Höheres Mittleres Vermögen in Deutschland: Schweizer sind besonders reich
In keinem anderen Land leben so viele Superreiche wie in den USA. Und in keinem anderen Land sind Menschen durchschnittlich so reich wie in der Schweiz. In mehreren Analysen rund ums Thema Finanzen belegen Deutsche ebenfalls vordere Plätze.
Das aktuelle Median-Vermögen der Deutschen lässt ebenfalls den Schluss zu, dass ärmere Menschen finanziell aufholen.
Inhaltsverzeichnis
Die meisten Superreichen leben in den USA
Mit großem Abstand leben in den USA nach wie vor die meisten Superreichen. Nach Informationen des Global Wealth Report der Boston Consulting Group haben ungefähr 26.000 US-Amerikaner ein Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Auf Platz 2 rangiert China mit 8.300 Superreichen. Den dritten Platz belegt Deutschland mit rund 3.300 Superreichen.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Anteil an Superreichen in Deutschland um rund zehn Prozent.
Nach Informationen des Reports gibt es auf der ganzen Welt in etwa 73.000 Superreiche und damit rund 7.000 mehr als ein Jahr zuvor.
Unterschiede zwischen durchschnittlichen und wohlhabenden Anlegern
Nach Informationen des Reports besitzen die 3.300 Superreichen in Deutschland ein knappes Viertel des kompletten Finanzvermögens. Diesem Finanzvermögen gehören Kontoguthaben, Bargeld, Aktien, Investmentfonds, Pensionen sowie Schuldverschreibungen an. In die Berechnung ist Sachwertvermögen wie Edelmetalle, Immobilien oder andere physische Anlagen nicht eingeschlossen. Aus dem Report geht eindeutig hervor, dass sich die Zuwächse umso mehr erhöhen, je mehr Anfangsvermögen vorhanden ist.
Wohlhabende Anleger sind daher daran interessiert, auch einen größeren Anteil des eigenen Vermögens an den Kapitalmärkten zu investieren. Personen mit einem geringeren Vermögen nutzen für gewöhnlich risikoarme Anlageformen wie Versicherungen, Bargeld oder Bankguthaben. Für den Sicherheitsaspekt nehmen sie somit auch weniger Rendite in Kauf.
Details zur Studie
Für die Erstellung des Berichts nahmen die Finanzexperten 97 Märkte genauer unter die Lupe. Auf diese 97 Märkte entfallen insgesamt 98 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weltweit. Für ihre Analyse nutzten sie unter anderem die Daten von über 100 Vermögensverwaltern.
Anhand der Daten beträgt das Vermögen aller US-amerikanischen Superreichen mittlerweile 119 Billionen oder 119.000 Milliarden.
Auf den Folgeplätzen reihen sich China mit 33 Billionen US-Dollar sowie Japan mit 15 Billionen US-Dollar ein. In Deutschland beträgt das Finanzvermögen insgesamt 2,1 Billionen US-Dollar und weltweit insgesamt 275 Billionen US-Dollar.
Gute Werte für die Schweiz
Dennoch bestätigt ein aktueller Bericht der Schweizer Bank UBS, dass die Schweiz die Spitzenposition in der Riege der wohlhabendsten Menschen einnimmt. Durchschnittlich besitzt jeder erwachsene Schweizer ein Vermögen in Höhe von 709.612 US-Dollar. Das Vermögen beträgt in den US jeweils 564.862 US-Dollar pro Person.
Die Deutschen belegen Platz 17 – mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Vermögen von 264.789 US-Dollar.
Schlechte Median-Werte in Deutschland
Wird jedoch der Median zur Ermittlung des Vermögens zugrunde gelegt, erhalten die Schweiz und Deutschland wesentlich schlechtere Werte. In dem Fall fällt die Schweiz mit einem Median-Vermögen von 171.035 US-Dollar je Erwachsenem auf Rang 7 zurück. Deutschland gelingt sogar noch nicht einmal der Sprung in die Top 25.
Im Gegensatz zum Durchschnittswert teil der Median einen Datensatz direkt in der Mitte.
Das bedeutet, dass genau 50 Prozent ein geringeres und 50 Prozent ein größeres Vermögen besitzen. Bei dieser Betrachtung belegt Luxemburg die Top-Werte mit einem Median-Vermögen von 372.258 US-Dollar je Person.
Bestätigter Trend: Superreiche werden immer reicher
Aus dem BCG-Report geht hervor, dass Superreiche tatsächlich immer reicher werden. Doch zugleich betonen die UBS-Autoren, dass das Median-Vermögen in Mexiko, Israel, der Schweiz, in Deutschland oder den Vereinigten Arabischen Emiraten stärker als das durchschnittliche Vermögen ansteigt.
Diese Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass sich das Vermögen Erwachsener in niedrigen Vermögensklassen schneller als in höheren Vermögensklassen erhöht. Einen Aspekt bestätigen beide Berichte. Aus den Reporten geht hervor, dass globales Vermögen weiterhin anwächst. Ein negatives Vermögenswachstum wurde in den vergangenen Jahren laut UBS nur in Griechenland, Spanien, Italien und Japan im Zeitraum zwischen 2010 und 2023 registriert.
