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Neukölln – Ein Berliner Stadtteil mit vielen Gesichtern

Neukölln
Neukölln - Ein Berliner Stadtteil mit vielen Gesichtern - Bild: © Giso Bammel #89928659 – stock.adobe.com

Neukölln – das ist einer der facettenreichsten und spannendsten Stadtteile aus Berlin. Im Laufe der letzten Jahre wandelte sich das Gebiet zum Trendbezirk, da die Mieten nicht nur in der Vergangenheit vergleichsweise gering waren. Im direkten Vergleich mit Stadtgebieten wie Berlin-Mitte oder Kreuzberg sind die Mieten noch immer moderat. Deshalb entwickelte sich vor Ort eine kreative Szene, deren Restaurants und Bars das Wechselspiel aus Experimentierfreude, urigem Charakter und Hipster-Dasein gelingt.
Neukölln ist für viele Menschen eine Heimat, die die nachbarschaftliche Atmosphäre genießen und sich auf Augenhöhe begegnen.

Wie viele Menschen leben in Neukölln?

Im Jahr 2019 lebten in Neukölln ungefähr 166.000 Einwohner. Diese Angaben beziehen sich auf den Ortsteil Neukölln. Der gesamte Bezirk Neukölln schließt weitere Gebiete wie Rudow, Britz, Buckow sowie Gropiusstadt ein.

Im kompletten Bezirk sind schätzungsweise 330.000 Einwohner zu Hause.

Berücksichtigt man diese Zahl, wäre Neukölln eigentlich eine der 30 größten Städte Deutschlands.

Karte von Neukölln
Im Jahr 2019 lebten in Neukölln ungefähr 166.000 Einwohner – Bild: © mcbudi #108484870 – stock.adobe.com

Neukölln im Wandel der Zeit

Das am Kanal an der Grenze zu Berlin-Kreuzberg gelegene Gebiet erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Insider bezeichnen das Terrain sogar schon als Kreuzkölln, in dem die Mieten an der Weserstraße rasant in die Höhe steigen und sich eine trendige Bar- und Restaurantmeile entwickelt hat.

Viele Hausbesitzer verfolgen inzwischen ein besonderes Prinzip. Ihrer Meinung nach sollen all die Einwohner nach einer neuen Bleibe Ausschau halten, die zu wenig Miete zahlen. Quadratmeterpreise steigen stetig an. Auf die Künstler folgten Hipster, die sich nun dauerhaft in dem Stadtteil niederließen. Deshalb wohnen in dem Gebiet auch vergleichsweise junge Menschen.

Eine kontrastreiche Gastroszene

Wenn viele Kreative an einem Ort aufeinandertreffen, sind innovative Gastro-Ideen nicht weit entfernt. Im Stadtteil herrscht ein rauer Charme vor, der sich auch in der hiesigen Gastroszene widerspiegelt. Da in dem Stadtteil allerdings auch viele Studenten und junge zugezogene Menschen zu Hause sind, gibt es Speisen und Getränke zum Teil zu recht günstigen Konditionen.
Vor Ort gibt es sogar eine Knödelwirtschaft, in der selbige Speisen erhältlich sind. Wer Appetit auf Pizza hat, schöpft aus einer großen Auswahl an Restaurants.

Zur Sommerzeit begeistert die Weserstraße als beliebter Treffpunkt von Studenten und junger Neuköllner.

Vor Ort hat sich eine äußerst vielseitige Kneipen- und Barszene etabliert, die nur wenige Wünsche offenlässt. Ob urige Hertha-Kneipe oder leckere Fusion Cocktails: Hier gibt es alles, was das Genießerherz begehrt.

Gastroszene in Neukölln
Im Stadtteil herrscht ein rauer Charme vor, der sich auch in der hiesigen Gastroszene widerspiegelt – Bild: © Bruno Bleu #9974542 – stock.adobe.com

Die besten Partylocations

Eine beliebte Location ist das Schwuz, das sich als besonders weltoffen präsentiert. Ob hetero- oder homosexuell – die sexuelle Ausrichtung spielt in diesem Club keine große Rolle.
Hinzu kommen viele kleine Locations und Geheimtipps, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Gute Adressen für Alternative sind das Loophole oder Sameheads. Wer Mainstream lebt, wird dem Charme der Rooftop-Bar “Klunkerkranich” direkt auf den Neukölln-Arcaden nur schwer widerstehen können. In dieser Bar haben Besucher tagsüber die Gelegenheit, ihre Blicke über die deutsche Hauptstadt schweifen zu lassen. Abends sorgen Club-Nights und Konzerte für gute Laune.

Ist Berlin-Neukölln ein gefährlicher Bezirk?

Der Hermannplatz und die Hermannstraße sind bekannte kulturelle Zentren. Nach Aussagen des Bezirksbürgermeisters Martin Hikel ist Neukölln zwar ein aufstrebender Bezirk. Dennoch sind Probleme wie Armut und Kriminalität allgegenwärtig. Gemäß Polizeistatistiken gilt Neukölln als viertgefährlichster Bezirk, in dem sich neben einer Clan-Kriminalität ebenfalls eine rechtsextreme Szene angesiedelt hat. Zum Teil leben in Berlin-Neukölln ebenfalls sozial benachteiligte Menschen. Deshalb ist Kinder- und Jugendkriminalität schon ein wichtiges Thema.

Hermannplatz Neukölln
Der Hermannplatz und die Hermannstraße sind bekannte kulturelle Zentren – Bild: © ArTo#242685462 – stock.adobe.com

Hippe Kieze wie die Weserstraße sind zwar relativ belebt, allerdings dennoch nicht gefährlicher als andere zum S-Bahn-Ring gehörige Bereiche.

Gelegentlich werden in Neukölln ebenfalls homo- und transphobe Angriffe gemeldet.

Weshalb ist Berlin-Neukölln als gefährliches Terrain bekannt?

Das Image als gefährlicher Standort etablierte sich vor allem in den 1990ern und 2000ern. Zur damaligen Zeit wandten sich Lehrer der Rütli-Schule vermehrt ans Senat, weil sie durch die zunehmende Gewalt Hilfe erbaten. Die Situation spitzte sich so sehr zu, dass die Lehrkräfte zum Teil Angst hatten, die Schule zu betreten.
Diese Situation hat sich bis heute drastisch verändert. Heute begeistert der Rütli-Campus als Schule mit Vorzeigequalitäten.