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Wie gesund ist Tiefkühlkost?

Wie gesund ist Tiefkühlkost?
Wie gesund ist Tiefkühlkost? - Bild: © bodnarphoto #214072930 – stock.adobe.com

Millionen an Deutschen leiden unter dem gleichen Problem. Sie sind beruflich oder privat so stark eingebunden, dass es schlichtweg an Zeit und der nötigen Müße zum Kochen mangelt. Anstatt frisch zubereiteter Speisen landen fertige Tiefkühlspeisen auf dem Teller. Dieser Trend macht sich in Zahlen bemerkbar. Insbesondere in den vergangenen Jahren stieg der Verbrauch von Tiefkühlprodukten pro Person in Deutschland deutlich an. Belief sich dieser Anteil im Jahr 1975 noch auf zwölf Kilogramm pro Person, verdreifachte sich die Zahl bis 2009 auf jeweils 39 Kilogramm. Doch wie gesund ist Tiefkühlkost eigentlich?

Was ist Tiefkühlkost?

Als Tiefkühlkost werden Nahrungsmittel bezeichnet, welche über eine Tiefgefrierung besonders lange haltbar sind. Beim Tiefgefrieren ist es unerlässlich, dass dieser Vorgang so schnell wie möglich erfolgt. Entstehen zwischen den Zellen und Zellzwischenräumen kleinere Eiskristalle, verursachen diese Kristalle keine Schäden. Erzeugt ein langsames Frosten jedoch größere Eiskristalle, werden die Zellen der Nahrung zerstört. Diese Schädigungen der Zellen durch das Einfrieren wirken sich auf den Geschmack sowie die Konsistenz der Nahrungsmittel aus. Werden schnell tiefgefrorene Speisen jedoch schonend und langsam aufgetaut, setzt dieser Effekt nicht ein.

Nährstoffe wie Vitamine bleiben bei einem schonenden Auftauvorgang erhalten. Diese Wirkung spricht für die gesundheitlichen Vorzüge der Tiefkühlkost.

In den Lebensmitteln enthaltene Nährstoffe bleiben vor allem beim sogenannten Schockfrosten als aktuell schnellstem Gefrierverfahren erhalten. Bei diesem Prozess werden Nahrungsmittel auf unter 30 Grad eingefroren. Durch diese Prozedur formt sich um das Nahrungsmittel eine dünne und tiefgefrorene Beschichtung, die einem Entweichen von Nährstoffen oder Flüssigkeit entgegenwirkt.

Eine hohe Qualität von Tiefkühllebensmitteln

Ein Tiefgefrieren von Lebensmitteln erweist sich im Gegensatz zu anderen Konservierungsmethoden als besonders schonend. Dabei gilt, dass die Qualität der Nahrungsmittel umso besser erhalten bleibt, desto schneller die Speisen gefrostet werden. Zum Erhalt der Qualität der Tiefkühlwaren sollte Tiefkühlkost erst am Ende eines Einkaufs in den Einkaufswagen gelegt werden.

Bei hohen Außentemperaturen oder einem langen Weg nach Hause ist es sinnvoll, die Tiefkühlerzeugnisse in einem Isolierbeutel zu befördern. Falls kein Beutel dieser Art vorhanden ist, sollten verschiedene Tiefkühlwaren direkt nebeneinander gelagert werden, um die Kälte für längere Zeit aufrechtzuerhalten. Zudem sollten Käufer beim Erwerb der Tiefkühlkost auf weitere Details achten.

Tiefkühlkost erst am Ende eines Einkaufs in den Einkaufswagen legen
Zum Erhalt der Qualität der Tiefkühlwaren sollte Tiefkühlkost erst am Ende eines Einkaufs in den Einkaufswagen gelegt werden – Bild: © NDABCREATIVITY #99612606 – stock.adobe.com

Tipps zum Erwerb von Tiefkühlkost

Generell ist es ratsam, nicht zu Produkten zu greifen, deren Verpackung löchrig oder anderweitig beschädigt ist. Zugleich ist es wichtig, dass die Temperatur in der Tiefkühltruhe mindestens minus 18 Grad beträgt.

Außerdem sollten Käufer niemals zu Tiefkühlware greifen, die oberhalb der Stapelmarke gelegen ist. Für diese Erzeugnisse kann keine genügende Kühlung gewährleistet werden.
Befindet sich am Innenteil der Truhe Eis, könnte dieses den Kühlungsprozess stören.

Wie gesund ist Tiefkühlgemüse?

Heute bewährt sich tiefgefrorenes Gemüse als gesunde Alternative zu frischem Gemüse, die zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine enthält. Aus dem Grund ist der Nährstoffgehalt in Tiefkühlgemüse auch wesentlich höher als in Gemüse, das in Dosen oder Gläsern aufbewahrt wird.

Häufig sind in tiefgekühltem Gemüse sogar mehr Nährstoffe als in frischem Gemüse oder Obst enthalten.

Dies trifft vor allem auf die Obst- und Gemüsesorten zu, die schon für einige Tage bei Zimmertemperatur gelagert wurden. Schließlich reduziert sich der Nährstoffgehalt durch Licht und Wärme deutlich.

