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Neue Geldanlagen – Kunst-Investitionen boomen

Kunst-Investitionen boomen
Neue Geldanlagen – Kunst-Investitionen boomen - Bild: © Gorodenkoff #298117291 – stock.adobe.com

Nachdem Börsen-Apps beim Investitionshandel in jüngster Vergangenheit schon einen wahren Boom erlebten, gehen Internetplattformen für Kunstinvestments nun noch einen Schritt weiter. So ist es aktuell möglich, sich für vergleichsweise wenig Geld an Oldtimern oder Kunstwerken zu beteiligen. Einer Anlagestrategie zufolge sind Werke von Straßenkünstlern wie Banksy beispielsweise „heiße Technologie-Aktien“.

Otis als Anbieter für Kunst-Investitionen

Bis vor geraumer Zeit galten Oldtimer oder Kunstwerke nur für superreiche Personen als interessante Investitionsoption. Allerdings gibt es mittlerweile neue Onlineplattformen, die nunmehr auch für Kleinanleger geeignet sind. Klassische Anlageobjekte sind hierbei nicht die neuesten Porsche-Modelle oder Gemälde weltbekannter Künstler wie Picasso.

Stattdessen wecken vergleichsweise günstige und eher extravagante Sammlerstücke das Interesse von Investoren. Wer deshalb keine 200.000 Euro in eine neue Tasche oder über 100.000 Euro in neue Pokémon-Sammelkarten investieren möchte, erhält wesentlich günstigere interessante Anlageformen über das Portal Otis für einen Bruchteil dieser Kosten.

Oldtimer als interessante Investitionsoption
Bis vor geraumer Zeit galten Oldtimer oder Kunstwerke nur für superreiche Personen als interessante Investitionsoption – Bild: © Tomasz Zajda #202087997 – stock.adobe.com

Beispiele für hohe Wertentwicklungen

Das Unternehmen Otis hat sich darauf spezialisiert, alle vorstellbaren Sammlerstücke zu kaufen und diese daraufhin zu verbriefen. Dieses Konzept baut darauf auf, dass sich potentielle Investoren ihre Anteile an den Objekten sichern und diese handeln. Ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr waren Anteile an einem Kunstwerk des Straßenkünstlers Banksy, die zum Anteil von 20 Dollar den Besitzer wechselten. Angaben des Anbieters zufolge erhöhte sich der Wert der Anteile auf 34 Dollar. Das Plus beläuft sich dementsprechend auf 70 Prozent. Der komplette Werk des Kunstwerks beträgt ungefähr 722.000 Dollar.

Einen besonders großen Wertzuwachs erlebte ein Satz an Basketball-Sammelkarten von Fleer aus dem Jahr 1986.

Nach Angaben von Otis-Gründer Michael Karnjanaprakorn erhöhte sich der Wert einzelner Anteile innerhalb von zwei Monaten von zehn auf über 40 Dollar. Allerdings können diese Wertentwicklungen nicht unabhängig überprüft werden können.

Alternative Investitionen bei Rally

Die Firma Rally verfolgt ein ähnliches Geschäftsmodell wie Otis. Schenkt man Aussagen von Rally-Vorgesetztem George Leimer Glauben, verdoppelt sich die Nutzerzahl dieser Plattform im Monatstakt.
Deshalb kooperiert Rally mittlerweile mit mehreren hunderttausend Kunden. Allerdings betont Leimer in diesem Zusammenhang, dass erworbene Gewinne nur selten die Höhe von Aktieninvestitionen erreichen. Stattdessen beläuft sich die Quote auf Werte im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Investition nicht für Altersvorsorge nutzen

Dieser Prognose widerspricht jedoch John-Paul Smith als einstiger Anlagenstratege der Deutschen Bank, der auf Investitionen in nordenglische Kunst spezialisiert ist. Seiner Meinung nach bestehen nur marginale Unterschiede zum Gamestop- oder Bitcoin-Boom.

Der einzige Unterschied im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien bestünde allerdings darin, dass die Preise dieser Anlageformen an der Börse deutlich ersichtlich sind.

Bei Sammlerobjekten oder Gemälden gestalte sich die Wertermittlung hingegen wesentlich schwieriger. Deshalb können diese Investitionen auch nur bei gelegentlichen Auktionen gehandelt werden. Trotz dieser erschwerten Umstände und „Unberechenbarkeit“ sind sogenannte Alternative Investments heutzutage wesentlich weniger ungewöhnlich als vor 30 Jahren. Einerseits sind Aktien teuer. Andererseits könnten billionenschwere Konjunkturpakete von Notenbanken oder Staaten auch in den nächsten Jahren eine Inflation verursachen.
Dennoch ist bei der Investition Vorsicht gefragt. Nach Meinung der Experten ist davon abzuraten, die Alternativen Investitionen für die Altersvorsorge zu nutzen.