Tipps zur Vogelfütterung im Winter
Den meisten Menschen zaubert fröhliches Vogelgezwitscher im eigenen Garten ein Lächeln aufs Gesicht. Allerdings sind viele Vogelarten bedroht und auf die Unterstützung der Menschen angewiesen. Doch mit den richtigen Maßnahmen helfen Gartenbesitzer den Tieren mit der richtigen Winterfütterung dabei, Vogelarten zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Ein wichtiger Beitrag für den Vogelschutz
- Eine Unterteilung in Weichfutter- und Körnerfresser
- Wie können Menschen Lebensraum für Vögel erschaffen?
- Wann sollten Gartenbesitzer zufüttern?
- Was sollen Gartenbesitzer füttern?
- Wie sollte die Futterstelle gestaltet werden?
- Was können Hobbybotaniker tun, wenn außer Spatzen keine anderen Vogelarten vorbeischauen?
- Können Nistkästen und eine Ganzjahresfutterstelle auch an einem Baum aufgehängt werden?
Ein wichtiger Beitrag für den Vogelschutz
Heute ist die Vogelfütterung im Winter ein wichtiger Beitrag zum Vogelschutz, da immer mehr gefiederte Artgenossen zunehmend in ihrem Bestand bedroht sind. Für diese traurige Entwicklung ist allerdings nicht nur die fortschreitende Entfernung natürlicher Lebensräume verantwortlich. Zugleich entwickeln sich Gärten zunehmend zur lebensfeindlichen Region.
Insbesondere in Neubausiedlungen reihen sich zumeist kleine Grundstücke aneinander, in denen hohe Bäume und Sträucher sowie wärmegedämmte Bauten immer weniger Raum für Nistmöglichkeiten bieten.
Deshalb ist es umso wichtiger, die gefiederten Tiere zur kalten Jahreszeit bei der Nahrungssuche zu unterstützen und das richtige Futter anzubieten.
Eine Unterteilung in Weichfutter- und Körnerfresser
Vögel können in zwei Gruppen unterteilt werden. Es gibt Weichfutterfresser und Körnerfresser. Vogelarten wie Amseln oder Rotkehlchen gehören beispielsweise Weichfutterfressern an, die sich gern von Rosinen, Haferflocken oder Äpfeln ernähren.
Der Speiseplan von Spechten, Kleibern und Meisen ist sehr flexibel. Deshalb stellen diese Tiere ihre Ernährung im Sommer von Körnern auf Nüsse um. Blaumeisen fühlen sich von Erdnüssen magisch angezogen. Sonnenblumenkerne futtern nahezu alle Vögel.
Brot und Speisereste gehören hingegen in kein Vogelhaus. Verschiedene Vogelarten wie Distelfinken picken vorzugsweise Samen aus Samenständen heraus. Aus dem Grund sollten Gartenbesitzer darauf achten, verwelkte Gartenpflanzen wie Sonnenblumen oder Disteln nicht einfach abzuschneiden. Von diesen Samen ernähren sich Grünfinken im Spätsommer oder zur Herbstzeit.
Wie können Menschen Lebensraum für Vögel erschaffen?
Für die meisten Gartenbesitzer ist es ein Leichtes, die eigene grüne Oase vogelfreundlich zu gestalten. Schließlich sind Nistkästen und Futterstellen einfach eingerichtet. Chemische Pflanzenschutzmittel sind ein No-Go. In diesem Fall ist Kompost die bessere Wahl, da diese pflanzlichen Überreste Würmer und Insekten anlocken.
Fruchttragende Sträucher und Bäume wie Felsenbirne, Holunder, Hartriegel, Eberesche, Weißdorn sowie kleine Beerensträucher sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel bis in die Winterzeit hinein.
Vögel wie der Girlitz oder Stieglitz picken gern Samen von Stauden. Hagebutten gedeihen an der Kartoffelrose oder Hundsrose. Diese Früchte futtern die Tiere über den gesamten Winter hinweg. Zugleich entsteht in den ungefüllten Blüten Nektar für Insekten. Karden und Disteln sind für den Distelfink eine gute Nahrungsgrundlage, da dieser Vogel die Samen mit seinem spitzen Schnabel herauspickt.
Wann sollten Gartenbesitzer zufüttern?
