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Der Alpenschneehase ist Tier des Jahres 2025

Alpenschneehase Tier des Jahres 2025
Der Alpenschneehase ist Tier des Jahres 2025 - Foto: © giedriius #287806050 - stock.adobe.com

Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist Tier des Jahres 2025. Die Deutsche Wildtierstiftung begründet ihre Entscheidung damit, dass dieses Tier extrem selten ist und auf Deutschlands Roter Liste der Säugetiere geführt wird. Mit der Ernennung einer Tierart zum Tier des Jahres macht die Deutsche Wildtierstiftung auf die Gefährdung der Art aufmerksam.
Wie die Deutsche Wildtierstiftung mitteilte, konnte sich der Alpenschneehase gegen den Steinbock und das Murmeltier durchsetzen. Bedroht wird der Hase mit dem lateinischen Namen Lepus timidus varronis durch den Klimawandel und den Wintersport.

Ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit

Der Alpenschneehase ist ungefähr drei Kilogramm schwer und 60 Zentimeter groß. Im Winter hat er ein weißes, im Sommer ein graubraunes Fell. Da es nur noch wenige Alpenschneehasen gibt, sehen Menschen diese Tiere äußerst selten. Wer den Alpenschneehasen im Sommer antrifft, wird möglicherweise keinen Unterschied zum Feldhasen erkennen. Die Verwandtschaft mit dem Feldhasen ist klar erkennbar. Der Alpenschneehase hat jedoch deutlich kürzere Ohren als der Feldhase.

In Deutschland kommt er nur noch in Bayern und in Lagen ab ungefähr 1.300 Metern vor.

Er bevorzugt kalte Regionen und lebt auch noch in Asien, Schottland, Irland und Skandinavien.

Alpenschneehase Überbleibsel aus der letzten Eiszeit
Der Alpenschneehase ist ungefähr drei Kilogramm schwer und 60 Zentimeter groß – Foto: © Erni #329908856 – stock.adobe.com

Wintersport als Bedrohung für den Alpenschneehasen

Eine extreme Bedrohung für den Alpenschneehasen ist der Wintersport. Der Lebensraum der Tiere wird immer kleiner, da Skigebiete weiter ausgebaut werden. Tourenski hat sich zu einer Trendsportart entwickelt, mit der Folge, dass es immer weniger beruhigte alpine Gebiete gibt, die vom Schneehasen bevorzugt werden.

Die Alpenschneehasen schütten in der Nähe von Skigebieten verstärkt Stresshormone aus und meiden diese Gebiete. Die Deutsche Wildtierstiftung untermauert ihre Entscheidung für den Alpenschneehasen als Tier des Jahres mit der Begründung, dass Stresshormone sich negativ auf das Immunsystem und die Kondition der Tiere auswirken. Die Überlebenschancen werden dadurch verringert. Um die Schneehasen in ihrem Lebensraum möglichst nicht zu stören, sollten Wintersportler die Pisten und Loipen nicht verlassen.

Alpenschneehase in der Nähe von Skigebieten
Die Alpenschneehasen schütten in der Nähe von Skigebieten verstärkt Stresshormone aus und meiden diese Gebiete – Foto: © Erni #329911085 – stock.adobe.com

Anpassung an den Lebensraum

Der Alpenschneehase ist gut an seinen Lebensraum angepasst und trotzt den widrigen Temperaturbedingungen. Er lässt sich einschneien oder gräbt kleine Höhlen im Schnee, um die dämmenden Eigenschaften des Schnees zu nutzen. Für die Sauerstoffversorgung hält er nur einen kleinen Luftschacht offen.

Der Schneehase passt sich auch durch seinen Körperbau an die extremen Bedingungen an und gilt als Energiesparer.

Wie es für Säugetiere in kalten Lebensräumen typisch ist, hat er im Vergleich zu verwandten Arten kleinere Extremitäten. Kopf, Ohren, Beine und Blume sind kürzer entwickelt als beim Feldhasen.

Um gut auf Schneeflächen laufen zu können, hat der Alpenschneehase deutlich größere und stärker behaarte Pfoten als der Feldhase. Bei Bedarf breitet er seine Zehen zu Schneeschuhen aus. Mit der vergrößerten Auftrittsfläche seiner Pfoten sinkt der Schneehase weniger stark im Schnee ein. Er kann sich schneller fortbewegen und besser vor Feinden flüchten.

Klimawandel und Fellwechsel

Der Klimawandel bedroht den Alpenschneehasen nicht nur aus dem Grunde, da der Lebensraum dieser Tiere immer weiter eingeschränkt wird. Der Schneehase wechselt sein Fell abhängig von der Jahreszeit, doch die zunehmende Erwärmung führt dazu, dass Schneefälle und Fellwechsel oft nicht mehr zusammenpassen. Der im Sommer graubraun gefärbte Schneehase bekommt mitunter bereits ein weißes Fell mit feiner Unterwolle und längeren Grannenhaaren, wenn noch gar kein Schnee liegt. Auch dann, wenn der Schnee bereits geschmolzen ist, hat der Schneehase häufig noch sein weißes Fell. Er ist damit für Fressfeinde wie Adler und Fuchs gut sichtbar.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit dem Klimawandel stellt der artverwandte Feldhase dar, der klimabedingt immer weiter in höhere Lagen vordringt. Der Feldhase ist deutlich größer als der Alpenschneehase und verdrängt den kleineren Verwandten immer mehr an ungeeignete Nahrungsplätze. Feldhasen verpaaren sich mit Alpenschneehasen. Die aus diesen Paarungen resultierenden Hybriden werden immer häufiger im Alpenraum.