Haarausfall bei Frauen: Hormonstörungen als Ursache
Haarausfall ist eine Krankheit, die bei Frauen alles andere als selten auftritt. Schätzungen von Medizinern zufolge leidet jede dritte Frau mindestens einmal im Leben unter Haarausfall.
Inhaltsverzeichnis
- Verschiedene Ursachen
- Typische Kennzeichen von Haarausfall
- Genetisch bedingter Haarausfall als häufige Krankheitsursache
- Keine neuen Haare durch zerstörte Haarfollikel
- Haarausfall durch hormonelle Veränderungen
- Ursachen für diffusen Haarausfall
- Was ist kreisrunder Haarausfall?
- Maßnahmen zur Unterstützung des Haarwachstums
- Kontrolle des Eisengehalts
Verschiedene Ursachen
Für Haarausfall gibt es verschiedene Ursachen. Stetiger Stress und Immunprozesse beeinflussen den Haarwuchs ebenso wie hormonelle oder genetische Bedingungen.
Hormonelle Einflüsse treten bei Frauen in erster Linie bei Schwangerschaften oder während der Wechseljahre auf.
Typische Kennzeichen von Haarausfall
Von vermehrtem Haarverlust ist die Rede, wenn sich plötzlich größere Haarmengen im Abfluss befinden oder mehr Haare als gewohnt in der Bürste hängen. Allerdings ist ein Haarverlust von bis zu 100 Haaren pro Tag normal. Ob Betroffene die Menge an verlorenem Haar als Haarausfall wahrnehmen, richtet sich nach dem persönlichen Empfinden und Haarumsatz.
Dermatologen betonen, dass Haarausfall nicht nach der Anzahl ausgehender Haare diagnostiziert werden kann. Das subjektive Empfinden von Frauen ist hierbei ebenso wichtig wie ein Vergleich mit dem bisherigen Normbereich.
Genetisch bedingter Haarausfall als häufige Krankheitsursache
Nach Aussagen von Hautärzten ist genetisch bedingter Haarausfall eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen. Die ebenfalls als androgenetische Alopezie bekannte Erkrankung ist genetisch vorbestimmt.
Für das Krankheitsbild ist eine erhöhte Sensibilität der Haarfollikel gegenüber männlichen Hormonen verantwortlich.
Beeinflussen die sogenannten Androgene den Haarwuchs, fallen Haare entweder verstärkt aus oder wachsen nicht genügend nach. Empfindliche Haarfollikel treten gegenüber Androgenen vermehrt mit zunehmendem Alter auf. Durch die hormonelle Einwirkung entsteht ein Schaden, der an den Haarfollikeln nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Um den Haarverlust zu minimieren, ist eine frühzeitige Behandlung und Diagnose deshalb zwingend erforderlich.
Keine neuen Haare durch zerstörte Haarfollikel
Bereits zerstörte Haarfollikel können zukünftig keine neuen Haare bilden. Dennoch sind Sorgen um eine drohende Glatze bei Frauen oftmals unberechtigt. Starken Belastungen sind Frauen dennoch ausgesetzt, falls der Haarausfall am Haaransatz und der Scheitelregion deutlich sichtbar ist.
Einen derartigen anlagebedingten Haarausfall entwickeln rund 20 Prozent aller Frauen.
Haarausfall durch hormonelle Veränderungen
Außerdem beeinflussen hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper infolge einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre das Haarwachstum von Frauen. Ein typisches Krankheitsbild ist diffuser Haarausfall, bei dem das Haar allgemein lichter wird.
Bei diffusem Haarausfall reguliert sich das Haarwachstum nach geraumer Zeit zumeist allein.
Dementsprechend wachsen die Haare nach geraumer Zeit einfach wieder nach. Häufig macht sich der Haarausfall erst drei bis sechs Monate nach der hormonellen Umstellung bemerkbar. Deshalb verlieren viele Frauen erst einige Monate nach der Geburt ihres Kindes größere Haarmengen. Einer Mitteilung des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. zufolge ist jede zweite Frau während der Wechseljahre von Haarausfall betroffen.
Ursachen für diffusen Haarausfall
Diffuser Haarausfall ist auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen, darunter auf Mangelernährung, Stress, Eisenmangel oder hormonelle Schwankungen. Zudem können hormonelle Störungen – beispielsweise durch eine Schilddrüsenerkrankung verursacht – zu Haarverlust führen.
Oftmals bemerken Frauen einen Haarausfall ebenfalls bei einer Umstellung von Verhütungsmitteln oder einer Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln.
Was ist kreisrunder Haarausfall?
Ein Sonderfall ist der sogenannte kreisrunde Haarausfall, bei dem Patienten innerhalb kurzer Zeit ihre Haare an einigen Kopfregionen büschelweise verlieren. Zum Teil entstehen nur einige kahle Stellen. Schlimmstenfalls erleiden Frauen einen kompletten Haarverlust. Ursache dieser Erkrankung ist ein Angriff des Immunsystems auf die Haarwurzel. Nach aktuellem Kenntnisstand gehen Mediziner von einer Fehlreaktion der Immunabwehr aus, die eine entzündete Haarwurzel und infolgedessen Haarverlust verursacht.
Häufig ist kreisrunder Haarausfall ein Symptom von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoditis. Diese Erkrankung ist eine chronische Autoimmunentzündung der Schilddrüse, bei welcher Antikörper Schilddrüsen-Zellen attackieren und dadurch eine Unterfunktion dieses Organs verursachen. Vitiligo und Diabetes sind weitere Autoimmunerkrankungen, die mit kreisrundem Haarausfall in Verbindung stehen.
Trotz dieser Diagnosen wachsen die Haare zwar in den meisten Fällen wieder nach. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass der Haarausfall wieder auftritt.
Maßnahmen zur Unterstützung des Haarwachstums
Genetisch bedingtem Haarausfall können betroffene Frauen nur dann entgegenwirken, wenn die Erkrankung in einem frühen Stadium diagnostiziert und behandelt wird. Durch gezielte Behandlungen können Patienten nur die Haarfollikel retten, die bislang nicht untergegangen sind.
Therapien zielen demzufolge darauf ab, existente Haarfollikel zu retten.
Diese Methode ist eine Langzeittherapie. Setzen Frauen die hierfür benötigten Arzneimittel ab, setzt auch automatisch der Haarausfall wieder ein.
Kontrolle des Eisengehalts
Im Gegensatz dazu reguliert sich das Haarwachstum bei diffusem Haarausfall nach einigen Monaten zumeist von allein. Betroffene Frauen können das Haarwachstum zusätzlich fördern, indem sie über ihre Ernährung genügend Eisen zu sich nehmen. Ärzte können untersuchen, ob ein möglicher Eisenmangel so stark ausgeprägt ist, dass eventuell eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist.
Dieser Eisenmangel wird insbesondere bei jungen Frauen überwiegend durch vegane Ernährung, strikte Diäten, Schwangerschaften oder starke Monatsblutungen ausgelöst. Generell sind junge Frauen mit Haarausfall gut beraten, ihren Eisenspeicher im Körper zu überprüfen und ihre Ernährung detailliert zu durchdenken.
Liegt der Eisengehalt in der Norm, ist es sinnvoll, die Schilddrüsenwerte zu überprüfen und genetische Einflüsse zu hinterfragen. Eine weitere mögliche Ursache ist der persönliche Stresslevel. Mediziner gehen davon aus, dass das Haarwachstum auch durch einen erhöhten Cortisolspiegel eingeschränkt ist.