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Bienenfreundlichen Garten anlegen – Hilfreiche Tipps

Biene
Bienenfreundlichen Garten anlegen - Hilfreiche Tipps - Bild: © PantherMedia / Manfred Angermayr / Medien-Nr. 29074428

Trotz oder gerade aufgrund ihrer geringen Größe sind Wild- und Honigbienen für unseren Alltag und unsere Umwelt unerlässlich. Schließlich leisten die Insekten einen wichtigen Beitrag dafür, dass zahlreiche Obst- und Gemüsesorten überhaupt angebaut werden können und Gärten vom Frühjahr bis zum Herbst prachtvoll gedeihen. Gartenbesitzer sollten deshalb von Anfang darauf Acht geben, den Bienen den Aufenthalt in der eigenen grünen Oase so angenehm wie möglich zu machen.

Morsches Holz und verblühte Stängel als Unterschlupf

Was für Gartenbesitzer besonders ästhetisch wirkt, muss nicht immer besonders lebenswert oder praktisch für die fliegenden Besucher sein. Die kleinen Tiere sind auf Nistplätze und Unterschlupfoptionen angewiesen, die den Bedürfnissen der Insekten gerecht werden.

Stark aufgeräumte Grünflächen ohne Gehölze sind für Bienen und andere Insekten nicht gut geeignet.

Stattdessen empfiehlt es sich, im Laufe der Zeit morsches Holz und verblühte Stängel liegen zu lassen. In diesen Arealen finden die Bienen Schutz. Schließlich nisten sich in hohlen Pflanzenteilen vorzugsweise Larven der Insekten ein.

Ein umfassendes Nahrungsangebot erschaffen

Sandige Flächen sind für die Gartenplanung und weitere Bepflanzung ebenfalls gut geeignet. Dabei fühlen sich Wildbienen insbesondere in Böden heimisch, in denen sich Hohlräume befinden. Kleine Steine und Holzschnitzel treiben den Nistbau ebenfalls voran. Wer weiterem Bienensterben engagiert im eigenen Garten entgegenwirken möchte, verzichtet auf Pestizide und achtet bewusst auf die Lebensbedingungen kleiner Tiere. So sind Schneckenhäuser oder Rückzugsorte von Mäusen ebenfalls gut für Bienen geeignet.

Ein umfassendes Nahrungsangebot erschaffen
Ein umfassendes Nahrungsangebot erschaffen – Bild: © PantherMedia / szefei / Medien-Nr. B21708289

Genauso wichtig ist ein gutes Nahrungsangebot, da insbesondere Wildbienen heimische Gewächse bevorzugen. Offene Blüten tragen dazu bei, dass die Bienen Nektar und Pollen darin sammeln können. Ein ansehnlicher und ebenso nützlicher Bienengarten sollte zudem nicht nur Frühblüher beherbergen. Andernfalls sind die Insekten nach dem Verblühen gezwungen, sich an anderen Orten auf die Suche nach Nahrung zu begeben.
Das bedeutet im Gegenzug wieder, dass auf eine Bestäubung angewiesene Gemüsesorten oder Obstbäume letztendlich keine Früchte tragen.

Ein Bienenhotel anlegen: So funktioniert’s

In einem Bienengarten darf ein Bienenhotel natürlich nicht fehlen. Diese kleinen Refugien dienen den Tierchen als Nistplatz und für die Überwinterung.

Beim Selberbauen oder Kauf der Bienenhotels ist es wichtig zu wissen, dass nicht gesplittertes Hartholz verwendet wird.

Zudem sollten sich an dem Holz keine scharfen Kanten befinden, an denen sich Insekten verletzen könnten. Vor den Hohlräumen angebrachte Gitter erschweren es Vögeln, die kleinen Brummer aus ihren Nistplätzen herauszupicken.

Bienenhotel
In einem Bienengarten darf ein Bienenhotel natürlich nicht fehlen – Bild: © PantherMedia / sirakov.gmail.com / Medien-Nr. B93416424

Bienenfreundliche Gewächse

Zur Frühlingszeit sind Krokusse und Schneeglöckchen die erste Nahrung. Von Ende April bis zum Mai sind Flieder, Rittersporn und Malven heiß begehrte Gewächse für Bienen & Co. Im Sommer erfreuen sich Salbei, Rosmarin und Lavendel großer Beliebtheit. Pflanzen wie der Herbst-Blaustern oder Astern versprechen im Herbst die letzte Stärkung vor dem Winter.

Gut zu wissen: Von blauen Blüten fühlen sich Bienen besonders magisch angezogen. Blüten in dieser Farbe werden vorzugsweise von Bienen angeflogen. Zudem sind Weißdorn, die Kirsche, Himbeere, Johannisbeere, Disteln und Schlehe sehr gut für die fleißigen Gartenhelferlein geeignet.
Zudem üben Sonnenblumen, die Schafgarbe, Margeriten, Wildtulpen, Glockenblumen, Zwiebeln und die Weide eine magische Anziehungskraft auf Bienen aus. Insbesondere wilde Pflanzensorten stehen bei Bienen besonders hoch im Kurs. Zuchtpflanzen sind bei den Tieren weniger beliebt. Eine Wildblumenwiese sollte eher spärlich gemäht werden, damit der Lebensraum der Insekten nicht gestört wird. Die gleichen Empfehlungen gelten für ein Verschneiden von Hecken.

Bienenfreundliche Blumen für den Balkon

Wer aus Platzgründen keinen Bienengarten anlegen kann, sollte alternativ auf der Terrasse oder dem Balkon insektenfreundliches Flair erschaffen. Hierfür sind Pflanzen wie Männertreu, Felsensteinkraut oder die Katzenminze geeignet.

Über Erdbeeren freuen sich die summenden Besucher ebenfalls.

Zugleich kann an einer Balkonseite Efeu ranken, um Bienen einen Zufluchtsort zu gewähren. Für diesen Zweck sind vertikale Pflanzenwände besonders gut geeignet.

Bienentränken anlegen: Worauf achten?

Bienen benötigen ebenfalls Wasser, um zu überleben. Für eine Versorgung mit Wasser sind Mini-Teiche oder spezielle Bienentränken gut geeignet. Diese im Garten positionierten Getränkespender bieten den Insekten die Gelegenheit, darauf zum Trinken zu landen. Bei der Einrichtung der Wasserstelle ist es wichtig, dass der Rand so flach wie möglich ist. Andernfalls drohen die Tiere zu ertrinken.
In die Teiche gehören keine Fische, da diese Teichbewohner wiederum krabbelnde Insekten futtern könnten. Dieses Risiko sollte selbstverständlich deutlich minimiert werden.