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Achtung Waldbrandgefahr – Was bedeuten die einzelnen Gefahrenstufen?

Achtung Waldbrandgefahr
Achtung Waldbrandgefahr - Was bedeuten die einzelnen Gefahrenstufen? - Bild: © Animaflora PicsStock #88978170 – stock.adobe.com

Bei hoher und lang anhaltender Trockenheit erhöht sich das Risiko von Waldbränden massiv. Dieses Risiko ist in unterschiedliche Stufen unterteilt, die zum Teil sehr drastische Maßnahmen mit sich bringen. Wie aktuelle Zahlen beweisen, sind diese Schritte jedoch auch zwingend erforderlich. Allein in Deutschland fallen alljährlich 500 Hektar an Waldbestand den Waldbränden zum Opfer. Das Resultat ist nicht nur ein großer wirtschaftlicher Schaden. Genauso tragisch ist die Situation für die Natur, die sich nur schwer von diesen Rückschlägen erholt.

Deshalb müssen Schutzmaßnahmen eingeführt werden, um die Gefahr eines Waldbrands so gering wie möglich zu halten. Dieses Risiko kann über die einzelnen Waldbrandgefahrenstufen einfacher eingeordnet werden.

Gefahrenstufen informieren über Schutzmaßnahmen

Rund drei bis fünf Prozent aller Waldbrände sind natürlichen Ursprungs. Am häufigsten werden Waldbrände durch Vorsatz oder Fahrlässigkeit – beispielsweise durch ein Wegwerfen von Zigaretten – verursacht. Deshalb ist es besonders wichtig, Schutzmaßnahmen zur Reduzierung der Waldbrandgefahr so gut wie möglich einzuhalten.

Insgesamt gibt es zur Vermeidung von Waldbränden fünf Stufen, die von der Kategorisierung “1” für “sehr geringes Risiko” bis hin zu “5” für “sehr hohe Gefahr” reichen.

Jede einzelne Gefahrenstufe ist mit individuellen Schutzmaßnahmen verbunden, durch welche die Gefahr eines Waldbrandes reduziert und bestenfalls verhindert werden soll.

Am häufigsten werden Waldbrände durch Vorsatz oder Fahrlässigkeit verursacht
Am häufigsten werden Waldbrände durch Vorsatz oder Fahrlässigkeit verursacht – Bild: © Vitalii #243518563 – stock.adobe.com

Welche Vorgehensweise in welchem Ausmaß bei den vereinzelten Waldbrandgefahrenstufen verfolgt wird, schreiben Waldbrandschutzverordnungen der einzelnen Bundesländer vor. Diese Vorgaben variieren von Region zu Region und orientieren sich an lokalen Besonderheiten wie dem Klima oder Bodenverhältnissen.

Nachfolgende Auflistung bietet dennoch einen groben Überblick.

Besonderheiten der Waldbrandgefahrenstufe 1

Bei dieser Stufe ist das Risiko eines Waldbrandes vergleichsweise gering. Der Wald darf ohne Einschränkungen betreten werden. Eine etwaig im Vorfeld veröffentlichte Waldbrandwarnung verliert ihre Gültigkeit.

Besonderheiten der Waldbrandgefahrenstufe 2

Bei dieser Gefahrenstufe ist das Risiko eines Waldbrandes relativ gering. Es bestehen keinerlei Einschränkungen, um einen Wald zu betreten. Dennoch ist erhöhte Vorsicht gefragt. Allerdings sollten Waldbesucher und Spaziergänger Zündquellen dringend vermeiden. Böden sowie Pfade mit extrem trockener Vegetation sollten nach Möglichkeit nicht betreten werden.

Ein Abstellen von Fahrzeugen ist in diesen Bereichen untersagt. Eine Arbeit im Wald bedarf besonderer Sicherheitsmaßnahmen. Diese Einschränkungen gelten in erster Linie für ein Verbrennen von Schlagreisig sowie eine Nutzung leicht brennbarer Chemikalien.

Besonderheiten der Waldbrandgefahrenstufe 3

In diesem Fall liegt bereits eine erhöhte Gefahr für einen Waldbrand vor. Die Situation wird als kritisch eingeschätzt. Deshalb ist es zuständigen Behörden gestattet, gefährdete Areale zu sperren. Es ist nach wie vor gestattet, den Wald zu betreten. Unter Umständen ist es allerdings möglich, dass das Waldgebiet nicht mehr befahren werden darf.

Wegen des trockenen Bodens ist ein Grillen am bzw. im Wald und an öffentlichen Feuerstellen nicht erlaubt. Dieses Verbot gilt ebenfalls für alle Anwohner, deren Grundstücke sich in direkter Nähe zum Wald befinden. Arbeiten sind bei dieser Waldbrandgefahrenstufe im Wald grundsätzlich untersagt.

Besonderheiten der Waldbrandgefahrenstufe 4

Bei der Waldbrandgefahrenstufe 4 ist das Risiko eines Waldbrandes sehr hoch. Zuständige Behörden sind aufgefordert, den Wald aktiv vor Brand zu schützen und in Kooperation mit der Forstbehörde weitere Brandschutzmaßnahmen einzuleiten. Für Waldbesucher, Anwohner und Spaziergänger ist diese Gefahrenstufe mit deutlichen Einschränkungen verbunden. Öffentliche Straßen und Wege, welche durch oder dem Wald entlang verlaufen, dürfen nicht verlassen werden.

Forstbehörden werden aufgefordert, in Waldnähe befindliche Stellplätze, touristische Institutionen und Waldparkplätze zu sperren. Individuell legen zustädige Behörden und Forstbehörden zusätzliche Brandschutzmaßnahmen fest.

Besonderheiten der Waldbrandgefahrenstufe 5

Bei Waldbrandgefahrenstufe 5 ist das Risiko eines Waldbrandes so hoch, dass aktiv in den Brandschutz eingegriffen werden muss. Neben weiteren zusätzlichen Einschränkungen ist äußerste Vorsicht geboten. Das Waldgebiet ist gesperrt. Kurzweilig oder vollständig können Verbote für ein Befahren oder Betreten der Waldareale ausgesprochen werden.

Nur Schutzbeauftragten wie Rettungsdiensten oder Forstbehörden ist es gestattet, den Wald für Kontrollgänge zu betreten.

Wie werden Gefahrenstufen festgelegt?

Die jeweilige Waldbrandgefahrenstufe wird durch den Deutschen Wetterdienst festgelegt.

Ausschlaggebende Komponente ist neben dem Klima die Art des Waldes. Beispielsweise ist ein reiner Kiefernwald für Brände anfälliger als ein Wald mit Laub- oder Mischholzbestand.

Wie entsteht ein Waldbrand?

Nur drei bis fünf Prozent aller Waldbrände haben einen natürlichen Ursprung. Neben Brandstiftung ist Fahrlässigkeit ein hoher Risikofaktor. Fahrlässigkeit ist beispielsweise geboten, wenn Zigarettenstummel weggeworfen oder Grillgut unsachgemäß entsorgt wird.

Weitere Gefahrenquellen sind selbst entzündende Munitionsreste oder heiß gelaufene Teile von auf trockenen Flächen abgestellten Fahrzeugen.