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Moos im Rasen: Was tun?

Moos im Rasen
Moos im Rasen: Was tun? - Bild: © Ingo Bartussek #309606598 – stock.adobe.com

In jedem Frühjahr gibt es im Garten das gleiche Ärgernis. Wo einst dichter grüner Rasen erblühte, setzt sich nun immer mehr Moos durch. Damit das Grün im Sommer wieder rechtzeitig erstrahlt, ist es wichtig, das Moos so zeitig wie möglich und effektiv zu entfernen.
Dann ist eine wichtige Grundlage gelegt, damit alle Grashalme wieder dicht wachsen können.

Keine optimalen Bedingungen für Gras

Wenn immer mehr Moos auf dem Rasen gedeiht, kommen verschiedene Ursachen infrage. Ein häufiger Grund ist jedoch, dass der Untergrund keine optimalen Bedingungen zum Gedeihen von Gras bietet.

Moos setzt sich überwiegend bei geschwächtem Gras durch.

Häufige Ursachen sind ein zu saurer Boden, zu viel Feuchtigkeit, Schatten oder typische Fehler in der Pflege.

Immer mehr Moos auf dem Rasen
Wenn immer mehr Moos auf dem Rasen gedeiht, kommen verschiedene Ursachen infrage – Bild: © Lukassek #191820751 – stock.adobe.com

Düngung vor dem Vertikutieren

Damit Moos dauerhaft von der Wiese entfernt werden kann, müssen Gartenbesitzer das Unkraut zuerst konsequent eliminieren. Ein probates Hilfsmittel ist ein Vertikutierer. Gräser benötigen genügend Nährstoffe und müssen sich nach der Filzbeseitigung so schnell wie möglich erholen. Aus dem Grund sind Hobbygärtner gut beraten, die Grünfläche schon einige Tage vor dem Vertikutieren gut zu düngen und im Vorfeld zu mähen.

Ein gut geeigneter Zeitpunkt für eine Düngung im Frühjahr ist April. Schließlich Gartenbesitzer allerdings einen Nährstoffmangel aus, ist Rasenlangzeitdünner eine gute Alternative. Dieser Dünger ist speziell dafür geeignet, die Wiese über einen längeren Zeitraum mit wichtigen Nährstoffen wie Kalium, Phosphor oder Stickstoff zu versorgen. Während Stickstoff das Graswachstum aktiviert, kräftigt Phosphor die Wurzeln.
Kalium stärkt die Widerstandsfähigkeit von Grashalmen. Kann das Gras hingegen nicht optimal gedeihen, entstehen Lücken oder der Rasen wirkt eher trüb. In dem Fall gibt eine Bodenanalyse darüber Aufschluss, was der Rasen benötigt.

Düngung für den Rasen
Ein gut geeigneter Zeitpunkt für eine Düngung im Frühjahr ist April – Bild: © ronstik #370744651 – stock.adobe.com

Richtig vertikutieren: So funktioniert’s

Um richtig zu vertikutieren, ist eine trockene Grasfläche eine Grundvoraussetzung. Vertikutierer sind mit einer mit Widerhaken aufgewerteten Messerwelle ausgestattet, die senkrecht in die Grasnarbe eindringen und dadurch Flechten sowie Moose aus dem Boden beseitigen.

Um Schäden am Rasen zu vermeiden, ist es erforderlich, dass die Messer nicht tiefer als drei Millimeter in den Boden gelangen.

Ein optimales Ergebnis wird erzielt, indem sich die Vertikutierer gleichmäßig in Quer- sowie Längsrichtung über die Grasfläche bewegen. Bei gepflegtem Rasen oder einem kleinen Areal genügt es bereits, wenn Gartenbesitzer den Vertikutierer nur in eine Richtung bewegen. Nach dem Vertikutieren ist es zwingend erforderlich, kahle Bereiche nachzusäen.
Mit dieser Strategie vermeiden Hobbygärtner, dass neues Moos oder Unkraut entsteht. Für diesen Zweck stehen im Handel verschiedene Samenmischungen zur Verfügung, die der Ausbesserung von Rasenschäden dienen.

Eine effiziente Belüftung für das Gras

Beim Vertikutieren ist es zwar unumgänglich, dass Grashalme zum Teil beschädigt werden. Weil zum Vertikutiergerät gehörige Luftgabeln und Lüfterwalzen das Gras belüften, stellt sich schnell ein Erholungseffekt ein.
Das Lüften sorgt für eine Auflockerung eng miteinander verwachsener Rasenwurzeln. Zudem dringt Regenwasser durch die aufgelockerte Erde besser in die Wurzeln ein. Im Optimalfall sollten Gartenbesitzer den Rasen im Frühjahr sowie Spätsommer vertikutieren.

