Johanniskrautöl – Die wichtigsten Anwendungsgebiete im Überblick
Insbesondere in den vergangenen Jahren hat Johanniskrautöl als Hausmittel zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die ebenfalls als Rotöl bekannte Substanz verspricht bei Beschwerden wie Rheuma, Wundheilungsstörungen, Hautirritationen oder Muskelschmerzen Linderung. Der Wirkstoff ist beispielsweise in der Apotheke erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
Wofür wird Johanniskrautöl verwendet?
In unseren Gefilden gedeiht Johanniskraut relativ häufig. Das Wildkraut mit der lateinischen Bezeichnung „Hypericum Perforatum“ ist an seinen leuchtend gelben Blüten erkennbar, die zahlreiche Öldrüsen enthalten. Diese Öldrüsen enthalten wiederum ätherische Öle und andere Bestandteile.
Während Johanniskrauttee überwiegend zur Behandlung von leichten Depressionen und Stimmungsschwankungen zum Einsatz kommt, wird Johanniskrautöl äußerlich aufgetragen.
Als wichtige Hauptanwendungsgebiete von Johanniskrautöl sind folgende Beschwerden bekannt:
- Anregung bzw. Unterstützung bei der Wundheilung
- Rheuma (als Unterstützung)
- Verstauchungen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Hautbeschwerden infolge einer Diabeteserkrankung
- Hautirritationen, darunter Pickel
- Sonnenpflege
- Hautpflege generell
Neben diesen äußeren Anwendungsgebieten wird Johanniskraut ebenfalls innerlich verwendet. Für diese Fälle sind Rotöl-Kapseln besonders gut geeignet.
Ebenso wie Johanniskrauttee werden die Kapseln überwiegend zur Stressminimierung und zur Stärkung der Nerven eingesetzt.
Gesundheitlicher Effekt von Johanniskrautöl
Reines biologisches Johanniskrautöl enthält viele Wirkstoffe, die entweder in den Blüten oder dem krautigen Teil der Blüten enthalten sind. Da die krautigen Anteile in erster Linie Gerbstoffe und Flavonoide enthalten, kommen diese Bestandteile eher selten für medizinische Zwecke zum Einsatz.
Die eigentliche und wichtigste Wirkung von Echtem Johanniskraut basiert jedoch auf den Blüten. Werden die Substanzen aus den Blüten extrahiert, entsteht das bekannte Rotöl.
Darin enthaltene Inhaltsstoffe werden vor allem für die folgenden gesundheitlichen Heilwirkungen geschätzt:
- Schmerzlinderung: Die Mischung aus Hyperforin und Hypericin ermöglicht eine Linderung von Schmerzen
- Entzündungshemmung: Neben Wirkstoffen wie Hypericin sind in Johanniskraut ebenfalls bestimmte Flavonoide wie Quercetin enthalten
- Antibakterieller Effekt: Für die antibakterielle Wirkung sind Inhaltsstoffe wie Pseudohypericin, Hypericin und einige Flavonoide vorhanden
- Förderung der Wundheilung: In Johanniskrautblüten enthaltene Gerbstoffe wirken zusammenziehend sowie wundheilungsfördernd
Bedeutung von Johanniskrautöl in der Wundheilung
Ein wichtiger Behandlungsansatz ist die Wundheilung. Dieser wohltuende Effekt wird durch den Inhaltsstoff Hyperforin ausgelöst, der die Bildung neuer Blutgefäße beschleunigt.
Zudem wirken sich sogenannte Phloroglucinole förderlich für die Wundheilung aus.
Diese Substanzen tragen unter anderem zum Wachstum sowie der Vermehrung von Gewebe bei. Ergänzend hemmen einige weitere Inhaltsstoffe des Rotöls Entzündungen.
Bedeutung von Johanniskrautöl gegen Gelenk- und Muskelschmerzen
In Johanniskrautöl sind Gerbstoffe enthalten, die sich durch einen schmerzstillenden Effekt auszeichnen. Da Johanniskraut ebenfalls entzündungshemmende Flavonoide enthält, wirkt sich das Hausmittel auch lindernd bei Muskel- und Gelenkschmerzen, Quetschungen oder stumpfen Verletzungen aus. Wird Johanniskrautöl mit Arnikaextrakten kombiniert, sollen chronische und akute Gelenkbeschwerden gelindert werden.
Gut zu wissen: Für die Anwendung ist es wichtig, das ätherische Öl auf den verletzten oder schmerzenden Bereichen aufzutragen. Es genügen wenige Tropfen, die Sie mit kreisenden Bewegungen auf den Stellen einmassieren. Eventuell ist Johanniskrautöl ebenfalls unterstützend im Kampf gegen Osteoporose wirkungsvoll.
Bedeutung von Johanniskrautöl in der Hautpflege
In der Kosmetik erfreuen sich Johanniskrautextrakte und aus Blüten gewonnenes Öl großer Beliebtheit. Beispielsweise ist das Öl ein geschätztes Hausmittel, das für die Pflege von Ekzemen, Hautabschürfungen, Pickeln oder bei trockener Haut verwendet werden kann.
In zahlreichen Kosmetika ist Rotöl ebenfalls als biologisches Additiv enthalten. Bevorzugt wird Johanniskrautöl in Körper- und Handseifen, Gesichtswassern, Badesalzen oder bei Gesichtswassern genutzt.
Mediziner und Kosmetiker empfehlen übrigens, das Öl für die Hautpflege oder bei Hautbeschwerden nicht unmittelbar auf die Haut aufzutragen. Stattdessen empfiehlt es sich, der Substanz eine Hautcreme, parfümfreie Lotion oder ein Hydrolat beizufügen.
Bedeutung von Johanniskrautöl gegen Sonnenbrand
Weil das Öl für seine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung bekannt ist, ist Johanniskrautöl auch bei Sonnenbrand nützlich.
Außerdem hat das Hausmittel einen leicht kühlenden Effekt, der das brennende Gefühl auf ein Minimum reduziert. Einige im Öl enthaltene Inhaltsstoffe begünstigen zudem die Bildung sogenannter Keratinozyten. Diese Wirkstoffe beschleunigen die Reparatur beschädigter Hautbereiche.
Welche Nebenwirkungen hat Johanniskrautöl?
Einfaches reines Rotöl verursacht eher selten Nebenwirkungen.
Ist die Haut jedoch bei starker Sonneneinstrahlung weiteren Belastungen ausgesetzt, müssen Betroffene schlimmstenfalls mit Verbrennungen rechnen.
Deshalb empfiehlt es sich, unmittelbar vor dem Sonnenbad kein Johanniskrautöl auf die Haut aufzutragen.
Einige Quellen verweisen außerdem darauf, dass sich durch eine regelmäßige Einnahme von Johanniskraut die Wirkung der Antibabypille reduziert. Einen aktuellen Untersuchungen zufolge wird der These zwar widersprochen. Allerdings ist in einigen amtlichen Schreiben vermerkt, dass eine regelmäßige Einnahme von Johanniskrauterzeugnissen die Gefahr menstrualer Blutungen erhöht. Dieser Effekt kann wiederum die Wirksamkeit der Antibabypille beeinträchtigen. Wer vor der Einnahme der Präparate auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich deshalb im Zweifelsfall an den behandelnden Arzt wenden.
Im Magazin vom Tiroler Kräuterhof finden Sie noch weitere Informationen zum Johanniskrautöl.