Fotografieren leicht gemacht – Ratgeber für Hobbyfotografen
Schnappschüsse für die Ewigkeit erstellen. Die Fotografie ist ein Hobby, das viele Menschen reizt. Der Weg zum perfekten Foto führt jedoch nicht an diesen Tipps vorbei. Fotografie ist eine Leidenschaft, die Augenblicke, Lichtstimmungen oder Emotionen für immer auf Polaroid bannen soll. Doch zum richtigen Fotografieren bedarf es weit mehr als einem Smartphone oder einem Automatikmodus an der Spiegelreflexkamera.
Inhaltsverzeichnis
Manchmal ist weniger einfach mehr
Häufig sind Hobbyfotografen überfordert, wenn eine Kamera zu viele Einstellungsoptionen bietet, zu viel Technik integriert oder das dazugehörige Fotozubehör verwirrt. Doch der Blick in die Praxis zeigt, dass Fotografen nicht nur mit teuren Objekte gute Schnappschüsse machen können. Ganz im Gegenteil: Wer richtig gute Fotos machen möchte, benötigt keine teure Fotoausrüstung. Viel wichtiger ist es, perfekt mit der eigenen Kamera vertraut zu sein und zu wissen, was man tut. Schließlich sorgt nicht die Kamera für schöne Fotos, sondern der Fotograf selbst. Für Hobbyfotografen lautet deshalb die Devise, dass weniger auch mal gern etwas mehr sein kann.
Für richtiges Fotografieren bedarf es nicht mehr als einer Kamera samt Objektiv. Zugleich muss es nicht unbedingt das neueste und teuerste Modell sein, wenn sich Hobbyfotografen an nachfolgende Tipps halten.
Nah an die Motive herangehen
Häufig treffen Bilder von Fotografen nicht zu 100 Prozent den Geschmack der Betrachter. Dennoch fällt es schwer zu formulieren, weshalb die Ablichtungen nicht gefallen. Zumeist hapert es sich nicht an der Kameraeinstellung oder Technik, sondern dem Abstand zum Motiv.
Sind durch einen großen Abstand zu viele Informationen auf dem Foto, lenkt das Bild schnell vom Wesentlichen ab.
Besonders störend sind beispielsweise Personen, die überhaupt nicht auf das Bild gehören. Dieser Fauxpas wäre mit einem bildfüllenderem Motiv allerdings gar nicht passiert. Die Bildwirkung entfaltet sich auch vollkommen anders, wenn das Motiv nah herangezoomt wird. In diesem Fall wirkt das Bild weder langweilig noch flach, sondern vielmehr dynamisch oder gar dreidimensional. Deshalb empfiehlt es sich, für den perfekten Schnappschuss erst einmal eine kürzere Brennweite zu nutzen.
Natürliches Licht verwenden
Häufig sind Innenräume zu dunkel, um ordentliche Fotos zu schießen. Doch es ist ein großer Fehler, stattdessen den Lichtschalter zu betätigen. In den meisten Fällen hat das eingeschaltete künstliche Licht eine wärmere Farbtemperatur als das Tageslicht. Diese wärmere Farbtemperatur führt beispielsweise dazu, dass die Haut von Personen gelblich oder orange erscheint. Dadurch wirkt der Hautteint nicht natürlich.
Wer dieses Problem umgehen möchte, sollte überlegen, ob es nicht einfach genügt zum Fenster zu gehen. In diesem Fall würden Fotografen das natürliche Licht nutzen.
Hollywood-Filme als Inspiration
In Filmen gelten die gleichen physikalischen Gesetze für Licht wie bei Fotos. Und ganz gewiss wird es kein Fotograf bereuen, sich von erfahrenen Lichtsetzern inspirieren zu lassen. Wer Filme bewusst auf ihre Lichttechnik hin anschaut, wird schnell bemerken, woher das Licht kommt und wie hart oder weich dieses ist. Die Lichtsetzung löst Emotionen aus – in Filmen oder auf Fotos.
Wer für diesen Lichteinfall ein Feingefühl entwickelt, wird gewiss auch schnell verstehen, weshalb in der einen oder anderen Situation dieses oder jenes Licht verwendet wurde.
Wer den Gang ins Kino scheut, kann ebenfalls im Museum vorbeischauen. Maler profitieren schließlich ebenfalls von den Vorteilen des Lichtspiels. In der Malerei geht das Lichterspiel sogar noch einen Schritt weiter: Immerhin erhalten Gemälde durch das richtige Licht erst ihren markanten Ausdruck.
Hände weg von neuen Kameras
Die Qualität der Fotos hängt nur in bedingtem Maße von den Kameras ab. Viele Verkäufer und Hersteller suggerieren zwar, dass die Qualität der Bilder mit Modellen mit schnellerem Autofokus und mehr Megapixel automatisch steigt. Allerdings befinden sich heutige Einsteiger-Spiegelreflexkameras oder spiegellose Systemkameras auf einem so hohen Niveau, dass Verbesserungen höchstens marginal sind.
