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Outsourcing von Dienstleistungen – die Vor- & Nachteile

Outsourcing von Dienstleistungen
Outsourcing von Dienstleistungen – die Vor- & Nachteile - Bild: © everythingpossible #128412985 – stock.adobe.com

Vor allem Kleinunternehmer und Existenzgründer mit einem erfolgreichen Geschäftsmodell stoßen irgendwann an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wenn die Arbeitsbelastung zu groß wird, ist es Zeit, bestimmte Dienstleistungen an externe Anbieter auszulagern. Viele Unternehmer denken dabei zunächst an die Reinigung der Geschäftsräume oder an die Beauftragung eines Steuerberaters. Auch für die Fensterreinigung oder die Schaufensterdekoration werden häufig externe Dienstleister beauftragt.

Neben diesen Tätigkeiten gibt es jedoch weitere Bereiche im Betrieb, die von Anbietern außerhalb der Firma erledigt werden können. Dazu gehören die Wartung von Software und Hardware, die komplette Logistik sowie die Übernahme von Buchhaltung und Debitorenmanagement. Erfahren Sie hier die Vorteile und Nachteile beim Outsourcing von Dienstleistungen und worauf Sie achten müssen.

Was ist Outsourcing von Dienstleistungen?

Der englische Begriff Outsourcing bedeutet in der Wirtschaft so viel wie Auslagerung.
Zahlreiche Unternehmen erledigen nicht alle Arbeiten im Betrieb selbst. Für bestimmte Aufgaben engagieren die Firmen einen externen Anbieter. Die Auslagerung kann sich auf alle Unternehmensbereiche beziehen:

  • Produktion und Fertigung
  • Forschung und Entwicklung
  • Buchhaltung und Rechnungswesen
  • Personalwesen
  • Marketing
  • Rechtsabteilung und Steuern

Outsourcing kann sich auf komplette Geschäftsprozesse, einzelne Teilbereiche oder bestimmte Leistungen beziehen. Ein Ziel der Auslagerung ist die Kostenreduzierung. Außerdem kann sich die Geschäftsleitung auf die Kernaufgaben, wie qualifizierte Kundenberatung oder die Entwicklung neuer Produkte, konzentrieren. Das sorgt für mehr Umsatz und für Wettbewerbsvorteile gegenüber den Konkurrenten.
Daher lohnt sich Outsourcing für viele Unternehmen, obwohl Kosten für den externen Dienstleister anfallen.

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Zahlreiche Unternehmen erledigen nicht alle Arbeiten im Betrieb selbst – Bild: © highwaystarz #96191614 – stock.adobe.com

Für wen lohnt sich die Auslagerung bestimmter Aufgaben?

Outsourcing von Dienstleistungen und anderen Aufgaben lohnt sich immer dann, wenn einem Unternehmen das Know-how, die Zeit oder das Personal für Routineaufgaben beziehungsweise spezielle Tätigkeiten fehlt.

Dabei profitieren Unternehmen jeder Größe von der Auslagerung bestimmter Aufgaben.

Große Unternehmen können die Logistik an einen Partner abgeben oder einen externen IT-Dienstleister beauftragen. Bei mittelständischen Unternehmen bieten sich Marketing und Steuerangelegenheiten für das Outsourcing an. Für Einzelunternehmer stellen häufig Buchhaltung (Buchhaltung extern erledigen: Kriterien und Kosten) und Debitorenmanagement eine große Herausforderung dar. Auch hier hilft die Abgabe der Aufgaben an einen darauf spezialisierten Dienstleister.
Neben der professionellen Erledigung der Tätigkeiten bietet die Auslagerung weitere Vorteile für Unternehmen jeder Branche und jeder Größe.

Welche Vorteile bietet Outsourcing?

Wenn sich ein Unternehmen für die Auslagerung bestimmter Leistungen entscheidet, profitiert es von diesen Vorteilen:

  • Professionelle Erledigung der ausgelagerten Aufgaben und Tätigkeiten
  • Einsparung von Kosten
  • Zeitersparnis
  • Kostentransparenz
  • Konzentration auf die Kernaufgaben
  • Schnelle Reaktion auf Veränderungen und Neuerungen
  • Wettbewerbsvorteile

Der externe Dienstleister garantiert die professionelle Erledigung aller Aufgaben durch geschulte Mitarbeiter. Dadurch spart ein Unternehmen Zeit und Kosten und Geschäftsleitung und Belegschaft können sich auf die Kernaufgaben konzentrieren. Das führt zu mehr Kundenzufriedenheit und einem Vorteil gegenüber der Konkurrenz, wodurch der Umsatz steigt. Im Vergleich zu den vielen Vorteilen müssen Unternehmen, die sich für das Outsourcing von Dienstleistungen entscheiden, nur wenige Nachteile befürchten.

Vorteile - Outsourcing von Dienstleistungen
Durch Outsourcing von Dienstleistungen spart ein Unternehmen Zeit und Kosten und Geschäftsleitung, und die Belegschaft kann sich auf die Kernaufgaben konzentrieren – Bild: © REDPIXEL #242955377 – stock.adobe.com

Gibt es Nachteile beim Outsourcing von Dienstleistungen?

Outsourcing bedeutet immer Vertrauen in den externen Anbieter. Ein Unternehmen, das bestimmte Aufgaben und Tätigkeiten auslagert, muss sich auf die Zuverlässigkeit sowie die sorgfältige und pünktliche Bearbeitung durch den Dienstleister verlassen können.
Außerdem erhält der externe Anbieter Einblick in vertrauliche Informationen des Auftraggebers und es kommt zu einem höheren Kommunikationsaufwand.

Beispiel für das Outsourcing von Dienstleistungen

Ein Beispiel für das Outsourcing von Dienstleistungen ist die Übernahme des Debitorenmanagements durch einen Factoringanbieter. Beim Factoring verkaufen Unternehmen offene Forderungen mit Zahlungsziel an einen Factor. Die Factoringgesellschaft finanziert die Rechnung vor und überweist sofort circa 80 % der Rechnungssumme. Der restliche Betrag folgt bei Fälligkeit der Rechnung. Wenn Kreditor und Factor einen Vertrag über Full Service Factoring abgeschlossen haben, übernimmt der Factor weitere Dienstleistungen. Dazu gehört neben der Übernahme des Ausfallrisikos vor allem das komplette Debitorenmanagement.

Bei Übernahme des Debitorenmanagements überwacht der Factor sämtliche Zahlungseingänge bei Fälligkeit der Rechnungen.

Wenn ein Debitor nicht pünktlich bezahlt, rufen die Mitarbeiter der Factoringgesellschaft bei dem Kunden an und erinnern freundlich an die offene Zahlung. Erfolgt noch immer kein Zahlungseingang, übernimmt der Factor das Mahnwesen einschließlich Inkassomaßnahmen, falls diese erforderlich werden.

Der Verkäufer muss also nicht mehr den pünktlichen Zahlungseingang der einzelnen Rechnungen beachten oder Mahnungen schreiben, wenn ein Kunde nicht fristgemäß bezahlt. Für Einzelunternehmer bedeutet die Auslagerung des Debitorenmanagements, dass sie mehr Zeit für den Verkauf und die qualifizierte Kundenberatung sowie für andere wichtige Aufgaben ihrer Geschäftstätigkeit haben. Außerdem müssen sie kein Personal für die Buchhaltung einstellen und sparen dadurch Kosten.