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Heuschnupfen – Unterschätztes gesundheitliches Risiko

Heuschnupfen
Heuschnupfen – Unterschätztes gesundheitliches Risiko – Bild: © Robert Kneschke #190266590 – stock.adobe.com

Heuschnupfen ist zwar stressig und nervig, doch für den Körper weitgehend ungefährlich – so die gängige Meinung vieler Menschen. Klassische Symptome sind tränende fließende Augen oder Fließschnupfen. Allerdings wäre es fatal, Heuschnupfen zu unterschätzen.
Wird die Erkrankung nicht behandelt, drohen schlimmstenfalls Asthma-Anfälle.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Der Blütenstaub von Sträuchern, Gräsern, Bäumen, Getreiden und Kräutern löst Heuschnupfen aus. Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 16 Prozent aller Deutschen sind von allergischem Schnupfen betroffen.

Die Allergien werden durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst.

Hierbei bewertet der Körper harmlose Pollen fälschlicherweise als gefährlichen Feind, den es zu bekämpfen gilt.

Wie entsteht Heuschnupfen
Der Blütenstaub von Sträuchern, Gräsern, Bäumen, Getreiden und Kräutern löst Heuschnupfen aus – Bild: © Sandor Jackal #64261835 – stock.adobe.com

Keine Bagatellerkrankung

Der menschliche Körper bildet sogenannte IgE-Antikörper, die sich an bestimmte Körperzellen koppeln und Entzündungsstoffe herstellen – beispielsweise Histamin. Eine allergische Reaktion tritt ein. Weil eine Pollenallergie dem sogenannten Soforttyp unter Allergien angehört, treten entsprechende Symptome relativ schnell ein. Schon kurze Zeit nach dem Kontakt beginnt die Nase zu laufen. Die Augen jucken und tränen. Wenn eine Allergie nicht therapiert wird, betreffen die Symptome möglicherweise auch die unteren Atemwege.

Eine Allergie ist keine Bagatellerkrankung. Werden allergische Beschwerden nicht richtig oder zeitig genug behandelt, wandelt sich allergischer Schnupfen schnell zu Asthma.
Dieses Risiko gibt es nicht nur bei Allergien gegen Pollen, sondern möglicherweise auch bei Allergenen wie Hausstaubmilben oder Tieren. In etwa 40 Prozent aller Fälle wandelt sich eine inhalative Allergie zu allergischem Asthma.

IgE-Antikörper
Der menschliche Körper bildet sogenannte IgE-Antikörper, die sich an bestimmte Körperzellen koppeln und Entzündungsstoffe herstellen – beispielsweise Histamin – Bild: © Corona Borealis #350554958 – stock.adobe.com

Eine unterschätzte Gefahr

Problematisch ist jedoch, dass viele Allergiker die Gefahr unterschätzen. Ihnen ist zwar bewusst, dass sie auf bestimmte Inhaltsstoffe allergisch reagieren. Dennoch konzentrieren sie sich vorrangig auf eine Behandlung der Symptome.

Sie zögern einen Arztbesuch oftmals hinaus, da Antiallergika ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind.

Allerdings ersetzen die Präparate keine ärztliche Behandlung. Einer Verschlimmerung des Zustands können Betroffene nur dann vorbeugen, wenn sie die Auslöser der Allergie kennen.

Auf physische Warnzeichen achten

Ebenso wichtig ist es, Warnzeichen des Körpers zu berücksichtigen. Schließlich strahlt der Körper schon frühzeitig Signale aus, die auf entstehendes Asthma hinweisen könnten. Mögliche Symptome sind stetiges Räuspern, Hustenreiz oder Atemnot bei Anstrengung.
Um Asthma frühzeitig zu erkennen, müssen Mediziner die Ursache auf jeden Fall untersuchen. Ein akuter Asthma-Anfall zeichnet sich hingegen durch anfallsweise auftretende Atemnot, starken Hustenreiz oder ein in der Brust entstehendes Engegefühl aus. Ist kein Asthma-Spray zur Hand, ist es wichtig, die Atmung erleichternde Maßnahmen durchzuführen und Ruhe zu bewahren.

Atemnot bei Anstrengung
Mögliche Symptome sind stetiges Räuspern, Hustenreiz oder Atemnot bei Anstrengung – Bild: © RFBSIP #158922793 – stock.adobe.com

Einfacher atmen: Bewährte Methoden

Eine bewährte Methode ist die Lippenbremse. Bei dieser Technik ist es wichtig, die Luft durch leicht aufeinanderliegende Lippen ausströmen zu lassen. Hierbei sollten Betroffene darauf achten, so ruhig wie möglich zu atmen.

Eine weitere Strategie ist der Kutschersitz.

Hierbei setzen sich Allergiker hin, beugen sich etwas nach vorn und stützen ihre Ellenbogen auf dem Tisch oder eigenen Oberschenkeln ab. Bei langanhaltender Atemnot ist es unerlässlich, den Notruf unter der Nummer 112 zu kontaktieren.

Vorteile einer Hyposensibilisierung

Doch was tun, damit allergisches Asthma gar nicht erst entsteht? Eine bewährte Methode ist eine Hyposensibilisierung, welche direkt an der Ursache ansetzt. Doch bevor die Therapie beginnen kann, müssen Betroffene den genauen Auslöser der Allergie kennen. Erst nach Bekanntwerden des Auslösers können Ärzte entscheiden, inwiefern eine spezifische Immuntherapie überhaupt angebracht ist. Im Rahmen einer Hyposensibilisierung werden die Patienten schrittweise an die Allergieauslöser gewöhnt. Das Ziel der Behandlung besteht darin, eine Überreaktion des Immunsystems auf ein Minimum zu reduzieren und das Asthmarisiko dadurch zu senken.
Allergisches Asthma ist an unterschiedlichen Schweregraden und Beschwerdezeiten erkennbar. Einige Asthmatiker sind mit allergischem Asthma über das ganze Jahr hinweg von der Erkrankung betroffen. Andere Patienten leiden hingegen nur unter einer saisonalen Allergie.

Entzündungshemmende Arzneimittel gegen Asthma

Die typische Behandlungsmethode von Asthma ist eine regelmäßige Einnahme entzündungshemmender Arzneimittel. Die Inhalationsgeräte sind mit Cortison-Wirkstoffen versehen. Ängste über die Einnahme der Cortisonpräparate sind nach Aussage von Medizinern völlig unbegründet. Bereits in geringer Dosierung erzielen die Medikamente eine hohe Wirksamkeit. Auch bei dauerhafter Anwendung müssen Patienten nicht mit Nebenwirkungen rechnen.
Für den Notfall stehen außerdem spezielle bronchienerweiternde Pharmazeutika zur Wahl. Diese Mittel kommen bei Atemnot als Bedarfsmedikament zum Einsatz.