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KI als Jobkiller: Wie zukunftssicher ist Programmieren?

KI als Jobkiller
KI als Jobkiller: Wie zukunftssicher ist Programmieren? - Foto: © StockPhotoPro #713007955 - stock.adobe.com

Immer wieder kursieren erschreckende Aussagen in den Medien, die nur wenig Hoffnung auf eine berufliche Zukunft als Programmierer machen. Behauptungen wie „durch KI werden die meisten Programmierjobs überflüssig“ oder „in fünf Jahren wird es keine Programmierer mehr geben“ jagen vielen Berufstätigen Sorgenfalten aufs Gesicht. Auslöser für diese Entwicklung ist der Siegeszug von ChatGPT.

Exponentieller Anstieg von KI-Fähigkeiten

Es gibt zahlreiche Optionen, um das erfolgreiche Tool zu nutzen. Eine Möglichkeit ist eine Entwicklung von Codes, da die KI-Anwendungen unter anderem Script- und Programmiersprachen wie PHP, Python, JavaScript oder SQL beherrschen. Bislang sind die Codes, die durch die KI-Tools generiert werden, noch häufig fehlerhaft oder unsicher.

Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich durch eine konsequente Weiterentwicklung des Machine Learnings automatisch die Programmierfähigkeiten des KI-Tools verbessern.

Es ist sogar davon auszugehen, dass die Fähigkeiten der KI-Developer exponentiell ansteigen. Daher ist es verständlich, dass immer mehr Softwareentwickler um ihre berufliche Zukunft in diesem Segment fürchten. Zudem sind die Zweifel für Berufseinsteiger berechtigt, den Job als Programmierer überhaupt noch erlernen zu wollen.

Exponentieller Anstieg von KI-Fähigkeiten
Exponentieller Anstieg von KI-Fähigkeiten – Foto: © robert #752090427 – stock.adobe.com

Müssen Programmierer einen Verlust ihrer Jobs befürchten?

Auf diese Frage gibt es bislang noch keine eindeutige Antwort. Dennoch lassen die Entwicklungen Raum für Spekulationen. Auch wenn KI-Tools wie ChatGPT, AlphaCode, Tabnine oder Google Bard immer leistungsfähiger werden, können Anwendungen unter Umständen auch in Zukunft keine komplexen Herausforderungen erfüllen.

Möglicherweise können die Tools auch perspektivisch nur Programmierer unterstützen oder einfache Lösungen bereitstellen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass es zukünftig noch immer versierter Programmierer bedarf, die Codes fachmännisch durchleuchten und Ergebnisse detailliert testen.

Müssen Programmierer einen Verlust ihrer Jobs befürchten?
Müssen Programmierer einen Verlust ihrer Jobs befürchten? – Foto: © Urbanscape #745401751 – stock.adobe.com

Vom Softwareentwickler zum Projektleiter?

Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass Softwareentwickler immer seltener selbst programmieren und stattdessen die Rolle eines Projektleiters oder QA-Managers einnehmen. Der Wandel hätte durchaus eine positive Seite. Denn bereits heute herrscht im IT-Bereich ein massiver Fachkräftemangel. Insbesondere freie Entwickler sind überall gesucht. Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass sich die Lage zukünftig entspannen wird.

Ganz im Gegenteil: Durch die fortschreitende Digitalisierung sind in Zukunft immer mehr Experten gefragt.

Deshalb könnten KI-Tools dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Unternehmen könnten von ChatGPT profitieren, indem sie damit einfache Anwendungen programmieren. Alternativ wäre es auch vorstellbar, dass sich Programmierer zukünftig auf Projekte fokussieren, die eines regen Austauschs zwischen mehreren Mitarbeitern bedürfen. Diese Option würde die Kooperation zwischen Auftragnehmern, Auftraggebern und Endkunden erleichtern.

Andere Zukunftsperspektive

Doch auch eine andere Zukunftsperspektive ist vorstellbar. Bei diesem Szenario würde die Künstliche Intelligenz perspektivisch nahezu alle gängigen Programmiersprachen beherrschen. Die Codes wären so ausgefeilt, dass Entwickler unter Umständen tatsächlich überflüssig sind. Dann ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die KI-Programme noch effektiver als Menschen arbeiten.

Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Programmierer einer düsteren Zukunft entgegensehen. Beispielsweise könnten Programmierer ihre berufliche Zukunft in der Erstellung von Softwarearchitektur oder der Planung von Programmen sehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass KI-Tools bei unpopulären Programmiersprachen wie ABAP oder Fortran nur bedingt funktionieren. Diese Entwicklung könnte erfahrenen Software Developern neue Perspektiven eröffnen. Alternativ könnten sich Programmierer zukünftig auch vermehrt dem sogenannten Prompting widmen.
Bislang gelingt es den KI-Tools nur eingeschränkt, auf User-Eingaben zu reagieren. Damit Anwendungen und Codes unseren Vorstellungen entsprechen, benötigen die Programme die richtigen Anweisungen. Die Qualität dieser Ergebnisse richtet sich unter anderem nach sogenannten Prompts oder Briefings.

Andere Zukunftsperspektive
Es ist nicht ausgeschlossen, dass KI-Tools bei unpopulären Programmiersprachen wie ABAP oder Fortran nur bedingt funktionieren – Foto: © senyumanmu #725278722 – stock.adobe.com

Programmieren lernen – auch für die Zukunft?

Einige Tendenzen sprechen dafür, dass es sich auch zukünftig lohnen könnte, diesen Beruf zu erlernen. Auf nationaler und internationaler Ebene agieren schließlich zahlreiche Firmen, deren Bedarf an digitalen Lösungen enorm hoch ist.

Zur Deckung des Bedarfs wäre es sogar erstrebenswert, dass die KI-Tools die Coding-Aufträge übernehmen.

Alternativ könnten die Programme wichtige Assistenzarbeit leisten und die Softwareentwicklung somit beschleunigen.

Angepasste Jobs

Es fällt zwar schwer, verlässliche Zukunftsprognosen zu treffen. Dennoch ist das Risiko gegeben, dass Künstliche Intelligenz die Programmierer im Laufe der Zeit verdrängen könnte.

Als realistischer erscheint es jedoch, dass sich viele Entwickler-Jobs über die nächsten Jahre hinweg verändern werden. Perspektivisch sind Programmierer wahrscheinlich dazu gezwungen zu lernen, wie KI-Anwendungen in ihren Berufsalltag integriert werden. Derzeit ist davon auszugehen, dass sich Programmierer zukünftig mehr mit Planung, Projektmanagement, Qualitätssicherung oder Prompting auseinandersetzen müssen.