Deutsche Videospielbranche auf dem Vormarsch
Bislang gibt es nur wenige nennenswerte Videospiele, die von deutschen Studios konzipiert wurden. Einige positive Beispiele sind „Siedler“, „Crysis“ oder „Anno“. Dieser Zustand könnte sich ändern, da sich die Branche nach Analysen des Branchenverbands zunehmend etabliert.
Im Zuge dessen appelliert der Branchenverband zugleich an die Bundesregierung.
Inhaltsverzeichnis
Games-Branche im Aufwind
Die Games-Branche wächst in Deutschland stetig an. Aktuell sind etwa 12.000 Angestellte bei Publishern und Spiele-Entwicklern in Deutschland beschäftigt.
Demzufolge ist der Anteil an Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um etwa 750 Beschäftigte gestiegen.
Diese Zahlen basieren auf einer kürzlich veröffentlichten Statistik des Branchenverbands game. Außerdem steigerte sich der Anteil an Videospielunternehmen. Wurden im Jahr 2022 noch 786 Unternehmen registriert, sind es mittlerweile über 900 Firmen.
Im direkten Vergleich zur letzten Auswertung wurde somit ein Plus von 15 Prozent oder mehr als 100 neuen Spiele-Entwicklern vermerkt. Die aktuell größten Arbeitgeber in Deutschland sind Nintendo, Ubisoft sowie die Embracer Group mit jeweils 960 bis 980 Beschäftigten.
Auswirkungen auf viele Branchen
Allerdings fokussiert sich die Videospielbranche nicht nur auf Videospiel-Schmieden. Zudem entstehen die Arbeitsplätze im Gamingbereiche ebenfalls durch Bildungseinrichtungen, Händler, Agenturen, Dienstleister und Unternehmen aus dem öffentlichen Sektor.
Bundesweit sind aktuell rund 30.000 Arbeitsplätze mehr oder weniger eng mit der Videospiel-Industrie verbunden.
Forderungen an die Ampelkoalition
Nach Aussagen des Branchenverbands geht das Wachstum der Gamingbranche mit Förderungen des Bundes einher. Nun sei die Ampelkoalition gefordert, um Deutschland zukünftig noch stärker als internationalen Gaming-Standort zu etablieren. Dennoch besteht aktuell ein erhöhter Verbesserungsbedarf.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Förderung noch nicht verlässlich.
Diese Tatsache wirkt sich nachteilig auf den internationalen Vergleich aus. Deshalb ist Deutschland als Gaming-Standort nach wie vor unsicher.
Mehr anstatt weniger Fördermittel
Erschwerend kommt hinzu, dass für die Spieleindustrie zukünftig weniger finanzielle Mittel verfügbar sind. Obwohl das Bundeswirtschaftsministerium ursprünglich für 2024 rund 70 Millionen Euro zugesagt hatte, sollen nun nur Geldsummen von 48,7 Millionen Euro winken.
Vertreter des Branchenverbands betonen, dass der Bundestag sowie die Bundesregierung die Kürzungen für die Games-Förderung zurücknehmen und die Fördermittel stattdessen deutlich erhöhen müssten. Nur auf diese Weise könnte das positive Wachstum der Gamingindustrie vorangetrieben werden. Zudem sei eine steuerliche Komponente erforderlich, damit Produktionskosten auch international wettbewerbsfähig sind.