Deutschland hat zahlreiche schöne Ziele für Wanderer und Naturfreunde. Wer es wildromantisch mag, die Herausforderung beim Wandern sucht und das Abenteuer liebt, sollte die schönsten Schluchten in Deutschland erkunden. Von den steil aufragenden Felswänden, die schmale Wege säumen, geht ein besonderes Flair aus.
Einige dieser Felswände sind dicht bemoost und entführen den Wanderer in eine exotische, urwaldähnliche Welt.
Inhaltsverzeichnis
- Wimbachklamm im Nationalpark Berchtesgaden
- Wolfsschlucht im Odenwald
- Drachenschlucht bei Eisenach
- Schwedenlöcher in der Sächsischen Schweiz
- Wutachschlucht im Schwarzwald
- Schwarzachschlucht in Schwarzenbruck
- Ehrbachklamm im Hunsrück
- Leutascher Geisterklamm an der Grenze zu Tirol
- Breitachklamm im Allgäu
- Bodetal im Harz
Wimbachklamm im Nationalpark Berchtesgaden
Der Zutritt zur Wimbachklamm in Ramsau im Nationalpark Berchtesgaden ist gebührenpflichtig, doch ist eine Wanderung durch die wilde Romantik das Geld wert. Wasser ist in der engen Schlucht allgegenwärtig. Der Wimbach rauscht in der Tiefe. Das Wasser presst sich auch von oben durch die Ritzen des Gesteins.
Die Klamm ist mehr als 10.000 Jahre alt.
Die Schlucht ist 200 Meter lang und führt über eine Strecke von neun Kilometern zum Wimbachschloss. Von Mai bis Oktober lässt sich das geschützte Geotop über Brücken und Stege erkunden. Die Klamm wurde bereits 1847 für Touristen erschlossen.
Wolfsschlucht im Odenwald
Der Name Wolfsschlucht lässt bereits darauf schließen, dass die Besucher dieser Schlucht im Odenwald ein spannendes Abenteuer erwartet. Die Schlucht beginnt am Ortseingang Zwingenberg am Neckar. Dort ist der Wanderweg direkt ausgeschildert. Der drei Kilometer lange Rundweg kann auf eine Strecke von sechs Kilometern verlängert werden. Er führt vorbei an den Mauern der Burg Zwingenberg und dann in die Schlucht.
Der Name der Schlucht geht auf den letzten Wolf zurück, der 1886 im Odenwald erlegt wurde. Einen vorgegebenen Pfad gibt es in diesem Geotop nicht. Wanderer treffen auf bizarre Felsformationen, Moose, Farne, Flechten und umgestürzte Bäume. Der Bach verläuft neben dem Weg und bietet Orientierung. Entlang des Weges befinden sich einige kleine Höhlen.
Drachenschlucht bei Eisenach
Im Thüringer Wald, bei Eisenach, ist die Drachenschlucht in eine märchenhafte Umgebung eingebettet. Die bemoosten, hoch aufragenden Felswände stehen zuerst weit auseinander und verengen sich dann bis auf Schulterhöhe. An der engsten Stelle ist der Durchgang gerade einmal 68 Zentimeter breit.
Wanderer laufen über Treppen, Holzbohlen und Gitterrosten auf gesicherten Wegen durch die Naturkulisse.
Der Bach rauscht unter den Füßen, Wasser dringt durch die Felsspalten. Die Drachenschlucht ist Teil des Naturschutzgebiets „Wälder und Schluchten zwischen Wartburg und Hohe Sonne“. Die Schlucht lässt sich über verschiedene Wege erwandern. Ein elf Kilometer langer Rundwanderweg führt von der Haltestelle Mariental hin zur Landgrafenschlucht und wieder zurück.
Schwedenlöcher in der Sächsischen Schweiz
Die Schwedenlöcher in der Sächsischen Schweiz bilden eine Seitenschlucht des Amselgrundes und erhielten im Dreißigjährigen Krieg ihren Namen. Die Einwohner der Gegend versteckten in der Schlucht mit Felsengassen und zerklüfteten Felswänden ihr Hab und Gut vor den Schweden.