Belüftung für das Gras
Das Lüften sorgt für eine Auflockerung eng miteinander verwachsener Rasenwurzeln – Bild: © Irina #288940945 – stock.adobe.com

Achtung im Umgang mit einem Moosvernichter

Um Moos im Rasen effektiv zu beseitigen, entscheiden sich viele Hobbygärtner für einen Moosvernichter auf Basis von Eisensulfat. Das Eisensalz sorgt dafür, dass das Moos abstirbt. Zugleich funktioniert Eisensalz als Dünger.

Allerdings sollten Gartenbesitzer darauf achten, dass das Düngemittel keinesfalls mit Kleidung oder Steinplatten in Berührung kommen darf.

Andernfalls bleiben Flecken zurück, die höchstwahrscheinlich nicht mehr entfernt werden können.

Im Umgang mit dem Moosvernichter sind Gartenbesitzer gut beraten, Handschuhe zu nutzen und einen Kontakt zur Haut bzw. den Augen dringlichst zu vermeiden. Insbesondere bei Feuchtigkeit erzeugt der Dünger eine starke reizende Reaktion. Aus dem Grund ist es ebenso wichtig, dass sich Kleinkinder und Haustiere nach dem Aufbringen nicht auf die Rasenfläche begeben.
Nach dem Aufbringen des Moosvernichters dauert es ungefähr eine Woche, bis das Moos komplett abgestorben ist. Dann genügt der Griff zur Harke, einem Vertikutierer oder Rechen, um das abgestorbene Material zu beseitigen. Im Anschluss sollten sich Gartenbesitzer noch einmal zwei Wochen gedulden, um neuen Rasensamen zu säen.

Kalk als Schutz vor Moosbefall

Kalken ist eine gut geeignete Methode, falls ein zu saurer Boden für den Moosbefall verantwortlich ist. Diese Beschaffenheit finden Gartenbesitzer durch eine Bodenanalyse heraus, für welche Tests im Gartencenter zur Verfügung stehen. Die Dosierung des Kalks erfolgt in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit und dem pH-Wert.

Liegt der pH-Wert eines leichten Bodens unter 5,5, genügen 150 Gramm an Kalk je Quadratmeter. Für einen lehmigen Boden ist die doppelte Menge erforderlich. Ab einem pH-Wert von 6,9 ist überhaupt kein Kalk mehr erforderlich. In aller Regel gibt bereits der Bewuchs darüber Aufschluss, ob Erde zu sauer ist. Typische Hinweise auf einen basischen Boden sind auf der Rasenfläche entstehende Löcher und Grasnarben oder Klee.
In diesem Fall sollten Hobbygärtner auf einen Einsatz von Kalk verzichten. Hornmehl ist hilfreich, um Klee im Rasen zu bekämpfen.

Kalk als Schutz vor Moosbefall
Kalken ist eine gut geeignete Methode, falls ein zu saurer Boden für den Moosbefall verantwortlich ist – Bild: © Horticulture #6822140 – stock.adobe.com

Staunässe im Rasen: Was tun?

Staunässe ist eine häufige Ursache für erhöhten Moosbefall im Rasen.

Insbesondere bei lehmigen Böden ist es üblich, dass die obere Grasschicht so verdichtet ist, dass nur noch wenig Wasser hindurch sickert.

Hierbei ist es hilfreich, Sand in den Erdboden einzuarbeiten. Alternativ hat es sich bewährt, etwas Sand auf der Fläche aufzubringen. Lüften ist besonders wirkungsvoll gegen Staunässe.

Bei Schattenrasen: Moosbefall verhindern

Ist eine schattige Lage ein ausschlaggebender Grund für den Moosbefall, ist die Wahl einer geeigneten Rasenmischung unumgänglich. Gartenbesitzer sollten darauf achten, zu 10 bis 15 Prozent die Grassorte Lägerrispe auszusäen. Im Schatten hat der Rasen eine ideale Länge von sechs Zentimetern.

Zur Sommerzeit ist eine ausreichende Bewässerung erforderlich. Unter diesen Umständen ist das Gras gesund genug, um sich gegen einen erhöhten Bewuchs mit Moos durchzusetzen.