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Inflation – Was das ist und wie sie entsteht

Inflation
Inflation – Was das ist und wie sie entsteht - Bild: © MichaelJBerlin #48586698 – stock.adobe.com

Es kommt immer mal wieder zu Schwankungen und Anstiegen des Preises. Eine Kugel Eis beispielsweise ist inzwischen deutlich teurer als noch vor zehn Jahren. Steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen stetig an, so sinkt die Kaufkraft der Verbraucher. Ist dies der Fall, ist von einer Inflation die Rede. Eine Inflation kann verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben.

Inflation – Was ist das?

Das Wort Inflation leitet sich von dem lateinischen Wort „inflatio“ ab, welches sich mit dem Wort „Aufblähen“ übersetzen lässt.

Die Inflation bezeichnet einen Anstieg des Preisniveaus von Dienstleistungen und Waren.

Es handelt sich bei der Inflation um eine Geldentwertung durch Preiserhöhungen. Die Verbraucher erhalten somit für dieselbe Geldsumme weniger Waren als noch vor beispielsweise einem Jahr. Somit hat das Geld an Wert verloren. Die Inflation wird als Inflationsrate in Prozent angegeben und wird entweder monatlich oder in der Regel einmal im Jahr gemessen. Die Inflationsrate ändert sich in jedem Land stetig.

In Deutschland kam es zum Beispiel während des Ersten Weltkrieges zu einer Inflation. Dem Staat wurde durch die Reichsbank mehr Geld zur Verfügung gestellt. Dies hatte zur Folge, dass die Menge an Geld anstieg, wodurch auch die Preise stiegen und der Wert des Geldes dementsprechend sank.

Deutschland Hyperinflation
In Deutschland kam es zum Beispiel während des Ersten Weltkrieges zu einer Inflation – Bild: © Kondor83 #25135232 – stock.adobe.com

Wie entsteht eine Inflation?

Inflation entsteht, wenn die Verbraucherpreise zunehmend steigen oder durch eine Erhöhung der Liquidität. Es wird zwischen der Nachfrageinflation und der Angebotsinflation unterschieden:

Nachfrageinflation

Bei der Nachfrageinflation handelt es sich um die klassische Ursache einer Inflation.

Die Inflation entsteht, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, wodurch es zu einer Angebotsknappheit kommt.

Diese bewirkt, dass Unternehmen die Preise für ihre Dienstleistungen und Produkte anheben können. Sobald die Preise steigen, sinkt der Wert des Geldes. Man bekommt für die gleiche Menge Geld weniger Ware, sodass das Geld weniger Wert ist.

Angebotsinflation

Bei der Angebotsinflation kommt es zu einer Preissteigerung durch eine Kostensteigerung in der Produktion. Dies kann zum Beispiel durch erhöhte Rohstoffpreise oder gestiegene Löhne entstehen.
Wie auch bei der Nachfrageinflation kommt es zu einer Erhöhung der Preise, was eine Senkung des Geldwertes zur Folge hat.

Verbraucherpreise steigen zunehmend
Inflation entsteht, wenn die Verbraucherpreise zunehmend steigen oder durch eine Erhöhung der Liquidität – Bild: © Andrey Popov #219403100 – stock.adobe.com

Wie wird die Inflation gemessen?

Die Inflation kann nicht anhand eines einzigen Produktes gemessen werden. Die Grundlage zur Messung der Inflationsrate stellt der sogenannte Verbraucherpreisindex dar, welcher auf einem imaginären Warenkorb basiert. Bei diesem fiktiven Warenkorb handelt es sich um einen Durchschnittswarenkorb, welcher die Nachfrage aller Mitbürger eines Landes repräsentiert.
In diesem Warenkorb befinden sich über 700 verschiedene Waren und Dienstleistungen, welche vor allem aus den folgenden Bereichen stammen:

  • Benzin
  • Verkehr
  • Bekleidung
  • Lebensmittel
  • Restaurants
  • Telekommunikation

Die Entwicklung dieser Preise wird über einen bestimmten Zeitraum von beispielsweise einem Jahr ermittelt und mit den Preisen des vorherigen Jahres verglichen.

In Deutschland lag die Inflationsrate im Jahr 2019 bei 1,4 % und im Jahr 2020 bei 0,5 %.

Inflationsgeschwindigkeiten

Eine Inflation kann unterschiedlich stark und schnell ausfallen. Man kann bei der Inflation zwischen den folgenden Geschwindigkeiten unterscheiden:

  • Schleichende Inflation: Bei der schleichenden Inflation beträgt die Inflation pro Jahr bis zu drei Prozent, sodass die Preissteigerungen kaum spürbar sind.
  • Trabende Inflation: Die trabende Inflation ist mit bis zu zehn Prozent pro Jahr schon deutlich spürbar. In der Wirtschaft herrscht eine sinkende Investitionsbereitschaft.
  • Galoppierende Inflation: Die Inflation liegt bei über zehn Prozent pro Jahr, die Preise steigen sehr schnell an und es besteht die Gefahr einer Hyperinflation.
  • Hyperinflation: Bei der Hyperinflation liegt die Inflation bei über 50 Prozent pro Monat. Die Geldentwertung ist nicht mehr kontrollierbar und es kommt zu einer Gefährdung der Währung.

Was ist eine Deflation?

Die Deflation stellt das Gegenteil zur Inflation dar. Während die Preise für Güter und Dienstleistungen bei einer Inflation steigen, sinken sie bei einer Deflation.

Von diesen Preissenkungen profitieren die Verbraucher zwar, doch die Deflation hat auch negative Aspekte.

Die Preissenkung bei einer Deflation wird durch eine sinkende Nachfrage verursacht.
Dies hat zur Folge, dass Unternehmen weniger Umsatz machen und dementsprechend auch weniger produzieren und investieren. Als Folge dessen kann es zu einer hohen Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise kommen.

Auswirkungen der Inflation und Strategien für Verbraucher

Liegt die Inflationsrate dauerhaft bei zwei Prozent, haben Verbraucher im ersten Monat beispielsweise 1500 Euro und nach zehn Jahren können sie sich von den 1500 Euro im Vergleich zum Startjahr nur noch Waren im Wert von 1225 Euro leisten.

Um sich vor der Inflation zu schützen, können Verbraucher beispielsweise in Immobilien, Aktien oder Gold investieren, da diese im Vergleich zum Geld nicht inflationsgefährdet sind.