragend. Nachdem eine Zwiebel in der Pfanne erhitzt wurde, werden die kleingeschnittenen Pilze hinzugefügt und leicht angebraten. Im Anschluss gibt man Sahne dazu und verrührt das Ganze. Die cremige Pilzsoße wird auf die Pasta gegeben und mit fein geschnittener Petersilie versehen. Das Ergebnis ist ein optisch ansprechendes und herzhaftes Gericht.
Fazit
Der Shiitake-Pilz ist ein wahres Superfood. Neben hervorragenden Nährstoffen wie Vitaminen, Eiweißen und Spurenelementen ist er förderlich für das Immunsystem und die Knochen- und Gelenkgesundheit. Sein hoher Vitamin-D-Gehalt kann sogar die Stimmung aufhellen. Daneben findet er erfolgreiche Anwendung in der Krebstherapie und wird bei Allergien und Grippen eingesetzt. Ob man ihn nun roh, getrocknet oder in einem leckeren Gericht genießt – der Shiitake steckt voller kleiner Wunder, die das Leben bereichern.