Zusätzlich werden die Konsistenz und der Geschmack bei einem schnellen Gefriervorgang der Erzeugnisse nahezu komplett erhalten. Außerdem werden für eine Haltbarmachung des tiefgefrorenen Gemüses auch keine Konservierungsstoffe benötigt. Um die Qualität dieser Lebensmittel zu bewahren, sind für die Herstellung strenge Kriterien gültig. Diesen Richtlinien gehören ein tadelloser Zustand der Ausgangsware, eine schnelle Verarbeitung der Lebensmittel sowie die Ernte zum richtigen Reifezeitpunkt an. Vor dem Tiefgefrieren ist es im Regelfall ebenfalls erforderlich, dass die Speisen zur Reduzierung der Keimzahl sowie zur Verlängerung der Haltbarkeit zusätzlich blanchiert werden.

Tiefkühlgemüse
Häufig sind in tiefgekühltem Gemüse sogar mehr Nährstoffe als in frischem Gemüse oder Obst enthalten – Bild: © New Africa #208206164 – stock.adobe.com

Fertige Tiefkühlgerichte: Eine gute Wahl?

Während tiefgekühltes Obst und Gemüse bedenkenlos auf dem Speiseplan stehen darf, gelten für fertige Tiefkühlgerichte andere Regeln.

Diese Fertiggerichte werden im Labor zumeist unter Nutzung von Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffen, Bindemitteln sowie Geschmacksverstärkern zubereitet.

Allerdings unterscheidet sich die Qualität der Tiefkühlgerichte von Produkt zu Produkt deutlich. Laut Auswertungen der Stiftung Warentest gibt es sogar einige Fertiggerichte, für die nahezu überhaupt keine Zusatzstoffe verwendet werden. Deshalb ist es bei fertigen Tiefkühlgerichten auch notwendig, die Qualität der Waren genau zu überprüfen. Das bedeutet mit anderen Worten, dass einzelne Zutaten selbst gekochter Speisen problemlos gern aus der Tiefkühltruhe verwendet werden dürfen. Für fertige Tiefkühlspeisen kann diese Empfehlung jedoch nicht ausgesprochen werden.

Tiefkühlkost auftauen: So funktioniert’s!

Zur Bewahrung einer möglichst hohen Qualität der Tiefkühlprodukte sollten mehrere Tipps beachtet werden. So ist es beispielsweise ratsam, die Tiefkühlkost stets im Kühlschrank aufztauen und niemals abrupt höheren Temperaturen auszusetzen. Genauso hilfreich ist es darauf zu achten, dass die Lebensmittel stets trocken gelagert werden und nicht mit der Auftauflüssigkeit in Kontakt kommen. Diese Empfehlung ist vor allem bei Geflügel wichtig, da sich im Auftauwasser andernfalls Salmonellen befinden können.

Zudem sind Hobbyköche gut beraten, die aufgetaute Ware binnen 24 Stunden zu verarbeiten. Weiterhin empfiehlt es sich, das Gemüse nicht aufgetaut, sondern gefroren zuzubereiten. Andernfalls droht ein Nährstoffverlust. Um diesen Verlust zu minimieren, muss das Gemüse kurz und dafür heiß gegart werden. Werden Produkte kalt verzehrt – darunter Torten, Obst oder Fisch -, müssen diese im Vorfeld vollständig aufgetaut sein.

Kann Tiefkühlkost wieder eingefroren werden?

Auf jedem Tiefkühlprodukt ist ein Hinweis darauf vermerkt, dass aufgetaute Tiefkühlwaren nicht wieder eingefroren werden dürfen.

Einer Empfehlung des Deutschen Tiefkühlinstituts zufolge ist ein erneutes Einfrieren aufgetauter Nahrungsmittel allerdings auch nicht ganz ausgeschlossen.

Jedoch ist es notwendig, die Produkte stark zu erhitzen, um etwaige Keime abzutöten. Durch ein erneutes Einfrieren verschlechtert sich jedoch die Qualität der Lebensmittel. Schließlich können die Speisen in für private Haushalte geeigneten Gefriertruhen nicht so schnell abkühlen wie bei einer Schockfrostung. Zudem müssen Verbraucher in Kauf nehmen, dass bei diesem Vorgang wichtige Nährstoffe verlorengehen. Aus dem Grund ist es ratsam, die gewünschten Portionen so gut wie möglich abzuschätzen.

Gefriergut
Selbst eingefrorene Nahrungsmittel gelten hingegen nicht als Tiefkühlkost, sondern als sogenanntes Gefriergut – Bild: © hedgehog94 #244560469 – stock.adobe.com

Wie hoch ist die Qualität selbst eingefrorener Nahrungsmittel?

Die Lagertemperatur industriell angefertigter Tiefkühlwaren sollte minus 18 Grad oder noch weniger betragen. Deshalb ist Speiseeis auch keine Tiefkühlkost, da diese Speise bei höheren Temperaturen gelagert wird. Abweichungen von maximal drei Grad sind durch Umladevorgänge erlaubt.

Selbst eingefrorene Nahrungsmittel gelten hingegen nicht als Tiefkühlkost, sondern als sogenanntes Gefriergut. Die Haltbarkeit dieser Nahrungsmittel ist geringer, weil diese Speisen bei höherer Temperatur gelagert werden.

Zudem ist die Qualität selbst eingefrorener Waren niedriger, da diese Lebensmittel langsamer als professionell eingefrorene Tiefkühlkost gefrieren. Damit ein Tiefkühlprodukt in den Handel gelangt, muss dieses als entsprechende Ware gekennzeichnet sein. Deshalb müssen auf den Verpackungen Hinweise wie “tiefgekühlt” oder “gefrostet” vermerkt werden. Zusätzlich müssen die Verpackungen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum und einer empfohlenen Aufbewahrungstemperatur gekennzeichnet sein.