Gold als Geldanlage – Eine gute Idee?
Im Jahr 2019 betonte jeder zehnte Proband in einer Forsa-Umfrage, im Besitz von Gold zu sein. Dieser Anteil erhöhte sich im Laufe der letzten Jahre deutlich. Gold erfreut sich als Geldanlage großer Beliebtheit, da das Edelmetall als sichere Wertanlage bekannt ist und geschätzt wird. Ein wichtiger Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass Gold nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht. Weil pro Jahr weltweit nur ungefähr 2.600 Tonnen an Gold gefördert werden, ist das Edelmetall besonders kostbar und knapp. Schließlich lässt sich Gold im Gegensatz zu anderen Materialien nicht künstlich herstellen.
Inhaltsverzeichnis
Schwankende Goldpreise
Wie kaum eine andere Geldanlage hängt der Goldpreis erheblich von der weltwirtschaftlichen Gesamtsituation sowie dem Angebot-Nachfrage-Verhältnis ab. Insbesondere in den 2000ern erhöhte sich der Preis deutlich. Der Blick auf das Jahr 2001 belegt, dass eine Feinunze Gold – im Detail 31,10 Gramm – durchschnittlich 271 US-Dollar kostete. In den Jahren 2011 und 2012 erreichte der Goldwert ein Maximum von rund 1.900 US-Dollar. Im Jahr 2019 profitierten Goldanleger wiederum von hohen Preisen.
Dennoch verdeutlicht der Blick auf die Entwicklung der Goldpreise, dass das Edelmetall ein hohes Kursrisiko aufweist.
Vor allem in den vergangenen Jahren war der Goldpreis stärkeren Schwankungen als international gestreute Aktienanlagen unterlegen. In dieser Zeit erwirtschaftete Gold noch nicht einmal die Hälfte der Rendite. Aus dem Grund raten Finanzexperten an, nicht über zehn Prozent des gesamten Vermögens für Gold auszugeben. Eine weitere Rolle spielt das Währungsrisiko. Gold wird in aller Regel in der US-amerikanischen Währung Dollar gehandelt. Fällt der Dollarpreis im Vergleich zum Euro, sinkt automatisch der Wert des Goldes.
Besonderheiten von physischem Gold als Geldanalage
Wer Geld in physisches Gold investiert, kann zwischen zwei Optionen wählen. Eine Methode ist eine Investition in Goldmünzen oder Barren, die Goldhändler oder Banken anbieten.
Eine andere Lösung sind Finanzprodukte. Unter anderem stellen Finanzinstitute Goldsparpläne zur Verfügung, die einen Lieferanspruch auf Gold inkludieren und durch welche das Edelmetall in physischem Zustand gedeckt ist. Mehrere Aktienfonds und Aktien sind auf Gold spezialisiert.
Barren als bessere Alternative zu Schmuck und Münzen
Mittlerweile sind Goldhändler in nahezu jeder Großstadt Deutschlands ansässig. Dennoch sollten Kaufinteressenten genau überprüfen, wie vertrauenswürdig die einzelnen Anbieter sind.
Bis zum Erwerbspreis von maximal 15.000 Euro ist der Kauf relativ unkompliziert.
In dieser Situation müssen Käufer keine Daten hinterlegen. Das Edelmetall wird bei diesen Geschäften ganz einfach wie normale Ware via Quittung durchgeführt.
Kunden können zwischen Münzen oder Barren wählen. Die Goldbarren sind in verschiedenen Größen verfügbar, deren Gewicht von wenigen Gramm bis hin zu einem Kilogramm reicht. Auf Anraten von Experten ist es sinnvoll, kleine Barren auszuwählen und im Bedarfsfall kleinere Anteile des Golds wieder zu verkaufen.
Unterschiede zwischen Goldmünzen
Goldmünzen sind in unterschiedlichen Gewichtsgrößen erhältlich, deren Gewicht von rund drei Gramm bzw. einer Zehntel Unze bis hin zu 30 Gramm bzw. einer kompletten Unze reicht. Bezeichnungen für bekannte Münzen sind Krügerrand, American Eagel oder Maple Leaf. Für gewöhnlich ist der Preis für Münzen allerdings höher als für Barren. Schließlich werden die Kosten zum Prägen der Geldmünzen beim Verkauf berücksichtigt.
