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Goldpreis richtig berechnen – In Gramm oder Unze

Goldpreis
Goldpreis richtig berechnen - In Gramm oder Unze - Bild: © Olivier Le Moal #130626122 – stock.adobe.com

Generell wird Gold in US-Dollar gehandelt. Das heißt wiederum, dass der Preis für jede Unze an Gold auf dem aktuellen Wert des Dollars basiert. Grundlage für den Goldpreis in Euro ist die Preis-Umrechnung von Dollar in Euro.

Die Entwicklung des Goldpreises

Ausgelöst durch die Finanz- und Schuldenkrise, gewann Gold in den vergangenen Jahren maßgeblich an Bedeutung. Bis zum Beginn der 1970er Jahre existierte in den USA allerdings noch der Goldstandard.

Dieser Goldstandard sah vor, dass Gold jederzeit über einen festgelegten Wechselkurs in US-Dollar umgetauscht werden konnte.

Die Abschaffung dieses Goldstandards führte zu einem Wandel des Goldpreises. Seitdem erhöhte sich der Goldpreis stetig.

Wodurch wird der Goldpreis in Euro und Dollar beeinflusst?

Der Goldpreis richtet sich nach der Feinunze, die in etwa 31 Gramm entspricht. Ebenso wie alle anderen Rohstoffe der Welt, wird der Wert von Gold ebenfalls in US-Dollar gehandelt. Das überwiegend in der Schmuckindustrie sowie als Geldanlage verwendete Material wird nur in kleinen Teilen für industrielle Zwecke genutzt. Insbesondere China und Indien haben sich als Hauptabnehmer des Rohstoffs etabliert.

Deshalb steigt der Preis vor allem zur Herbstzeit oft deutlich an, da zu dieser Zeit in Indien die Hochzeitssaison beginnt. Im Gegensatz zu Silber gibt es für Gold nur wenige Nutzungsmöglichkeiten für die verarbeitende Industrie. Aus dem Grund ist die industrielle Nachfrage für den Rohstoff auch vergleichsweise gering.

Hochzeitssaison in Indien beeinflusst Goldpreis
Der Goldpreis steigt vor allem zur Herbstzeit oft deutlich an, da zu dieser Zeit in Indien die Hochzeitssaison beginnt – Bild: © Deep Creation #194799675 – stock.adobe.com

Wie entwickelte sich der Goldpreis in den vergangenen Jahren?

Insbesondere seit der Jahrtausendwende stieg der Goldpreis schrittweise nach oben an. Während der Goldpreis im Jahr 2000 noch rund 270 Dollar je Feinunze betrug, hat sich der Goldpreis bis heute ungefähr versechsfacht. Die Entwicklung dieses Goldpreises unterliegt dem klassischen Angebot-Nachfrage-Verhältnis. Während der Schuldenkrise suchten viele Menschen nach Anlageoptionen, die finanzielle Sicherheit bieten. Wertpapiere wie Aktien wurden abgestoßen, um in vermeintlich sicheres Gold investiert zu werden.

Dieses große Interesse an Gold sorgte dafür, dass sich immer mehr Privatanleger, Hedgefonds und große Investmentfonds für den kostbaren Rohstoff entschieden.

Seitdem sind Goldmünzen und Goldbarren aus der Welt der Anlageformen nicht mehr wegzudenken. Zudem sind Notenbanken an Gold als Investitionsmittel interessiert. Ein Großteil von ihren Reservewährungen wird in Dollar gehalten.

Entwicklung Goldpreis seit 1975
Insbesondere seit der Jahrtausendwende stieg der Goldpreis schrittweise nach oben an

Tipps für Privatanleger

Möchten Privatanleger auf Gold setzen, stehen zwei Optionen zur Verfügung. Eine dieser Möglichkeiten ist die Differenz zwischen Kauf- sowie Verkaufskurs. Der andere Weg bezieht sich auf Wechselkursschwankungen, weil Gold in US-Dollar gehandelt wird. Allerdings können diese Kursschwankungen die Gewinnspanne negativ beeinflussen. Der bisherige Höchststand von Gold belief sich zum aktuellen Zeitpunkt auf 1.900 Dollar bzw. 31,1 Gramm an Gold. Dieser Wert entspricht einem Betrag von ungefähr 1.400 Euro. Der Kurs schwankt allerdngs deutlich.

Insbesondere Großanleger wandten sich in letzter Zeit immer stärker von Goldbeständen ab, da die Finanzexperten zukünftig von sinkenden Goldpreisen ausgehen. Kritiker bemängeln an dem Rohstoff, dass sich im Vergleich zu anderen Wertpapieren keine Zinsen ansammeln und deshalb nur steigende Preise zum Profit führen. Allerdings bietet Gold in Krisenzeiten ein hohes Maß an Sicherheit.

Wie beeinflussen Wirtschaft und Politik den Euro?

Notenbanken und Regierungen wirken sich maßgeblich auf den derzeitigen Goldpreis in US-Dollar sowie Euro aus. Hintergrund ist die Tatsache, dass größere Zu- oder Verkäufe kurz- oder mittelfristig den Dollarpreis beeinflussen können. Würde sich die Nationalbank eines größeren einflussreichen Landes mit einer umfassenden Goldreserve zu einem großen Zu- oder Verkauf entscheiden, könnte dieser Umstand zu einer massiven Kursveränderung führen.

Erschwerend kommt hinzu, dass größere Goldfonds oder Investoren den Goldpreis über größere Zu- oder Verkäufe bzw. durch die Einführung neuer Investmentstrategien massiv beeinflussen können. In der Vergangenheit genügten bereits wegweisende Interviews mit Finanzexperten wie Warren Buffet, um kurzfristig massive Schwankungen des Goldpreises auszulösen.