Deshalb sollten Fotografen zuerst zu dem technischen Equipment greifen, das sie bereits besitzen. Gelangt die eigene Kamera tatsächlich an ihre Grenzen, ist ein Wechsel zu einem neuen Gerät immer noch möglich.
Vorteile der Zeitautomatik A bzw. AV
Alle Fotografie-Anfänger sind zu Beginn mit den Einstellungsoptionen ihrer Kamera überfordert.
Der ISO-Wert, die Blende und Belichtungszeit fordern Fotografen insbesondere in den Situationen heraus, in denen Licht häufig gewechselt wird.
Um den Einstieg in die Fotografie am Anfang zu erleichtern, sollten Fotografen die Zeitautomatik A bzw. AV aktivieren. Diese Zeitautomatik sorgt dafür, dass die Belichtungszeit der Kamera automatisch aktiviert wird, aber noch immer eine Kontrolle über den ISO-Wert sowie die Blende besteht. Im Idealfall sollte die Kamera so eingestellt sein, dass die Belichtungszeit nicht einen Mindestwert unterschreitet. Somit wird das Risiko für Verwackler weitgehend minimiert.
Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann zusätzlich die ISO-Automatik aktivieren. In diesem Fall müssen sich Fotografen nur noch auf die Lichteinfallmenge und Schärfentiefe durch die Blende konzentrieren. In der Praxis hat sich die Zeitautomatik jedoch bewährt.
Bilder löschen
Damit sich nicht zu viele Fotos auf der Festplatte ansammeln, lohnt es sich, gelegentlich unnötige Schnappschüsse zu löschen. Hierbei sollten Fotografen in erster Linie die Bilder löschen, die tatsächlich nicht gefallen. Wurden beispielsweise von einem Motiv mehrere Fotos in einer Reihe gemacht, empfiehlt es sich, die beste Fotografie auszuwählen. Dieser Wahlprozess schult das Auge. Dadurch erkennen Hobbyfotografen auch schneller, welche Effekte und Fotografien besser als andere funktionieren. Je mehr Übung Fotografen beim Aussortieren der Bilder haben, desto schneller geht aus der Auswahlprozess auch von der Hand.
Diese Übung ist für Fotografen besonders wichtig. Schließlich werden dadurch fotografische Fehler besser sichtbar, die Fotografen beim nächsten Mal gewiss vermeiden werden.
Die Bedienungsanleitung als wichtige Informationsquelle
Natürlich ist es nicht erforderlich, die Bedienungsanleitung vollständig von vorn bis hinten durchzulesen.
Allerdings sollte die Informationsquelle immer dann zur Hand sein, wenn man nicht genau weiß, was die Kamera im Moment eigentlich macht.
Schließlich werden Hobbyfotografen niemals die perfekten Fotos nach Maß machen können, wenn sie ihr eigenes Werkzeug – die Kamera – nicht zu 100 Prozent beherrschen. Deshalb ist es ratsam, die Bedienungsanleitung der Kamera gezielt zu studieren oder bei Unklarheiten im Internet zu recherchieren.
Geht nicht, gibt’s nicht!
Nicht jede Location ist traumhaft schön. Nicht jedes Motiv ist perfekt. Doch mit etwas Fantasie gelingt es trotzdem, das Beste aus der Situation zu machen. Je nach Einzelfall ist es ratsam, verschiedene Perspektiven auszuprobieren oder sich für einen guten Schnappschuss auch mal auf den Boden zu werfen. Diese Versuche sind Herausforderungen, der sich jeder Hobbyfotograf stellen sollte.
Ziel der Fotografien ist es, das Bestmögliche aus jedem noch so unvorteilhaften Motiv herauszuholen. In null Komma nichts erreichen die eigenen Schnappschüsse auch ein hohes Niveau.
Die Kamera darf auch mal gern zu Hause bleiben
Heutzutage leben wir in einer Welt, in der die Fotografie allgegenwärtig ist. Ob mit dem Smartphone, der spiegellosen Systemkamera oder der Spiegelreflexkamera – es mangelt nicht an Optionen. Stetiges Filmen und Fotografieren schult zwar das Auge eines jeden Fotografen. Doch wer die Welt nur noch durch die Linse betrachtet, verliert möglicherweise die Wahrnehmung für die Realität. Dabei ist es doch in vielen Situationen schöner, den Moment hautnah zu erleben.
Deshalb spricht nichts dagegen, gelegentlich eine kreative Pause einzulegen und die Kamera bewusst zu Hause zu lassen. Ist das Motiv dennoch besonders schön, ist der Griff zum Smartphone noch immer eine mögliche Option. Fotografieren leicht gemacht – so funktioniert’s!