Bei einer Wanderung zwischen dunklen Nischen und Felsbrocken ist es kühl und feucht. Wanderer müssen mehr als 700 Stufen über Treppen und kleine Brücken überwinden. In der Schlucht befinden sich ungefähr 50 moosbedeckte Felsen. Vom Parkplatz Bastei führt ein Rundwanderweg zur Schlucht und weiter über den Amselgrund hin zur Basteibrücke.
Wutachschlucht im Schwarzwald
Die urwaldähnliche Wutachschlucht im Schwarzwald wird auch als größter Canyon Deutschlands bezeichnet und ist 60 bis 170 Meter tief. Sie befindet sich im Naturpark Südschwarzwald. Der Weg führt vorbei an steilen Waldhängen, hohen Felsen und rauschenden Wasserfällen.
Die Schlucht verlangt dem Wanderer gute Trittsicherheit ab.
Holzbohlenwege, Treppen und Pfade führen durch die Schlucht. Wer sich für die Drei-Schluchten-Tour entscheidet, kann auf einer Strecke von mehr als zehn Kilometern neben der Wutachschlucht auch die Gauchach- und die Engeschlucht erkunden.
Schwarzachschlucht in Schwarzenbruck
In Schwarzenbruck in Bayern erstreckt sich die Schwarzachschlucht als schluchtartiges Flusstal über eine Strecke von 2,2 Kilometern. Das Geotop ist ein Naturschutzgebiet mit Sandsteinfelsen, die schon mehr als 200 Millionen Jahre alt sind.
Das Wasser schnitt auf seinem Weg durch die Landschaft viele Höhlen in den Stein. Die Gustav-Adolf-Höhle und die Karlshöhle sind die bekanntesten Höhlen in der Schlucht. Mit nur wenigen Stufen führt der gut begehbare Albrecht-Frister-Wanderweg durch die Klamm.
Ehrbachklamm im Hunsrück
Die Ehrbachklamm im Hunsrück ist durch malerische Wasserfälle und Bachläufe geprägt und kann über Holzstege, schmale Pfade und Brücken erwandert werden. Wälder und Felswände machen die Schlucht zu einem Naturerlebnis.
Die Wanderwege wurden teilweise direkt in das Gestein geschlagen.
Ein Wasserrad, eine Schiefergrube, die Daubisberger Mühle und das Schloss Schöneck erwarten den Besucher bei einer Wanderung.
Leutascher Geisterklamm an der Grenze zu Tirol
Die enge Leutascher Geisterklamm kann über Brücken, Pfade und Felssteige erwandert werden und liegt bei Mittenwald im bayerisch-tirolischen Grenzgebiet. Durch die wildromantische Klamm führen drei Routen. Der Koboldpfad ist 1,9 Kilometer lang und vermittelt anhand von Infotafeln Einblicke in die Geologie. Der Wasserfallsteig führt 200 Meter durch die Schlucht und endet an einem 23 Meter hohen Wasserfall.
Der Klammgeistweg ist ungefähr drei Kilometer lang und verlangt Schwindelfreiheit.
Breitachklamm im Allgäu
Die Breitachklamm kann das gesamte Jahr über erwandert werden und zieht jährlich ungefähr 300.000 Besucher an. Sie gehört zu den tiefsten Felsenschluchten in Mitteleuropa und erstreckt sich über ungefähr 1,5 Kilometer. Sie ist an ihrer schmalsten Stelle zwei Meter breit.
Eine Wanderung durch die Schlucht ist gebührenpflichtig.
Verschiedene Wanderwege sind abhängig von der Saison verfügbar. Die Schlucht beginnt in Oberstdorf Tiefenbach und reicht bis ins Kleinwalsertal.
Bodetal im Harz
Das Bodetal im Harz ist ein ungefähr zehn Kilometer langer schluchtartiger Talabschnitt. Die reißende Bode schlängelt sich an bis zu 230 Meter hohen Felswänden entlang. Die Schlucht wird auch als Grand Canyon des Harzes bezeichnet.
Als Ausgangspunkt für eine Wanderung dient der Hexentanzplatz bei Thale. Verschiedene Wanderwege wie der Harzer-Hexen-Stieg oder der Teufelsmauerweg führen durch die Schlucht.