EURid: Aufgaben und Funktionen der Organisation

Wer eine Domain registrieren lassen möchte, stößt hierbei häufig auf die EURid. Die EURid – die European Registry of Internet Domain Names – verwaltet Domains mit der Domainendung .eu sowie sämtliche Varianten der Domainendung in griechischen oder kyrillischen Schriftzeichen.

Wer ist die EURid?

Die EURid ist als sogenannte Non-Profit Organisation nahe Brüssel in Diegem ansässig.

Die einzige Aufgabe der Organisation besteht darin, den technischen Betrieb sowie die Verwaltung der europäischen Domainendung .eu aufrechtzuerhalten.

Zusätzlich zur Zentrale in Brüssel unterhält die EURid ebenfalls Filialen in Paris, Pisa und Stockholm. Dementsprechend gilt die Organisation als europäisches Pendant zur DENIC. Die Institution kümmert sich um den technischen Betrieb der Domain .de.

Resultat eines umfassenden Auswahlverfahrens

Die Organisation wurde im Jahr 2003 auf Grundlage der EUR-Verordnung ins Leben gerufen. Diese Entscheidung wurde gefällt, nachdem die EU ein Jahr zuvor beschlossen hatte, die europäische Top-Level-Domain zu etablieren. Die EU-Kommission leitete daraufhin ein Auswahlverfahren ein, in dessen Rahmen die EURid den Zuspruch als vollumfänglich zuständiges Registrar erhielt.
Als VoG gilt die EURid zwar als Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht. Dennoch ist der Umsatz der Organisation mit zwölf Millionen Euro pro Jahr recht hoch.

Die Domainendung .eu

Einige Startschwierigkeiten sorgten dafür, dass die Domainendung .eu dennoch erst ab Dezember 2005 vergeben und eingeführt wurde.

Anfangs war die Domainendung ausschließlich öffentlichen Institutionen sowie eingetragenen Marken vorbehalten.

Wer sich deshalb schon im Jahr 2002 für die Wunsch-Domain .eu entschied, musste sehr geduldig sein, bis für die Webseite tatsächlich die funktionierende .eu-Domain genutzt werden konnte. In der kyrillischen Variante steht die Domain seit 2016, in der griechischen Variante seit 2019 zur Verfügung.

Aktueller Anteil von .eu-Domains

Derzeit sind mehr als 3,7 Millionen .eu-Domains registriert. Täglich erhöht sich die Anzahl um ungefähr 2.500 Registrierungen. Aus SEO-Sicht gilt es zwar als sinnvoll, ländereigene Domains wie .de oder .com zu nutzen.
Dennoch sind hierzulande im europaweiten Vergleich mit einem Anteil von etwa einer Million Registrierungen die meisten Websites innerhalb der EU registriert.

Auf dem zweiten Platz rangieren die Niederlande mit einem Anteil von etwa 460.000 Registrierungen. Auf den Folgeplätzen reihen sich Frankreich, Italien und Polen mit jeweils 200.000 bis 300.000 .eu-Domains ein. Bei allen weiteren EU-Ländern beläuft sich der Anteil auf weniger als 100.000 Registrierungen.

Wichtige Voraussetzungen für eine Registrierung

Betroffene müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt eine .eu-Domain nutzen zu können. Dazu gehören folgende Bedingungen:

1. Organisationen oder Unternehmen müssen eine Niederlassung in einem EU-Mitgliedsstaat, in Norwegen, Island oder Liechtenstein nachweisen
2. Privatpersonen benötigen einen Wohnsitz in einem EU-Mitgliedsstaaat, in Norwegen, Island oder Liechtenstein
3. eine alternative Registrierung ist gestattet, falls Privatpersonen die Staatsbürgerschaft eines EU-Staats, von Norwegen, Liechtenstein oder Island nachweisen können

Deutliches Bekenntnis zur EU

Zusätzlich verkörpern .eu-Domains eine politische Dimension, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Domainendung eine tragende Rolle spielen sollte. Eine Entscheidung für die .eu-Domainendung gibt zu verstehen, dass sich die jeweiligen Unternehmen als europäische Firma betrachten und die Einigkeit der EU befürworten.
Privatpersonen verdeutlichen durch die Wahl der .eu-Domain ebenfalls, sich mit Europa und der EU zu identifizieren. Aus dieser Intention heraus wurde die .eu-Domain damals auch ins Leben gerufen. Seitdem Außenkonflikte stetig zugenommen und sich die nationalistische Orientierung verschiedener EU-Staaten stärker herauskristallisiert haben, ist ein Bekenntnis zu Europa noch einmal wesentlich aussagekräftiger.