Lifestyle

Das richtige Wasser für Babys

Wasser für Babys
Das richtige Wasser für Babys – Bild: © Oksana Kuzmina #95471558 stock.adobe.com

Obwohl die Qualität von Leitungswasser hierzulande streng kontrolliert wird, sollten Eltern das Wasser aus dem Wasserhahn dennoch nicht völlig sorglos für die Zubereitung von Babynahrung verwenden.

Ein streng kontrolliertes Lebensmittel

Generell ist Leitungswasser bundesweit eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel. Nach Aussagen des Landeszentrums für Ernährung in Baden-Württemberg ist die Einnahme des Nahrungsmittels deshalb völlig unbedenklich.

Eltern können das Wasser daher für eine Zubereitung von Babynahrung verwenden.

Dennoch sollten Mütter und Väter vor der Nutzung des Leitungswassers verschiedene Aspekte beachten.

Leitungswasser
Generell ist Leitungswasser bundesweit eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel – Bild: © Antonioguillem #440728861 stock.adobe.com

Kein Standwasser für Babys

Beispielsweise rät das Bundesinstitut für Risikobewertung – das BfR – davon ab, für Babys Standwasser zu nutzen. Hierbei ist die Rede von Wasser, das sich über mehrere Stunden hinweg in der Hausleitung befindet. Um eine Nutzung von Standwasser auszuschließen, ist es wichtig, den Wasserhahn anfangs für einige Zeit laufen zu lassen.
Außerdem empfiehlt das Landeszentrum für Ernährung, stets kaltes Wasser zu entnehmen. Ist für eine Zubereitung von Brei oder Pulvermilch warmes Wasser erforderlich, können Eltern das kühle Wasser erwärmen. Andernfalls laufen junge Eltern Gefahr, dass aus der Leitung fließendes warmes Wasser mit Keimen besetzt ist. Diese Keime könnten das Immunsystem des Kindes überstrapazieren.

Bei bestehenden Zweifeln abkochen

Wünschen Eltern einen besonders sicheren Umgang mit dem Wasser, können sie das kalte Wasser aus dem Wasserhahn auch abkochen. Mit dieser Maßnahme töten Eltern Keime ab, die durch Verunreinigungen in den Wasserhahn gelangt sind.

Da insbesondere Neugeborene in den ersten Lebenswochen sehr empfindlich auf den Kontakt mit Keimen reagieren, ist es sinnvoll, das Wasser für zwei bis drei Minuten abzukochen.

Weil sich Wasserkocher nach einiger Zeit automatisch abschalten, funktioniert das Vorhaben auf dem Herd besonders gut.

Wasser abkochen
Wünschen Eltern einen besonders sicheren Umgang mit dem Wasser, können sie das kalte Wasser aus dem Wasserhahn auch abkochen – Bild: © Africa Studio #109603676 stock.adobe.com

Wissenswertes zu Wasser aus Blei- und Kupferrohren

Abgekochtes Leitungswasser wirkt nicht nur einer Verschmutzung mit Schwermetallen entgegen. Weil ein Säugling Nitrat, Kupfer und Blei nur in begrenzter Menge aufnehmen sollte, ist selbst Trinkwasserqualität für die Neugeborenen zu schlecht.
Deshalb sollten Eltern darauf achten, für den eigenen Nachwuchs keinesfalls Leitungswasser aus Bleirohren zu verwenden. Vorsicht ist zudem bei neuen Kupferrohren angebracht. Laut Aussagen von Verbraucherzentralen geben diese Rohre für etwa ein halbes Jahr höhere Kupfermengen an Wasser ab. Diese Anteile sind für Säuglinge möglicherweise gesundheitsschädlich.

Achtung Keimgefahr

Außerdem ist aus haushaltsüblichen Enthärtungsanlagen oder Wasserfiltern gewonnenes Wasser für Babys ungeeignet. Schließlich ist es in den Filtern nicht ausgeschlossen, dass sich Keime darin vermehren. Insbesondere Wasser aus Enthärtungsanlagen gilt nach Informationen des Landeszentrums für Ernährung zumeist nicht als hygienisch unbedenklich.

Aufgrund des hohen Natriumgehalts ist das Wasser für Babys deshalb ungeeignet.

Wer deshalb Zweifel an einer hohen Wasserqualität hat, kann sich bei offenen Fragen an das lokale Wasserwerk oder Gesundheitsamt wenden. Institutionen wie diese informieren beispielsweise über den Mineralstoff- und Bakteriengehalt. Einerseits stellen viele Versorger ihre Messresultate im Internet zur Verfügung. Alternativ steht es Interessenten frei, das Wasser durch eigene Proben testen zu lassen.

Babywasser als sichere Alternative

Eine gute Alternative ist im Handel erhältliches Babywasser, das garantiert von Schadstoffen und Keimen befreit ist. Dieses keimfreie Wasser können Babys auch ohne Abkochen nutzen. Der einzige Nachteil des Babywassers ist der vergleichsweise hohe Preis. Bei der Nutzung dieses Wassers sollten Eltern darauf achten, die Flüssigkeit nach dem Öffnen so schnell wie möglich zu verbrauchen. Ist das Babywasser für mindestens 24 Stunden geöffnet, muss dieses Wasser ebenfalls abgekocht werden.
Eine weitere Alternative zu Babywasser ist Mineralwasser, das jedoch keine Kohlensäure enthalten darf. Im Idealfall sollten Eltern deshalb Mineralwasser auswählen, das mit Aufschriften wie „geeignet für die Zubereitung von Babynahrung“ oder „für die Säuglingsnahrung geeignet“ gekennzeichnet ist. Diese Markierungen stellen sicher, dass das Getränk festgelegte Grenzwerte für Uran oder Nitrit nicht überschreitet.