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Warnung durch Experten: Lebensmittelpreise werden konstant hoch bleiben

Lebensmittelpreise werden konstant hoch bleiben
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Die Preise für viele Lebensmittel haben sich in den vergangenen Monaten deutlich erhöht. Doch in jüngster Vergangenheit sind Preise für Kaffee und Molkereierzeugnisse wieder deutlich gesunken.
Könnte diese Tendenz darauf hinweisen, dass Preisanstiege hierzulande nicht mehr folgen werden? Dieser Hoffnung stehen Experten eher skeptisch gegenüber.

Auf und Ab vieler Lebensmittelpreise

Im Lebensmittelhandel befinden sich viele Preise auf einer Berg- und Talfahrt. Erst kürzlich kündigten Discounter wie Rewe, Aldi oder Edeka dauerhaft gesenkte Preise für verschiedene Molkereiprodukte wie Joghurt, Sahne oder Milch an. Allein der Discounter Aldi berichtete davon, dass sich die Preise für mehr als 50 Molkereiprodukte um bis zu 15 Prozent reduzieren würden. Kaufland verkündete sogar Preissenkungen für mehr als 350 Molkereierzeugnisse.

Bereits in den vergangenen Monaten reduzierten große Handelsketten die Preise für Kaffee und Butter deutlich.

Auf und Ab vieler Lebensmittelpreise
Im Lebensmittelhandel befinden sich viele Preise auf einer Berg- und Talfahrt – Bild: © Andrey Bandurenko #105891526 stock.adobe.com

Spekulationen über zukünftige Preisentwicklungen

Ist es deshalb möglich, dass sich die massiven Preiserhöhungen für Lebensmittel dem Ende nähern? Davon ist nicht zwingend auszugehen. Erhöhte Kosten für die Lebensmittel sind eine Folge der massiv überteuerten Wertschöpfungskette, die durch höhere Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackungen und Logistik entstand.

Im Handel hatten sich deshalb nicht die Kosten für Einkaufspreise erhöht. Stattdessen resultieren die Preiserhöhungen in erster Linie aus dem finanziellen Mehraufwand für Transport, Logistik, Heizungs- und Kühlsysteme.

Spekulationen über zukünftige Preisentwicklungen
Spekulationen über zukünftige Preisentwicklungen – Bild: © Pcess609 #617261662 stock.adobe.com

Zeitversetzte Effekte für Verbraucher

In den Augen von Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Lebensmittel, hatten sich Preissteigerungen innerhalb von Lebensmittel-Lieferketten erst zeitversetzt auf Verbraucherpreise ausgewirkt. Deshalb ist auch davon auszugehen, dass niedrigere Erzeugerpreise auch erst nach geraumer Zeit die Lebensmittelpreise beeinflussen werden.

Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK geht zwar davon aus, dass die Preissteigerungsrate für 2023 nicht so deutlich ansteigen wird wie für 2022.

Dennoch glauben die Spezialisten nicht, dass sich die Preise generell reduzieren werden. Seiner Meinung nach ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die Preiserhöhungen überhaupt nicht mehr zurückgehen werden.

Erste Maßnahmen durch Discounter

Aktuell ist in Deutschlands Discountern offensichtlich, dass der Einzelhandel die Preise für seine Eigenmarken reduziert hat. Auf diese Weise geben Discounter gesunkene Rohstoff- und Energiekosten direkt an die Käufer weiter. Die zukünftige Entwicklung für Preise bei Markenartikeln richtet sich nach dem Ausgang von Vereinbarungen zwischen Herstellern und Händlern.
Zugleich stellt sich die Frage, ob es dem Handel gelingen wird, weitere Forderungen nach höheren Preisen von großen Markenherstellern durchzusetzen.

Erste Maßnahmen durch Discounter
Aktuell ist in Deutschlands Discountern offensichtlich, dass der Einzelhandel die Preise für seine Eigenmarken reduziert hat – Bild: © gpointstudio #126211057 stock.adobe.com

Keine deutliche finanzielle Entlastung

Beispielsweise verwies Rewe-Chef Lionel Souque erst kürzlich darauf, dass der Anbieter zwar berechtigte rohstoffbasierte Kostenerhöhungen in Zukunft berücksichtigen werde. Doch diese Maßnahme käme auch nur dann in Betracht, falls die Erhöhungen berechtigt sind.

Stattdessen stehe das Interesse von Kunden für Rewe im Fokus. Dass bislang erfolgte Maßnahmen eher wenig zur finanziellen Entlastung von Verbrauchern beitragen, zeigt die aktuelle Inflationsrate. Obwohl sich Preise für die ersten Produkte bereits reduziert haben, sind Preise für Nahrungsmittel insgesamt 14,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Großes Angebot an Milch

Relativ niedrige Preise für Molkereierzeugnisse sind in erster Linie auf das große Angebot an Milch in Deutschland und ganz Europa zurückzuführen. Aufgrund der hohen Preise im vergangenen Jahr erhöhten zahlreiche Landwirte ihre Produktion. Derzeit ist noch nicht abzusehen, ob die Vergünstigungen für Milchpreise dauerhaft anhalten werden.

Nach derzeitigem Stand ist es gut möglich, dass sich der Markt in den nächsten Monaten beruhigt und ab Herbst konstantere Preise zu erwarten seien.

In dem Fall sei es nicht ausgeschlossen, dass Preise für Milch und Sahne wieder etwas ansteigen würden.

Keine hohen Erwartungen

Die meisten Deutschen gehen derzeit übrigens nicht davon aus, dass Lebensmittel hierzulande bald wieder günstiger sein werden.

Einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung EY zufolge glauben 70 Prozent aller Probanden sogar, dass sich Preise für Nahrungsmittel zukünftig noch mehr erhöhen werden.