Arbeitssicherheit im elektrischen Bereich: Die DGUV V3 Prüfung
Arbeitgeber in Deutschland sind dazu verpflichtet, für möglichst sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Das soll Arbeitsunfälle verhindern und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern. Darüber hinaus profitieren die Arbeitgeber selbst – durch geringere Fehlzeiten. Außerdem kann diese Maßnahme Konflikte mit der Belegschaft verhindern, die bei einer geringen Gefahrenprävention häufig auftreten. Eine Maßnahme in diesem Bereich ist die DGUV V3 Prüfung.
Viele Unternehmer wissen jedoch nicht genau, was das überhaupt ist und welche Vorschriften es diesbezüglich gibt. Dieser Artikel dient dazu, alle Fragen rund um die DGUV V3 Prüfung zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Gefahren beim Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln verhindern
Die DGUV V3 Prüfung dient dazu, Gefahren beim Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln zu verhindern. Der elektrische Strom stellt zwar in fast allen Unternehmen eine unverzichtbare Energiequelle dar. Allerdings ist seine Nutzung mit gewissen Gefahren verbunden.
Wenn eine Arbeitskraft in Kontakt zu einem elektrischen Leiter kommt, erleidet diese einen Stromschlag, der gefährliche Folgen haben kann.
Zudem können Kurzschlüsse Brände verursachen. Auch das führt zu einer erheblichen Gefährdung der Mitarbeiter. In Gewerbebetrieben sind diese Gefahren deutlich höher als in Privathaushalten, da hierbei häufig Geräte zum Einsatz kommen, die mit sehr hohen Stromstärken und Spannungen arbeiten. Allerdings ist es möglich, die Risiken zu reduzieren. Wenn die elektrischen Betriebsmittel gute Isolierungen und intakte Schutzleiter aufweisen, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall nur gering.
Da die entsprechenden Schutzvorkehrungen im Laufe der Zeit jedoch ihre Wirksamkeit verlieren können, ist hierbei eine regelmäßige Kontrolle sehr wichtig.
Was ist die DGUV V3 Prüfung?
Der letzte Absatz hat gezeigt, welche Gefahren von elektrischen Betriebsmitteln ausgehen können. Durch eine regelmäßige Prüfung ist es jedoch möglich, diese zu reduzieren. Um hierfür eine einheitliche Vorgehensweise zu gestalten, hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ein entsprechendes Regelwerk erstellt.
Die Vorschrift 3 – abgekürzt als DGUV V3 – befasst sich mit den Vorgaben für die Elektrosicherheit.
Für welche Betriebsmittel ist die DGUV V3 notwendig?
Die DGUV V3 ist für alle Anlagen und Geräte erforderlich, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Das betrifft zum einen die fest installierten Anlagen im Gebäude. Dazu zählen die Steckdosen, die Lichtschalter, die Leitungen sowie die Sicherungskästen. Darüber hinaus ist die Prüfung für alle fest installierten, elektrisch betriebenen Maschinen erforderlich.
Sehr wichtig ist es außerdem, darauf zu achten, dass die DGUV V3 auch kleine, ortsveränderliche Geräte umfasst – wie etwa Bohrmaschinen, Computer oder Drucker.
Selbst für Geräte, die eigentlich gar nicht für die Ausübung der Arbeit erforderlich sind – wie etwa die Kaffeemaschine im Aufenthaltsraum – ist die DGUV V3 Prüfung erforderlich.
Ist die DGUV V3 Prüfung verpflichtend vorgeschrieben?
In vielen Unternehmen tritt die Frage auf, ob die DGUV V3 Prüfung gesetzlich vorgeschrieben ist – schließlich handelt es sich bei der Unfallversicherung um kein gesetzgebendes Organ. Dennoch ist diese Elektroprüfung Pflicht. Das leitet sich aus dem Arbeitsschutzgesetz ab. Die DGUV ist lediglich das Organ, das die entsprechenden Regeln vorgibt. Sollte ein Betrieb diese Prüfung nicht durchführen lassen, muss er mit erheblichen Bußgeldern rechnen. Eine bewusste Nichteinhaltung kann sogar einen Straftatbestand darstellen.
