Aktiensplit – Tesla leistet Investoren Einstiegshilfe
Eine Tesla-Aktie soll sich zukünftig in fünf Aktien unterteilen. Diese Aufsplittung der Anteilscheine gilt als Zeichen für wirtschaftliche Souveränität. Im Gegenzug entscheiden sich schwächelnde Unternehmen schließlich häufig für das Gegenteil.
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Anpassungen im August 2020
Tesla ist ein Produzent von Elektrofahrzeugen, der an der Börse viele Erfolge verzeichnet. Deshalb nimmt der Fahrzeugproduzent den Aktiensplit als Anlass, um seine wirtschafltiche Stärke zu demonstrieren.
Wer am Stichtag – dem 21. August 2020 – als Tesla-Aktionär agiert, soll für jede zu diesem Zeitpunkt gehaltene Aktie vier zusätzliche Anteilsscheine erhalten.
Diese Scheine werden am 28. August zum regulären Ende des Börsenhandels ausgeschüttet. Nachdem das Unternehmen diese Information der Öffentlichkeit mitteilte, erhöhte sich der Aktienkurs binnen kürzester Zeit um sieben Prozent.
Effekte der Aufsplittung der Aktie
Start des Handels mit dem aufgespaltenen Aktien ist der 31. August. Rechnerisch reduziert sich der Wert des Kurses zum Zeitpunkt des Splits rechnerisch um 80 Prozent. Allerdings wirkt sich die Aufspaltung vorhandener Aktien in dem Verhältnis 1:5 eigentlich weder auf den Börsenwert von Tesla oder den Wert der den Anlegern gehörigen Aktienpakete aus. Vielmehr traf das Unternehmen die Entscheidung, um die Aktien für Anleger oder eigene Mitarbeiter einfacher zugänglich zu machen.
Deshalb wirkt die Aktie nach der Aufteilung wesentlich billiger als aktuell. Ausschlaggebender Faktor ist die Tatsache, dass auch Kleinanleger die überschaubaren Geldanlagen durch die unkomplizierte Stückelung einfacher streuen können. Im Gegenzug reduziert sich schließlich der Mindestbetrag der Geldanlage.
Investitionsmöglichkeiten für Sparfüchse
Dieser Schritt spielt für Tesla dennoch eine wichtige Rolle. Bereits im Juli überstieg der Kurs den Grenzwert von 1.600 Dollar pro Aktie. Dieser Wert ist im Vergleich mit anderen Aktien allerdings ein recht hoher Betrag. Im Regelfall können Anleger an der Börse nur komplette Aktien erwerben. Es gibt nur wenige Händler, die einen Handel mit Bruchteilen einer Aktie überhaupt ermöglichen.
Wer sich Tesla-Aktien aufgrund der hohen Kurse bislang nicht leisten wollte oder konnte, könnte dank des Splits bereits mit kleineren Beträgen in die Firma investieren.
Dieses Prinzip funktioniert beispielsweise mithilfe von Aktiensparplänen, mit deren Hilfe monatlich festgelegte Summen investiert werden. Bei dieser Anlagemethode ist ein Kauf von Aktienbruchteilen ein wichtiger Teil des Systems.
Apple plant ebenfalls einen Aktiensplit
Zu einem Aktiensplit trauen sich häufig nur die Unternehmen, deren Kurse über längere Zeiträume deutlich angestiegen sind. Aus dem Grund verwundert es gewiss nur wenig, dass sich der Technologiekonzern Apple unlängst auch für diesen Schritt entschied. Im Gegensatz dazu geschieht es bei schwächelnden Firmen eher nicht, dass diese Firmen unter Druck geratene Aktienkurse noch deutlicher gefährden. Wackelkandidaten entscheiden sich eher für einen umgekehrten Aktiensplit. Bei dieser Methode reduziert sich die Anzahl an Aktien im vorgeschriebenen Verhältnis.
Ein Beispiel für diese Strategie ist die Commerzbank, die 2013 infolge einer Finanz- und Staatsschuldenkrise Aktien im Verhältnis von 1:10 zusammenführte. Damit wollte das Unternehmen einen Kursabsturz unter dem Limit von einem Euro pro Aktie verhindern. Dieses Beispiel zeigt ebenfalls auf, dass eine Verbindung oder Aufspaltung von Aktien einen Vergleich aktuell bestehender mit historischen Kursen von Firmen erschwert.