Hochwasser in Deutschland – Zahlreiche Firmen sind betroffen
Hochwasser hat in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Tausende von Menschen hart getroffen. Existenz gehen verloren, privat und beruflich. Die Bilder sind erschütternd.
Inhaltsverzeichnis
Verheerende Schäden durch Hochwasser
Medien berichten über Menschen, die Familienmitglieder verloren haben.
Häuser und das ganze Hab und Gut von Menschen wurde durch das Hochwasser dem Boden gleich gemacht.
Doch im Gegenzug gibt es auch viele Unternehmen, die aufgrund der Umweltkatastrophe folgenschwere Schäden erleiden mussten.
Schäden in Millionenhöhe
Von überfluteten Lagerhallen über beschädigte Infrastruktur bis hin zu verwüsteten Geschäften, Werken oder Produktionsanlagen: Das durch das Hochwasser verursachte Ausmaß ist erst im Laufe der Tage absehbar.
Deshalb ist davon auszugehen, dass der verheerende Starkregen für die Wirtschaft Schäden in Millionenhöhe anrichten könne. Ein Sprecher des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau NRW bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass zahlreiche Firmen von dem Hochwasser betroffen sind.
Hochwasser im ZF-Werk Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ein Beispiel ist das durch das Hochwasser verwüstete ZF-Werk aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, in dem eigenen Angaben zufolge aktuell keine Wiederaufnahme der Produktion in Sicht ist.
Wie ein Sprecher des Konzerns bestätigte, sei das Ausmaß der Schäden bislang noch nicht eindeutig abzuschätzen.
Informationen von ZF zufolge arbeiten in dem Werk derzeit rund 280 Mitarbeiter. Das Hochwasser führte dazu, dass mehrere Produktions- und Lagerhallen geflutet wurden. In dem Werk stieg das Wasser auf eine Höhe bis zu zwei Metern an. Mehrere Fahrzeuge wurden von außen in die ZF-Hallen gespült. Der Boden ist mit einer dicken Schlammschicht bedeckt.
Fehlende Lieferungen bei Arubis
Kupfer-Recycler Arubis berichtete in der vergangenen Woche, dass die Produktion ebenfalls gestoppt und das Gelände sogar evakuiert werden musste. Aus dem Grund kann das Werk seinen Lieferverpflichtungen nicht nachkommen.
Nach Aussagen von Arubis-Chef Roland Harings bezieht sich die Überflutung auf das komplette Firmengelände. Mittlerweile kümmern sich die Angestellten im Werk bereits darum, den Betrieb wieder aufzubauen und die Produktion so schnell wie möglich zu starten.
Probleme bei Stromversorger RWE
Der Stromversorger RWE war mit dem Braunkohletagebau Inden und dem Kraftwerk Weisweiler gleich doppelt von dem Hochwasser betroffen. Wie ein Unternehmenssprecher betonte, startete das Kraftwerk anfangs nur mit reduzierter Leistung. Der Fluss Inde überspülte bei Lamersdorf einen Deich und lief dadurch in den Tagebau. Daraufhin stand die Kohleförderung für mehrere Tage still. Seitdem ist das Kraftwerk wieder angelaufen, allerdings nur mit verminderter Leistung.
An der Saar, an der Mosel, an der Ruhr und in der Eifel mussten mehrere zu RWE gehörige Wasserkraftwerke ihren Betrieb zeitweise einstellen.
Wie RWE verlauten ließ, werden die Schäden einen zweistelligen Millionenbetrag erreichen. Ein weiteres Opfer ist das Outletcenter Bad Münstereifel, in dem nahezu alle Geschäfte zerstört wurden.
Zustellausfälle bei der Deutschen Post
Die Deutsche Post hatte ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Laufzeitverzögerungen und Zustellausfälle standen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf der Tagesordnung. Verschiedene Autobahnen Straßen sind nicht überhaupt nicht befahrbar gewesen. Dadurch haben sich Zustellungen bzw. Abholungen verzögert oder sind komplett ausgefallen. Weitere Schäden betrafen Strom- und Telefonnetze.
Die Unwetter sorgten dafür, dass ungefähr 130 Telekom-Standorte ausgefallen sind. In einigen Ortschaften muss sogar die komplette Infrastruktur neu aufgebaut werden. Inzwischen sind die meisten Mobilfunkstandorte wieder am Netz. Telefónica und Vodafone waren ebenfalls betroffen.
Fluthilfen für die Landwirtschaft
Infolge des Hochwassers sprach sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ebenfalls dafür aus, Fluthilfen nach der Umweltkatastrophe an die Landwirtschaft weiterzuleiten.
Nach ersten Eindrücken sind Schäden an landwirtschaftlichen Gebäuden, Flächen und der Infrastruktur verheerend.
In vielen Regionen wurden Getreidebestände zerstört. Einige Tierbestände sind ertrunken. Zudem fielen Einrichtungen von Winzergenossenschaften und Weingütern dem Hochwasser zum Opfer. Aktuell berät der Bund über Soforthilfen des Bundes.