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Mitarbeitersuche mit Active Sourcing

Mitarbeitersuche mit Active Sourcing
Mitarbeitersuche mit Active Sourcing - Bild: © Blue Planet Studio #271931913 – stock.adobe.com

In vielen Branchen und Bereichen der freien Wirtschaft fehlen kompetente Mitarbeiter und durch den Mangel an qualifizierten Bewerbern ist es schwierig, etwas dagegen zu tun. Arbeitgeber hinterfragen daher immer häufiger ihre Recruiting-Maßnahmen und stellen fest, dass aufgrund des Fachkräftemangels es nicht mehr ausreichend ist, einfach nur eine Stellenanzeige zu veröffentlichen. Mit Active Sourcing werden potentielle neue Mitarbeiter aktiv gesucht und es findet eine Kontaktaufnahme seitens des Unternehmens statt. Durch diese aktive Suche nach neuen Mitarbeitern soll die Personalbeschaffung optimiert werden.

Was ist Active Sourcing?

Bei Active Sourcing handelt es sich um die aktive Personalbeschaffung. Das heißt, potentielle neue Mitarbeiter werden aktiv gesucht und kontaktiert. Dies bietet dem Personaler mehr Möglichkeiten als beim klassischen Recruiting, bei dem eine Stellenanzeige geschaltet wird und anschließend gehofft wird, dass sich ein geeigneter Bewerber meldet. Beim Active Sourcing geht es nicht nur darum, offene Stellen zu besetzen, sondern auch den Pool an potentiellen Mitarbeitern zu erweitern, damit bei Bedarf direkt auf einen passenden Kandidaten zurückgegriffen werden kann.

Durch die direkte Suche werden nicht nur die Menschen erreicht, die gerade selbst aktiv auf Jobsuche sind, sondern auch Arbeitnehmer, die eigentlich keine neue Stelle suchen.

Die Methode des Active Sourcing eignet sich nicht nur für Multikonzerne, auch kleine Unternehmen aus spezifischen Branchen können damit den Recruiting-Prozess erleichtern und verkürzen, indem sie einen Talent-Pool erstellen und die potentiellen Mitarbeiter immer im Blick haben.

Active Sourcing - aktive Personalbeschaffung
Beim Active Sourcing werden potentielle neue Mitarbeiter aktiv gesucht und kontaktiert – Bild: © fizkes #253069313 – stock.adobe.com

Wie funktioniert Active Sourcing?

Das Active Sourcing läuft in zwei Phasen ab.
In der ersten Phase erfolgt die Suche nach potentiellen Kandidaten. Für die Suche werden häufig soziale Business-Netzwerke wie LinkedIn oder XING genutzt, aber auch Social Networks wie Facebook werden zur Hilfe genommen. Die Personaler schauen sich die Profile der User an und prüfen, ob ein qualifizierter Kandidat, welcher in das Unternehmen passt, dabei ist.

Wurde ein geeigneter Kandidat gefunden, erfolgt die zweite Phase, in der es um die Kontaktaufnahme geht. Hierbei ist eine persönliche Ansprache wichtig. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich die meisten Kandidaten bereits in einer Festanstellung befinden und sie von einem Jobwechsel überzeugt werden müssen. Doch auch wenn die Person momentan für keinen Stellenwechsel bereit ist, sollte versucht werden, den Kontakt zu ihr aufrechtzuerhalten, damit der Talent-Pool mit potentiellen Kandidaten für die Zukunft ausgeweitet wird.

Vor- und Nachteile von Active Sourcing

Active Sourcing bietet folgende Vorteile:

  • Auch Kandidaten, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, werden erreicht
  • Personalengpässe werden vermieden, da im Talent-Pool potentielle Kandidaten enthalten sind, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann
  • Durch Active Sourcing können Fachkräfte und Wunschkandidaten gefunden werden
  • Richtig angewendet kann Active Sourcing im Vergleich zu anderen Recruiting-Methoden Kosten und Zeit sparen
  • Bei der Suche wird schon eine Vorauswahl der Kandidaten getroffen, sodass das anschließende Bewerberauswahlverfahren schneller geht
  • Durch die direkte Ansprache erhalten die Kandidaten einen positiven ersten Eindruck von dem Unternehmen
Auch Kandidaten die nicht aktiv auf Jobsuche sind werden erreicht
Ein wichtiger Vorteil des Active Sourcings ist, dass auch Kandidaten, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, erreicht werden – Bild: © deagreez #315036726 – stock.adobe.com

Neben den Vorteilen bietet Active Sourcing auch einige Nachteile:

  • In das Active Sourcing muss sich das Unternehmen erst einarbeiten, was anfangs mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist
  • Die aktive Suche nimmt Zeit in Anspruch, daher muss eventuell das Recruiting-Team aufgestockt werden
  • Anfangs kann die Trefferquote noch sehr gering ausfallen, da das Active Sourcing Übung erfordert
  • Wird auf die potentiellen Bewerber unprofessionell zugegangen, kann das Unternehmen einen Imageschaden erleiden

Tipps für ein erfolgreiches Active Sourcing

Beim Active Sourcing kommt es auf eine personalisierte Ansprache und die Bindung potentieller Kandidaten an das Unternehmen an.
Damit dies gelingt, können die folgenden Tipps beachtet werden.

  1. Soziale und berufliche Netzwerke nutzen
    In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter können Arbeitgeber direkt sehen, welche Interessen die Person hat und eventuell auch, wo sie derzeit angestellt ist. Berufliche Netzwerke wie LinkedIn und Xing sind ebenfalls ideale Orte, um einen potentiellen Mitarbeiter zu finden.
  2. Messen
    Neben dem Internet sollten auch Orte genutzt werden, an denen persönliche Kontakte geknüpft werden können, denn nicht jeder geeignete Mitarbeiter ist auch in sozialen Netzwerken aktiv. Dafür eignen sich besonders gut Fachmessen.
  3. Mitarbeiterempfehlungen
    Es sollte auch abgefragt werden, ob eventuell ein Arbeitnehmer Kontakt zu einem potentiellen Kandidaten hat.
  4. Persönliche Ansprache
    Es sollten keine Standard-Nachrichten verschickt werden. Individuelle Nachrichten kommen bei den Menschen wesentlich besser an.
  5. Informationen über das Unternehmen bieten
    Nach der ersten Kontaktaufnahme werden potentielle Bewerber vermutlich mehr über das Unternehmen wissen wollen. Daher sollte eine informative Homepage vorhanden sein. Außerdem kann durch Videos und Fotos ein Einblick in den Arbeitsalltag gegeben werden.