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Was tun bei einer Hitzewelle?

Tipps gegen Hitzewelle
Was tun bei einer Hitzewelle? - Bild: © AntonioDiaz #499333653 – stock.adobe.com

Die erste Hitzewelle 2022 gehört der Vergangenheit an. Doch gewiss ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Thermometer wiederum an der 40-Grad-Marke kratzt. Welche Methoden gibt es, damit sich die eigenen vier Wände in dieser Zeit nicht in eine Sauna verwandeln? Nachfolgende Anti-Hitze-Tipps sind gewiss hilfreich.

Hohe Temperaturen in Großstädten

In Großstädten ist die Hitzeentwicklung zur warmen Sommerzeit besonders dramatisch. Häuserwände und Straßen speichern aufkommende Wärme in ihren Steinmassen ab. In lauen Sommernächten sinkt die Temperatur der Steinmassen dennoch nur stetig.

Auf dem Land purzeln die Temperaturen während der Ruhephase wesentlich schneller, weil natürlich gewachsener Boden die Wärme einfach schlecht abspeichert.

Hohe Temperaturen in Großstädten
Hohe Temperaturen in Großstädten – Bild: © Krakenimages.com #391019565 – stock.adobe.com

Kühlungseffekte durch Bettlaken und Ventilatoren

Im Kampf gegen die Hitze ist es hilfreich, in den Räumen handfeuchte Bettlaken oder Tücher aus Baumwolle aufzuhängen – beispielsweise vor dem Fenster. Der Trocknungsprozess sorgt dafür, dass die Luft Wärme entzieht. Hierbei ist von sogenannter Verdampfungswärme die Rede.
Dieser Vorgang sorgt dafür, dass neben verdampfender Flüssigkeit auch die Umgebung abkühlt – sogenannte Verdunstungskälte. Eine ähnliche Wirkung erzielt ebenfalls ein Eimer mit kaltem Wasser.

Tipps im Umgang mit dem Ventilator

Noch effizienter ist es, aufkommenden Dampf über trockenen Luftzug abzutransportieren. Auf diese Weise verdunstet feuchte Luft ebenfalls. Ein Ventilator ist sinnvoll für eine gute Luftzirkulation. Hierbei ist es sinnvoll, einen Ventilator auf dem Boden aufzustellen und vor einem Eimer voller Eiswürfel zu platzieren.

Eine weitere Option ist es, den Ventilator vor feuchter oder nasser Wäsche aufzustellen.

Ein Minuspunkt dieser Methode ist der damit verbundene hohe Stromverbrauch. Zudem ist es nicht ausgeschlossen, bei einer falschen Platzierung des Geräts an einem steifen Nacken zu erkranken. Wirkungsvoll sind ebenfalls massive Fußböden, welche Wärme aus der Raumluft aufnehmen. Im Gegensatz dazu funktionieren schwere und lose Teppichböden wie ein Wärmespeicher.

Eis vor dem Ventilator
Es ist sinnvoll, einen Ventilator auf dem Boden aufzustellen und vor Eis zu platzieren – Bild: © Sebastian #274987597 – stock.adobe.com

Schutz vor Sonnenlicht

Generell erwärmen sich Innenräume besonders stark, wenn Sonnenlicht ungebremst in die Wohnräume eintritt. Zudem erreichen die Temperaturen in Wohnungen und Häusern neue Höchstwerte, wenn tagsüber eine unmittelbare Verbindung zwischen Innen- und Außenbereichen besteht – beispielsweise durch geöffnete Türen oder Fenster.
Deshalb ist es sinnvoll, ausschließlich abends und nachts zu lüften. Auf diese Weise strömt die warme Luft nicht ins Haus. Die Einrichtung und einzelne Bauteile heizen sich schwerer auf.

Die Fenster als „Gefahrenzonen“

Generell dringt ein Großteil der Hitze über die Fenster in die Wohnung ein. Eine Beschattung von außen ist sinnvoll, damit Wärme gar nicht erst in die Wohnung eindringt. Effizient ist ein heller und von außen befestigter Sonnenschutz, der einen Großteil der Wärme und des Lichts reflektiert.

Mit einer Metallschicht an der Außenseite überzogene Rollos reflektieren die Sonnenstrahlen zusätzlich und halten die Hitze aus Innenräumen fern.

Ebenso wirkungsvoll sind Rollos mit integrierten Hohlkammern. Diese Rollos setzen sich aus mehreren mit Luft befüllten Waben zusammen. Deshalb bieten die Hohlräume eine effektive Isolation gegen aufkommende Wärme.

Großteil der Hitze über die Fenster
Generell dringt ein Großteil der Hitze über die Fenster in die Wohnung ein – Bild: © thodonal #196476839 – stock.adobe.com

Vorteile von Sonnenschutzfolien

Diese Maßnahmen helfen nach Informationen der Deutschen Energie-Agentur dabei, die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent zu reduzieren. Eine durch Rollos oder Vorhänge erzeugte Innenbeschattung reduziert die Sonneneinstrahlung hingegen nur um 25 Prozent. Für das Dachgeschoss haben sich Sonnenschutzfolien bewährt.
Sonnenschutzverglasungen halten Wärme an einem warmen Sommertag ebenfalls draußen. Bei dieser Maßnahme müssen Betroffene jedoch in Kauf nehmen, dass der Raum dadurch verdunkelt wird.

