Viele Menschen erfüllen sich einen Wunsch damit, wenn sie ein Instrument lernen. Allerdings bereitet Musizieren auch nur dann richtig Freude, wenn alle Akkorde, Tasten und Griffe richtig sitzen. In diesem Fall können Videos, Browser-Anwendungen oder Apps durchaus nützlich sein. Bei einigen dieser Tools ist noch nicht einmal ein eigenes Instrument von Nöten.
Doch welche Anwendungen sind wie effektiv? Und können die technischen Hilfestellungen Lehrer oder Lehrerinnen ersetzen?
Inhaltsverzeichnis
Spielerische Lernstrategien
Einige Apps verfolgen einen eher spielerischen Ansatz. Diese Apps zielen darauf ab, via Smartphone oder Tablet auf virtuellen Gitarrensaiten oder Klaviertasten die richtigen Töne im passenden Moment zu spielen. Allerdings ist dieses Prinzip auch nur beschränkt mit echten Instrumenten vergleichbar.
Einerseits fehlt bei dieser Art des Instrumentenspiels der Druckpunkt. Andererseits weicht die Größe von Tasten auf Tablets von denen realer Instrumente ab.
Wer deshalb von diesen digitalen Instrumenten auf echte Modelle umsteigen möchte, muss mit Schwierigkeiten kämpfen.
So ist es auf virtuelle Weise beispielsweise nicht möglich, das Gitarrenspiel zu erlernen. Außerdem gibt es zahlreiche und zum Teil auch kostenfrei nutzbare Bewegtbild-Tutorials auf Videoportalen.
Online stehen sogar große Akademien für Bassisten zur Verfügung, die von weltbekannten Stars geleitet werden. Diese Akademien zielen darauf ab, Workshops zu großen Hits zu geben.
Kann eine App zuhören?
Zusätzlich stehen Browser-Anwendungen oder Apps wie Music2Me oder Skoove zum Klavierlernen zur Wahl. Andere Plattformen wie Fretello oder JustinGuitar sind zum Erlernen der Gitarre geeignet. Einige Apps sind sogar in der Lage, aktiv zuzuhören.
Andere Tools sind wiederum darauf ausgelegt, ausschließlich Videomaterial anzubieten und keinerlei Rückmeldung zu geben. Ein Beispiel ist eine App für die Gitarre, bei welcher ein virtuelles Griffbrett über dem Bildschirm angezeigt wird. Die App Yousician lauscht dank integrierter Mikrofone diesen Tönen und erkennt, ob die Spieler zu dem richtigen Zeitpunkt die passenden Töne getroffen haben. Mithilfe dieser Strategie erlernen Instrumentenspieler, sich an dem Griffbrett zu orientieren und Melodien richtig nachzuspielen.
Tipps für den Anfang
Zudem sind Apps oft hilfreich, um sich die ersten Schritte beim Erlernen eines Instruments anzueignen.
Häufig sind beliebte Popsongs eine große Motivation, um nicht die Geduld zu verlieren.
Dennoch können diese Dienste nicht die Lernqualität von richtigem Instrumentalunterricht mit einem Lehrer ersetzen. Die Services können zwar beurteilen, inwiefern das Timing stimmt oder Töne richtig getroffen wurden. Eine Kontrolle der Finger- oder Körperhaltung ist hingegen nicht möglich. Wird eine falsche Spielweise nicht korrigiert, fällt es im Nachhinein umso schwerer, diese zu korrigieren und fortlaufende Fortschritte zu vermelden.
Musiklehrer erachten es deshalb als problematisch, ein Instrument einfach durch Onlineunterricht oder das Betrachten von Videos zu erlernen. Auf der einen Seite mangelt es an der richtigen Tonqualität. Auf der anderen Seite ist es schlichtweg nicht möglich, dass Lehrer und Schüler gut zusammenspielen können.
Eine sinnvolle Unterstützung
Nichtsdestotrotz sind die Apps und Anwendungen eine gute Methode, um das Instrumentenspiel nebenbei zu üben oder bereits erlerntes Know-How wieder aufzufrischen. Deshalb sind die Anwendungen auch sinnvoll, um bereits bekannte Techniken zu vertiefen. In Zeiten des Corona-Lockdowns ist es sogar üblich, dass Musikschulen per Internet arbeiten. Neben Unterricht via Videokonferenz erhalten Schüler oftmals Videos, aus denen die Übungen ersichtlich sind. Daraufhin senden Schüler und Schülerinnen die Tonaufnahmen als Abgleich zurück. Diese Art der Kommunikation ist auch eine sinnvolle Option, um zwischendurch ein Feedback abzugeben und zu bekommen.
Derartige Apps für Browser und Mobilgeräte sind allesamt kostenpflichtig. Allerdings sind die Anwendungen zumeist mit einer mehrtägigen Testphase verbunden, in der Nutzer auf alle Inhalte zugreifen können. Diese Zugriffsoptionen genügen, um sich einen guten Überblick über die Funktionsweise der App zu verschaffen. Somit können Nutzer selbst entscheiden, ob sie die Angebote längerfristig nutzen möchten oder nicht.