Hinzu kommt ein weiteres Problem: Hat der Arbeitgeber die DGUV V3 Prüfung nicht durchführen lassen, besteht kein Versicherungsschutz. Bei einem Arbeitsunfall ist er deshalb haftbar.
Welche Fristen sind zu beachten?
Grundsätzlich ist die DGUV V3 Prüfung bereits vor der Inbetriebnahme der Elektroinstallationen und Geräte erforderlich. Bei vielen ortsveränderlichen Geräten übernimmt diese Aufgabe jedoch bereits der Hersteller. In diesem Fall ist eine erneute Prüfung vor der Inbetriebnahme nicht erforderlich – vorausgesetzt, das entsprechende Prüfprotokoll liegt vor. Zudem ist es wichtig, zu beachten, dass es sich hierbei um eine wiederkehrende Prüfung handelt.
Wie groß die Intervalle dabei sind, hängt jedoch von der Art des Betriebsmittels sowie von einer individuellen Gefährdungsbeurteilung ab.
Im Prüfprotokoll muss der Prüfer daher stets vermerken, wann die nächste Kontrolle erforderlich ist. Meistens liegen die Fristen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
Die Durchführung der Elektroprüfung
Um die Elektroprüfung regelkonform durchzuführen, ist es notwendig, auf einen korrekten Ablauf zu achten. Außerdem ist es wichtig, ein Prüfprotokoll zu erstellen und auf eine ausreichende Qualifikation der Prüfer zu achten.
Welche Normen sind zu beachten?
Die genauen Vorgaben für die Durchführung der DGUV V3 Prüfung sind in dieser Vorschrift nicht enthalten. Zu diesem Zweck verweist sie auf verschiedene Normen des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Diese enthalten detaillierte Vorgaben zur Durchführung der Prüfung. Hierbei sind unterschiedliche VDE-Normen zu berücksichtigen – je nachdem, um welche Art von Betriebsmittel es sich handelt und ob Sie eine Erstprüfung oder eine Wiederholungsprüfung durchführen.
In den meisten Fällen ist jedoch zunächst eine Sichtprüfung vorgeschrieben, um offensichtliche Schäden oder eine nicht zweckgemäße Nutzung zu erkennen.
Danach ist es wichtig, verschiedene sicherheitsrelevante Merkmale zu messen – wie etwa den Schutzleiterwiderstand oder den Isolationswiderstand. Schließlich findet in den meisten Fällen eine Funktionsprüfung statt.
Das Prüfprotokoll
Nach der Prüfung muss der Prüfer ein Protokoll erstellen. Darin ist vermerkt, ob das entsprechende Betriebsmittel die Prüfung bestanden hat und ob Mängel bestehen.
Schließlich muss darin angegeben sein, zu welchem Zeitpunkt die nächste Prüfung notwendig ist.
Wer darf die DGUV V3 Prüfung durchführen?
Die Prüfer müssen über eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Elektrotechnik sowie über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen. Darüber hinaus geben die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) noch einige weitere Anforderungen vor.
Zwar ist es nicht verpflichtend, dass es sich um einen externen Prüfer handelt. Da ein externer Dienstleister jedoch auch die Haftung übernimmt, ist dies stets zu empfehlen – selbst wenn sich in Ihrem Unternehmen eine Arbeitskraft mit den entsprechenden Qualifikationen befindet.
Die Wahl eines professionellen Anbieters ist für die DGUV V3 Prüfung wichtig
Ein starker Partner für die DGUV V3 Prüfung garantiert nicht nur eine gesetzeskonforme Durchführung.
Darüber hinaus profitieren Sie dabei von einer sorgfältigen Planung und von einer schnellen Durchführung. So beeinträchtigt die Maßnahme Ihre Produktionsprozesse so wenig wie möglich.