Wie effektiv sind an Türen und Fenstern angebrachte Bettlaken?

Ist es aus diesen Gründen sinnvoll, anstatt Rollos und Jalousien Laken an der Terrassen- und Balkontür anzubringen? Generell ist ein außen an der Scheibe befestigter Sonnenschutz das wirksamste Mittel gegen Hitze. Dennoch bewähren sich Laken in hellen Farben oder in Weiß als wirkungsvolle Alternative.

Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt, weil hellere Farben weniger Sonnenlicht absorbieren.

Dieser Effekt sorgt dafür, dass sich weniger Luft in Fensternähe erwärmt. Eine Querlüftung in der Nacht oder am frühen Morgen ist sinnvoll, um die Wohnräume mit frischem Sauerstoff oder kühler Luft zu versorgen.
Sind die Wohnräume einmal aufgeheizt, fällt es umso schwerer, einen Kühlungseffekt herbeizuführen. Tagsüber sollten deshalb im Idealfall alle Türen und Fenster geschlossen bleiben.

Vor- und Nachteile einer Klimaanlage

Eine der effektivsten Methoden ist neben einer Wärmedämmung auch die Klimaanlage. Oftmals nutzen Verbraucher mobile Kleingeräte, die einer Klimatisierung einzelner Zimmer dienen. Größere Varianten kühlen mehrere Räume. Allerdings ist die Anschaffung und der Betrieb der Geräte mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. Kaufpreise belaufen sich auf 1.300 bis 3.000 Euro.

Im Sommer benötigt eine Klimaanlage zwischen 140 und 250 Kilowattstunden.

Nach Aussagen der Deutschen Energieagentur benötigt ein Raumklimagerät in durchschnittlicher Größe ungefähr so viel Strom wie eine Kühl- und Gefrierkombination über das ganze Jahr hinweg. Zusätzlich ist es bei einem Block- und Kompaktgerät erforderlich, die Abluft durch Schläuche nach außen zu transportieren. Diese Funktionsweise ist nur über ein Tür oder ein geöffnetes Fenster möglich.
Eine gute Wahl sind Splitgeräte, deren Stromverbrauch geringer ist. Diese Klimageräte dürfen jedoch nicht überall montiert werden.

Temperatur bei einer Klimaanlage einstellen
Eine der effektivsten Methoden ist neben einer Wärmedämmung auch die Klimaanlage – Bild: © Olivier Le Moal #132596049 – stock.adobe.com

Wärmflaschen als kühlendes Element

Insbesondere in der Nacht empfinden Betroffene zu warme Temperaturen oft als störend. Ein Knackpunkt ist in den Augen vieler Schlafexperten jedoch nur der Zeitpunkt des Einschlafens.
Eine bewährte Methode ist eine mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflasche, die sich Hitzegeplagte zwischen die Oberschenkel legen. Durch das Blutbahnsystem tritt dadurch am gesamten Körper ein kühlender Effekt ein.

Deaktivierung von nicht benötigten Elektrogeräten

Elektronische Geräte wie Föne, Spülmaschinen, Fernseher oder Computer erzeugen Wärme.

Deshalb sollten Betroffene an warmen Tagen auch nur die Geräte anschalten, die tatsächlich benötigt werden.

Wird ein Gerät nicht benötigt, ist es ratsam, diese Modelle komplett abzuschalten. Auch im Stand-By-Betrieb geben die Modelle Wärme ab.

Nachthemd im Eisfach abkühlen

Eine weitere bewährte Methode sieht es vor, das Bettlaken oder Nachtbekleidung im Eisfach in einer Kunststoff-Tüte zu kühlen. Damit helfen die Textilien dem Körper bei engem Kontakt dabei, die Temperatur bis zum Zeitpunkt des Einschlafens zu reduzieren. Kalte Duschen sind vor dem Schlafen ungeeignet, da diese Methode den Kreislauf anregt. Stattdessen sind lauwarme Duschen vor dem Gang ins Bett die bessere Wahl.
Lauwarme Duschen sorgen dafür, dass sich Poren auf der Haut weiten und dadurch einen spürbaren Temperaturausgleich erzielen.

Genauso sinnvoll ist es, sich nach dem Duschen nicht abzutrocknen, sondern die Feuchtigkeit einfach verdunsten zu lassen. Zudem hat es sich bewährt, beim Schlafen leichte Materialien wie Seide, Baumwolle oder andere Naturfasern zu tragen. Diese Stoffe nehmen Schweiß optimal auf und trocknen daraufhin schnell. Synthetische Materialien fühlen sich hingegen eher schwer und unbequem an.