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Die berufliche Karriere ebnen – Mit einem erfolgreichen Praktikum

Praktikum
Die berufliche Karriere ebnen - Mit einem erfolgreichen Praktikum - Bild: © PantherMedia / Goodluz / Medien-Nr. B13933090

Viele Studenten planen ihre Semesterferien minutiös durch. Stundenpläne müssen erstellt und Hausarbeiten geschrieben werden. Zudem sollte genügend Zeit für Urlaub sein. Allerdings ist es genauso wichtig, ebenso viel Zeit für ein freiwilliges Praktikum einzuplanen.

Eine sinnvolle Ergänzung zu Pflichtpraktika

In den meisten Studiengängen sind Pflichtpraktika zwingend vorgeschrieben.

Nachweise über die absolvierten Pflichtpraktika müssen angehende Akademiker spätestens bei ihrem Abschluss vorlegen.

Diese Regelung gilt jedoch nicht für freiwillige Praktika. Auch wenn die Studienpläne ohnehin schon knapp bemessen sind, versprechen freiwillige Praktika häufig besondere Erfolge. Schließlich versprechen die Praxisphasen mehrere Vorteile.

Studiengang
In den meisten Studiengängen sind Pflichtpraktika zwingend vorgeschrieben – Bild: © PantherMedia / kasto / Medien-Nr. B50088039

Eigene Berufswünsche spezifizieren

Praktika sind eine gute Gelegenheit, um den eigenen Berufswunsch genauer unter die Lupe zu nehmen und zu überprüfen. Zugleich ist jeder Tag an Berufspraxis eine willkommene Gelegenheit, um Kontakte in der Branche oder zu bestimmten Unternehmen aufzubauen. Schon heute lernen, was morgen in der Arbeitswelt benötigt wird. All diese Erfahrungen sind stets von Vorteil.

Wer auf der Karriereleiter Schritt für Schritt nach oben steigen möchte, sollte sich jedoch im Vorfeld genau überlegen, welche Ziele durch das Praktikum erreicht werden sollen. Anhand dieser Aspekte wird der geeignete Praktikumsplatz ausgewählt.

Vom Start-Up zum großen Unternehmen

Beispielsweise sind Studenten mit großem Interesse für Marketing gut beraten, nicht zweimal hintereinander ein Praktikum bei einem mittelständischen Unternehmen durchzuführen. In diesem Fall ist es ratsam, das erste Praktikum bei einem Start-Up-Unternehmen durchzuführen, dessen Marketingabteilung sich noch im Aufbau befindet und bei dem Praktikanten von Anfang viel Verantwortung erhalten.
Für das zweite Praktikum können sich Studierende anschließend für einen Konzern entscheiden, in dem die Mitarbeiter auf Zeit beobachten können, wie Spezialisten mit langjähriger Berufserfahrung sowie umfassendem Budget die Marketingkampagnen planen und durchführen.

Aktuellen Befragungen der FU Berlin zufolge erzeugen auch die Praktika mehr Zufriedenheit, die sich Studierende in Eigenregie gesucht haben.

In der Praxis ist es sogar üblich, dass viele gute Praktikumsplätze überhaupt nicht erst ausgeschrieben werden. Deshalb ist es häufig lohnenswert, den telefonischen Kontakt zu Unternehmen zu suchen.

Keine vorgeschriebene Anzahl an Praktika

Übrigens gibt es keine genaue Richtlinie über die Anzahl an Praktika, die zukünftige Akademiker während ihres Studiums absolvieren sollten. Natürlich ist es wichtig, mindestens ein Praktikum zu absolvieren. Dann spielt es letztendlich auch keine entscheidende Rolle, ob Studenten letztendlich drei oder vier Praktiken belegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Praktikanten bereits beim ersten Praktikum bemerken, dass das von ihnen ausgewählte Unternehmen ein Betrieb mit guten persönlichen Zukunftsperspektiven ist.
Im Umkehrschluss ist ebenfalls nicht ausgeschlossen, dass Studierende schon beim zweiten Praktikum bemerken, sich in der entsprechenden Branche nicht zu 100 Prozent wohlzufühlen. In dieser Situation ist Gelassenheit gefragt. Absolvieren Studierende mehrere Praktika, ist häufig auch eine längere Studienzeit gestattet.

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Übrigens gibt es keine genaue Richtlinie über die Anzahl an Praktika, die zukünftige Akademiker während ihres Studiums absolvieren sollten – Bild: © PantherMedia / pressmaster / Medien-Nr. B24203305

Eine gute Qualität entscheidet

Erfahrene Professoren von Universitäten betonen in diesem Zusammenhang, dass eine gute Qualität bei der Wahl der Praktika wichtiger als die Quantität ist. Den meisten Akademikern in spe ist daran gelegen, von besonders gut betreuten Praktika zu profitieren.
Freiwillige Praktika versprechen einen besonders hohen Nutzen, wenn die Studenten die beruflichen Einsätze raffiniert nutzen. Umso wichtiger ist es, die Angestellten vor Ort zu befragen und sich beispielsweise über deren Werdegang und spezifische Arbeitsabläufe zu informieren.

Weil die meisten Aufgaben zumeist nicht zu 100 Prozent definiert sind, können Praktikanten auch eigene Vorschläge einbringen.

Am Ende sollte ein Feedbackgespräch stattfinden. Bei dieser Unterhaltung können Praktikanten bei Interesse erwähnen, auch zukünftig den Kontakt zu dem Unternehmen halten zu wollen.

Ein berufliches Netzwerk aufbauen

Erfahrungsgemäß nutzen zu wenige Studierende die Chance, über die Praktika ein Networking aufzubauen. Dabei ist es doch den meisten Studenten bewusst, wie wichtig der Aufbau eines guten Netzwerks ist. Dieses Networking spielt vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen eine ausschlaggebende Rolle, weil diese Firmen zumeist keine Alumni-Netzwerke oder Praktikantenstammtische unterhalten. Der Aufbau eines gut funktionierenden Netzwerks beginnt schon mit dem Abschlussgespräch.

Berufliches Netzwerk aufbauen
Erfahrungsgemäß nutzen zu wenige Studierende die Chance, über die Praktika ein Networking aufzubauen – Bild: © PantherMedia / AllaSerebrina / Medien-Nr. B236018880

Hierbei können sich Studenten beispielsweise darüber erkundigen, wann sie das Arbeitszeugnis abholen, ob sie Ferienjobs vor Ort erledigen oder ihre Abschlussarbeit in der Firma schreiben können. Businessnetzwerke wie LinkedIn oder Xing stellen Verbindungen zu Vorgesetzten und Kollegen her.

Freiwillige Praktika sollten nicht länger als drei Monate andauern

Zum Thema freiwilliger Praktika rät der Deutsche Gewerkschaftsbund außerdem an, dass Studierende nicht länger als drei Monate in einem Unternehmen Praxisluft schnuppern sollten. Andernfalls erhöht sich das Risiko, für das Unternehmen im Laufe der Zeit als günstige Arbeitskraft betrachtet zu werden. Nach dem Studium sind Praktika keine gute Option mehr.
Schließlich ist für die Einarbeitung in einen Beruf die Probezeit angedacht. Je nach Berufsfeld kommen ebenfalls Volontariate oder Trainee-Programme in Betracht.