Natur

Erderwärmung steigt schneller als jemals zuvor

Erderwärmung steigt schneller als jemals zuvor
Erderwärmung steigt schneller als jemals zuvor - Foto: © Taijidesign #773064122 - stock.adobe.com

In einem aktuellen Bericht schlägt ein internationales Forschungsteam Alarm. Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Erderwärmung schneller als jemals zuvor steigt. Dennoch gibt es auch einen kleinen Grund zur Freude.

Neuer Rekordwert

Seit Einführung der instrumentellen Aufzeichnungen stieg die durch Menschen verursachte globale Erwärmung noch niemals so schnell wie derzeit.

Im letzten Jahrzehnt belief sich der jährliche Temperaturanstieg auf etwa 0,26 Grad Celsius.

Dieser Rekordwert wurde seit den Messungen ab dem 19. Jahrhundert noch nie erreicht. Die Zahlen ergeben sich aus einem Bericht namens Indicators of Global Climate Change, den ein internationales Team an Wissenschaftlern rund um den Forscher Piers Forster von der Universität in Leeds erst kürzlich veröffentlichte.

Globale Erwärmung
Seit Einführung der instrumentellen Aufzeichnungen stieg die durch Menschen verursachte globale Erwärmung noch niemals so schnell wie derzeit – Foto: © Hiroyuki #698572317 – stock.adobe.com

Mehrere Faktoren als Ursache der Erderwärmung

Der massive Anstieg geht nach Aussagen des Forscherteams auf zwei wichtige Komponenten zurück. Ein Grund ist die Tatsache, dass alljährlich etwa 53 Gigatonnen an Treibhausgasen durch vom Menschen verursachte Aktivitäten ausgestoßen werden.

Im Gegenzug verringert sich der Anteil an kühlenden Aerosolen in der Atmosphäre zunehmend. Diese Entwicklung basiert unter anderem auf einer aktuellen Verordnung für saubere Schiffskraftstoffe. Diese Verordnung hatte zur Folge, dass der Anteil an Sulfat-Aerosolen in jüngster Vergangenheit stark sank. Ein genauer Blick auf das vergangene Jahrzehnt von 2014 bis 2023 verrät, dass die auf menschliche Aktivitäten zurückzuführende Erderwärmung in einem Vergleich mit dem Zeitfenster von 1850 bis 1900 durchschnittlich 1,19 Grad betrug.

Treibhausgase durch Menschen verursacht
Alljährlich werden etwa 53 Gigatonnen an Treibhausgasen durch vom Menschen verursachte Aktivitäten ausgestoßen – Foto: © JK_kyoto #828319167 – stock.adobe.com

Verlangsamte Erhöhung von CO2-Emissionen

Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass rund 200 Milliarden Tonnen an CO2 emittiert werden müssten, um eine globale Erwärmung von nur 1,5 Grad zu erreichen. Dieses Ziel erscheint allerdings im Bereich des Möglichen. Die Entwicklung entspricht in etwa den derzeitigen Emissionen der vergangenen fünf Jahre.

Problematisch ist es dennoch, dass die Schätzung über die Emissionen zum Teil massiv voneinander abweicht.

Die Variationen reichen von 100 bis hin zu 450 Milliarden Tonnen. Ein Blick auf die Entwicklung der CO2-Emissionen der vergangenen Jahre beweist, dass sich deren Wachstum seit den 2000ern deutlich verlangsamt hat. Das Autorenteam schließt noch nicht einmal aus, dass sich zukünftig sogar eine Trendumkehr einstellen könnte.

Sorgen um globale Temperaturen

Trotz des Hoffnung schürenden Trends zeigt die Analyse in den Augen von Piers Forster auf, dass sich die durch Menschen verursachte globale Erwärmung im vergangenen Jahr deutlich steigerte. Der Forscher betont, dass sich die globalen Temperaturen noch immer in die falsche Richtung bewegen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Temperaturen schneller als jemals zuvor ansteigen.

Der Klima-Bericht wurde erstmals 2023 ins Leben gerufen, um eine größere Kluft in der wissenschaftlichen Klima-Informationsversorgung für die Öffentlichkeit zu schließen. Der Weltklimarat IPCC plant aktuell erst für 2027 eine umfassende Bewertung bzw. Publikation. An der Erstellung des Berichts beteiligten sich insgesamt 57 Forscher aus über 40 Institutionen in 15 Ländern weltweit.