Früherkennung und Vorsorge im Überblick
Deutschland bietet bereits seit vielen Jahren ein gesetzliches Programm, was unter anderem vorbeugende Maßnahmen einleitet und Krebs frühzeitig erkennen lässt. Dies erfolgt mit ausgewählten Untersuchungen, die von den Krankenkassen bezahlt werden.
Jede Teilnahme an bestimmten Untersuchungen ist ausnahmslos freiwillig. Die Untersuchungsverfahren richten sich im Grunde genommen an gesunde Patienten, die beschwerdefrei sind. Das Ziel ist es, eine Krankheit oder deren Vorstufen zu entdecken, bevor Beschwerden oder Symptome ausgelöst werden können. Dabei steht rechtzeitiges Intervenieren im Vordergrund für bessere therapeutische Ergebnisse.
Es gibt grundsätzlich keine Gewissheit, dass diese Verfahren treffsicher sind. Es ist nicht klar, ob jede Krankheit und jedes Stadium entdeckt werden kann. Dafür gibt es keine hundertprozentige Gewissheit. Außerdem lässt sich nicht beeinflussen, wie genau jeder einzelne seine Früherkennungsuntersuchungen verfolgt und wahrnimmt. Wer sich damit wenig beschäftigt, kann auch leider nicht erwarten immer auf dem neusten Stand seiner körperlichen Gesundheit zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Wie unterscheiden sich Früherkennung und Vorsorge?
Vorsorge:
Die Vorsorge beschreibt die Maßnahmen, die getroffen werden zur Vorbeugung von Erkrankungen. Es ist möglich die Krebsentstehung durch Tests zu verhindern, falls Krebsvorstufen entdeckt werden.
Aktuell gibt es Tests für Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs.
Für eine Vorsorge reicht es aber nicht nur aus zum Arzt zu gehen. Es ist wichtig auf die eigene Gesunderhaltung zu achten.
Ein gesunder Lifestyle und der Verzicht von krebsfördernden Substanzen, wie Zigaretten und Alkohol können eine Rolle spielen.
Früherkennung:
Bei der Früherkennung geht es darum, bereits vorhandene Krebserkrankungen im Frühstadium aufzuspüren.
Meist haben Betroffene noch keine Symptome und in solch einem frühen Stadium gibt es oft gute Heilungschancen. Die Gefährlichkeit des Krebses kann in manchen Fällen noch abgewendet werden, durch gezielte therapeutische Maßnahmen.
Der Check-up 35
Jeder Mensch, der gesetzlich versichert ist, hat ab dem vollendeten 35. Lebensjahr ein Anrecht auf einen allgemeinen Gesundheits-Check. Ab diesem Zeitpunkt kann er diesen Check alle drei Jahre erneut wiederholen.
Alle Menschen die zwischen 18 und 35 Jahre alt sind, dürfen diese Leistung nur einmal in Anspruch nehmen.
Dieses Untersuchungsverfahren ist gezielt auf die Früherkennung von Krebskrankheiten ausgerichtet.
Was wird bei diesem Check alles gemacht?
Anamnese
Hierbei wird die ganze medizinische Vorgeschichte erfragt. Dabei soll der Betroffene auch äußern, wie seine Lebensgewohnheiten sind und unter welchen Umständen er lebt.
Aber auch wie sich derjenige ernährt, ob er Sport macht und ob es erblich bedingte Risikofaktoren gibt. Diese Befragung ist sehr detailliert.
Ganzkörperuntersuchung
Durch das Anschauen, Abtasten und Abhören werden sämtliche Organe und äußerliche Merkmale untersucht. Dazu zählt:
- Das Herz: Der Blutdruck wird gemessen, um eine Erhöhung auszuschließen, diese kann das Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenfunktionseinschränkungen verursachen.
Außerdem wird auf den Herzrhythmus geachtet, ob Arrhythmien hörbar sind und der Arzt kann ggf. noch ein EKG (Elektrokardiogramm) schreiben, was ihm genauere Ergebnisse zeigen könnte, falls Auffälligkeiten vorhanden sind - Die Lunge: Atemnot, Ausdauer, abnorme Geräusche beim Abhören
- Der Kopf: Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Sehkraft, Pupillenreaktion
- Der Bauch: Druckschmerz, Blähbauch, praller Bauch, Darmgeräusche
- Der Hals: Geschwollene Lymphknoten, Sichtbarkeit der Schilddrüse
- Die Wirbelsäule: Schmerzen an den Wirbelkörpern, abnorme Verformung der Wirbelsäule
- Der Bewegungsapparat: (Gesamtbeurteilung)
- Das Nervensystem
- Alle Sinnesorgane
- Die Haut: Auffällige Muttermale, Pigmentstörungen, Ekzeme oder Geschwüre werden genauer betrachtet. Ggf. erfolgt eine Überweisung zu einem Facharzt für Hauterkrankungen.
- Blutwerte: Hierbei ist eine Blutentnahme notwendig. Am besten ist es, wenn der Patient nüchtern in die Praxis kommt. Beim Blutbild werden bestimmte Werte ermittelt, wie der Blutzuckerwert (Risiko für eine Zuckerkrankheit), der Gesamtcholesterinspiegel (erhöhte Blutfette?), Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium, usw…), Entzündungsparameter (CRP) Meistens wird mit dem Blut gleichzeitig auch eine Urinprobe mit weggeschickt.
Diese Probe kann auf bestimmte Nierenerkrankungen, bakterielle Infektionen, Nierensteine, Mangelernährung, Diabetes usw… hinweisen.
Wird das Potential der Maßnahmen zur Vorbeugung unterschätzt?
Der wichtigste Fakt ist, dass jeder sich ausreichend um sich selbst kümmern muss, um eine gute Vorsorge zu betreiben. Eine gesunde Achtsamkeit auf die Gesunderhaltung ist genau so wichtig, wie die Untersuchungen beim Arzt. Eine Kombination aus beidem sollte der Schlüssel zur ausreichenden Vorbeugung und Vermeidung von Krankheiten sein.
Ebenso wichtig wie die eigene Verantwortung über seinen Körper, ist die Aufklärung zu den Untersuchungen.
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie so viele Ansprüche auf Untersuchungen haben, die von den Krankenkassen übernommen werden. Manchmal geht solch ein Thema auch völlig im Alltagsstress unter, obwohl es so wichtig ist. Dadurch werden die Maßnahmen auch häufig unterschätzt, da vielen der Anspruch auf bestimmte Leistungen nicht klar ist.
Also ist es umso besser, seine Angehörigen und Freunde immer mal wieder zu erinnern, damit jeder zur Gesunderhaltung für sich und andere beiträgt.
Es ist jederzeit möglich sich bei seinem Hausarzt oder beim Bundesministerium für Gesundheit über mögliche Untersuchungen zu informieren. Lieber einen Gang mehr zum Arzt, als es hinterher zu bereuen, nicht häufig genug auf die körperliche Gesundheit geachtet zu haben.