Einige Tierforscher empfehlen eine ganzjährige Fütterung. Doch spätestens im September sollten Gartenbesitzer mit der Fütterung beginnen und die Tiere dann ein halbes Jahr durchfüttern. Setzen Tierliebhaber die Elternvögel bis zur Sommerzeit fort, werden die Elterntiere bei der Jungenaufzucht mit energiereicher Nahrung versorgt.
Diese Strategie sichert den Bruterfolg, da die Tiere zur Brutzeit auf besonders große Futtermengen angewiesen sind.
Was sollen Gartenbesitzer füttern?
Sonnenblumenkerne erfreuen sich bei allen Vogelarten großer Beliebtheit. Schwarze Sonnenblumenkerne sind besonders fetthaltig und besitzen eine relativ weiche Schale. Meisenknödel sollten am besten ohne Netz serviert werden, damit die Tiere nicht darin hängen bleiben. Zudem könnte Vogelfutter mit ungesalzenen Erdnüssen oder geviertelten Äpfeln angereichert werden.
Mit Fett aufgewertete Haferflocken oder mit Insekten und Früchten versehene Energiekuchen sind für zahlreiche Vögel ebenfalls ein besonderer Leckerbissen.
Diese Futteroptionen sind übrigens jahreszeitenunabhängig.
Welche preiswerten Alternativen gibt zu erworbenem fertigem Vogelfutter?
Futter-Haferflocken, Rinderfett, Weizenkleie und etwas Salatöl sind eine gute Mischung, um Futter selbst zu mischen oder in Dosen bzw. einen Tontopf zu füllen. Werden Haferflocken in hochwertigem Speiseöl getränkt, entstehen kostbare Fettflocken.
In Discountern erhältliches billiges Fettfutter lassen die Tiere häufig liegen. Dieses Futter ist keine gute Wahl für Vögel, da der Nahrung zum Teil sogar Zement beigemischt wird. Frischer Salat, Möhren, gesammelte Samen von Radieschen oder Sträuße mit getrockneten Ackerdisteln stehen auf dem Speiseplan der Vögel weit oben. Somit ist für viele Vögel etwas Passendes dabei.
Wie sollte die Futterstelle gestaltet werden?
Im Garten angebrachte Futterstationen sind eine gute Wahl. Die Futterspender werden vorzugsweise in Bäumen aufgehängt. Zudem dürfen Meisenknödel in Zweigen von Sträuchern nicht fehlen. Zahlreiche Vögel fühlen sich im Klassiker – dem typischen Vogelhaus mit Dach – besonders wohl.
Allerdings sollten Tierliebhaber in den Häuschen lieber kleine Mengen nachfüllen und darauf achten, dass das Häuschen stets sauber ist und das Futter nicht nass ist. Übermäßige Hygienemaßnahmen sind dennoch nicht nötig.
Es genügt, die Futterstellen hin und wieder auszuwaschen oder einmal pro Woche auszufegen und auszukratzen.
Was können Hobbybotaniker tun, wenn außer Spatzen keine anderen Vogelarten vorbeischauen?
Spatzen an der Futterstelle sind für viele Menschen eine große Freude. Schließlich nimmt die Population der frechen gefiederten Gefährten stetig ab. Wer allerdings auch andere Vogelarten anlocken möchte, sollte mehrere Futterstellen einrichten. Eine Vielfalt unter Vogelfutter führt zumeist automatisch zu einer tierischen Vielfalt im Garten.
Von Körnerfutter über zu Weichfutter bis hin zu Äpfeln und Sämereien: Bei der Wahl des Futters ist Erfindungsreichtum gefragt.
Können Nistkästen und eine Ganzjahresfutterstelle auch an einem Baum aufgehängt werden?
Wer auf seinem Grundstück nur einen größeren Baum besitzt, kann Nistkästen und die Ganzjahresfutterstelle auch miteinander kombinieren. Übrigens sollten Nistkästen schon zur Winterzeit befestigt werden, damit diese Refugien auch wirklich zur Brutzeit entdeckt werden.
Zusätzlich nutzen einige Vögel die Nistkästen zur kalten Jahreszeit auch gern als Schlafplatz. Kästen für verschiedene Vogelarten unterscheiden sich durch die Einflugloch-Größe. Im Spätsommer müssen die Kästen gesäubert und überprüft werden.