Noch deutlicher sind diese Zusatzgebühren bei Goldschmuck. Goldschmiede berechnen für ihre Arbeit zumeist verhältnismäßig hohe Gebühren. Aus dem Grund ist Goldschmuck als Wertanlage nur bedingt geeignet.
Verkäufe führen zu finanziellen Gewinnen
Wer einmal Münzen oder Barren erworben hat, soll das Edelmetall für mindestens zwölf Monate aufbewahren und erst anschließend wieder verkaufen. Durch diese Strategie müssen keine Steuern bezahlt werden, falls Investoren durch die gestiegenen Goldpreise Gewinne erwirtschaften. Steigt der Kurs im Laufe der Zeit jedoch wieder an, sollte das Edelmetall veräußert werden.
Dieser Schritt ist unerlässlich, wenn die Geldanlage sicher verwahrt und Rendite erbringen soll. Rendite werden bei physischem Gold schließlich nur dann erzielt, wenn das physische Gold wieder veräußert wird.
Die besten Aufbewahrungstipps für Gold
Nach dem Goldkauf sollten sich Geldanleger auch genau überlegen, wo das Edelmetall aufbewahrt werden soll. Diesbezüglich ist es wichtig, die Kostbarkeit diebstahlsicher zu verstauen. Eine sichere Option ist ein Bankschließfach. Allerdings werden für diesen Service zusätzliche Gebühren berechnet. Zudem sollten Banken und Kunden schon im Vorfeld abklären, bis zu welchem Wert das Gold in den Schließfächern aufbewahrt werden darf. Eventuell ist es ratsam, aus Sicherheitsgründen eine Schließfachversicherung abzuschließen. Diese Kosten fallen zusätzlich zum Erwerb des Edelmetalls an. Bei einer drohenden Bankpleite müssen die Inhalte der Schließfächer an die Kunden herausgegeben werden. Ergänzend müssen die Finanzinstitute das Finanzamt darüber informieren, welche Personen ein Schließfach besitzen.
Im Erbfall müssen Hinterbliebene dazu Stellung nehmen, was sich im Schließfach befindet. Diese Verpflichtungen entfallen bei einer Aufbewahrung im eigenen Zuhause. Besitzern steht es in dieser Situation frei, das Gold zu vererben, verschenken oder zu verkaufen. In diese Situation würden keine Steuern anfallen. Zudem sind keine anderen Erklärungen notwendig.
Vorzüge von “virtuellem Gold”
Wer sein Geld in auf Gold basierenden Sparplänen oder Fonds investiert, muss sich nicht um das Aufbewahrungsproblem sorgen. Bei Goldsparplänen ist es üblich, bestimmte Beträge monatlich in Sparpläne zu investieren. Auf diese Weise erwerben Privatinvestoren schrittweise ein größeres Eigentum an Gold, das die Anbieter einlagern. Vergleiche Angebote sind außerdem über Banken erhältlich. Die Finanzinstitute bewahren die Habseligkeiten auf und kümmern sich im Bedarfsfall ebenfalls um den Verkauf des Edelmetalls. Dennoch sollten sich Anleger im Vorfeld genau überlegen, welche Kosten und Gebühren für diesen Service anfallen. Schließlich machen Preisabschläge und Provisionen beim Verkauf häufig einen beträchtlichen Teil aus. Zu guter Letzt wirken sich Wechselkurse bzw. Kursschwankungen auf den Wert der Geldanlage aus.
Für auf Gold basierenden Aktienfonds fallen zusätzlich Kauf- und Nebenkosten an. Abhängig von der Anlageform besteht jedoch die Möglichkeit, ohne einen Verkauf des Edelmetalls von steigenden Goldpreisen zu profitieren und somit dennoch Rendite zu erhalten.