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Problemfall Hausstauballergie – Was tun?

Hausstauballergie
Problemfall Hausstauballergie - Was tun? - Bild: © New Africa #329371404 – stock.adobe.com

Sie sind zwar nicht sichtbar und dennoch ein großes Problem für viele Menschen. Hausstaubmilben lösen bei Tausenden an Deutschen Allergien aus. Der Kot der kleinen Schädlinge ist das größte Problem. Darin stecken Allergene, die Fließschnupfen, Niesattacken oder schlimmstenfalls gar Atemnot verursachen.
Zumeist ist es dabei nicht der Staub, der eine allergische Reaktion verursacht. Problematisch sind die Milben, die sich im Hausstaub befinden. Gemäß Aussagen des Ärzteverbands Deutscher Allergologen leiden bis zu 15 Prozent der Deutschen unter den Ausscheidungen der Milben.

Verstopfte Nase am Morgen: Ein Indiz für eine Hausstauballergie

Von tränenden und juckenden Augen über nächtliche Hustenanfälle bis hin zur verstopften Nase oder Niesattacken.

Die Beschwerden, Fließschnupfen, Atemnot oder gar Asthmaanfälle sind klassische Symptome einer Hausstauballergie.

Klassischerweise sind die Symptome in der Nacht und am frühen Morgen nach dem Aufstehen am stärksten.

Ein großes Problem: Kotpartikel der Milben

Typischer Hausstaub besteht aus Pollen, Pilzsporen, Textil- und Kunststofffasern, Härchen, Holzpartikeln, Milben, Milbenkot sowie Hautschuppen von Haustieren und Menschen. Doch insgesamt 95 Prozent der allergieauslösenden Stoffe sind im Hausstaub im Kotbeutel der Spinnentiere enthalten. Nach dem Austrocknungsprozess zerfallen die Kotbeutel in viele kleine Teile. Dann genügt eine kleine Bewegung oder ein Luftzug, damit die Kotpartikel aufwirbeln. Die Partikel werden über die Luft eingeatmet.

Hausstaubmilben
Insgesamt 95 Prozent der allergieauslösenden Stoffe sind im Hausstaub im Kotbeutel der Hausstaubmilben enthalten – Bild: © SciePro #244913666 – stock.adobe.com

Ein Gramm Staub enthält bis zu 15.000 Milben. Diese Milben sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Es ist eigentlich unmöglich, die Milben zu umgehen. Die Spinnentiere sind in allen Wohnungen zu Hause, auch bei perfekter Hygiene.

Das Bett als bevorzugter Lebensraum

Herrscht ein besonderes Wohlfühlklima vor, vermehren sich die Tiere unter diesen Umständen besonders schnell.

Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent sowie Temperaturen von 20 bis 28 Grad Celsius verspricht das Bett perfekte Voraussetzungen für die Vermehrung der Tiere.

Im Bett ist es angenehm warm und ebenfalls etwas feucht. Denn alle Menschen schwitzen in der Nacht. Da sich die Tiere zusätzlich von Hautschuppen ernähren, finden die Tierchen im Bett auch die ideale Nahrungsquelle.

Hausstauballergie – Verstärkte Allergiesymptome in der Heizperiode

Gemäß Statistiken des Deutschen Allergie- und Asthmabunds ist die überwiegende Vermehrungszeit der Hausstaubmilben von Mai bis Oktober. Mit dem Start der Heizperiode sowie der Reduzierung der relativen Luftfeuchtigkeit stirbt zwar ein Großteil der Milben ab. Allerdings hat sich zu dieser Zeit eine besonders große Menge an Exkrementen angesammelt, die Hausstaubmilben-Allergikern zu dieser Zeit besonders große Probleme bereiten.

Erschwerend kommt hinzu, dass trockene Heizungsluft die Schleimhäute verstärkt reizt. Schließlich wird durch die Wärmezirkulation vermehrt Staub aufgewirbelt.

Hausstauballergie - Vermehrungszeit
Gemäß Statistiken des Deutschen Allergie- und Asthmabunds ist die überwiegende Vermehrungszeit der Hausstaubmilben von Mai bis Oktober – Bild: © zinkevych #291870893 – stock.adobe.com

Eine Hausstauballergie ist ernstzunehmende Erkrankung

Die aufkommenden Symptome der Allergie sind häufig mit einer Erkältung vergleichbar. Allerdings bleibt eine allergische Reaktion im Gegensatz zur Erkältung wesentlich länger bestehen. Zugleich leiden Pollenallergiker häufig ebenfalls an einer Hausstaubmilbenallergie. Die Kombination sorgt dafür, dass sich das Risiko für allergisches Asthma massiv erhöht. Deshalb ist es bei drohendem Verdacht empfehlenswert, die Hilfe eines Mediziners zu suchen.

Für eine Behandlung von allergischen Symptomen sind antientzündliche und antiallergische Medikamente eine gute Wahl.

Möglicherweise empfehlen Mediziner ebenfalls eine Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung. Diese Behandlungsmethode lindert nicht nur Symptome, sondern reduziert zugleich das Risiko für allergisches Asthma.

Matratze am Tag nicht zudecken

Um die Anzahl an Milben so gut wie möglich zu minimieren, ist es ratsam, das Bett so gut und so lange wie möglich zu lüften. Auf diese Weise trocknet die Bettwäsche. Außerdem staut sich in den Zimmern nicht zu viel Feuchtigkeit an. Wichtig ist es ebenfalls, tagsüber nicht die Matratze zuzudecken. Vielmehr sollte die Bettwäsche am Ende des Bettes ausgelüftet werden.

Wichtig ist es zudem, dass der Boden des Betts mindestens einmal pro Woche ausgesaugt sowie Kissen- und Bettbezüge alle 14 Tage bei 60 Grad gewaschen werden. Zudem sollten Allergiker Polstermöbel regelmäßig absaugen. Glatte Bodenbeläge wie Laminat sollten nach Möglichkeit zweimal pro Woche feucht abgewischt werden. Schließlich wirbeln die Kotpartikel auf glatten Oberflächen besonders leicht auf. Können Textilien wie Gardinen, Stofftiere oder Kissen nicht bei 60 Grad Celsius gewaschen werden, werden die Milben nach zweitägiger Lagerung in der Tiefkühltruhe abgetötet. Außerdem sollten Allergiker die Matratzen nach spätestens sechs Jahren austauschen. Allergendichte Überzüge sind für Bettdecken, Kissen und Matratzen geeignet.