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Wege in die Selbständigkeit -Hilfreiche Tipps

Wege in die Selbständigkeit -Hilfreiche Tipps
Wege in die Selbständigkeit -Hilfreiche Tipps - Bild: © Robert Kneschke #340634151 – stock.adobe.com

Wer sich beruflich verwirklichen möchte, hat die Qual der Wahl. Eine Anstellung im Beschäftigtenverhältnis bietet zwar nur eingeschränkte Optionen der Selbstverwirklichung, verspricht im Gegenzug jedoch größere wirtschaftliche Sicherheit. Bei einer Selbständigkeit ist das wirtschaftliche Risiko zwar größer. Doch im Gegenzug profitieren Selbständige von besseren beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten. Dieses Konzept überzeugt Tausende an deutschen Berufstätigen.

Der genaue Status der Selbständigkeit

Als selbständig werden Berufstätige bezeichnet, die offerierte Serviceleistungen auf eigene Rechnung durchführen sowie ihre Arbeitszeit und den Arbeitsort nach freien Stücken bestimmen. Zumeist agieren Selbständige nicht nach Anweisung von Arbeitgebern, sondern im Auftrag ihrer Kunden. Häufig haben Selbständige auch keine weiteren Mitarbeiter. Die Höhe der Einkünfte entscheidet über den wirtschaftlichen Status.

Geht ein Großteil der Einkünfte auf die Selbständigkeit zurück, ist von einem selbständigen Haupterwerb die Rede.

Eine selbständige Nebentätigkeit liegt vor, falls Betroffene neben der regulären Beschäftigung in einer Festanstellung ein zusätzliches Einkommen durch die nebenberufliche Selbständigkeit erzielen.

Freiberufler oder Selbständigkeit? Die Unterschiede!

Als Freiberufler gelten nicht automatisch all die Selbständigen, die ihre beruflichen Tätigkeiten selbständig abrechnen. Gemäß § 18 Einkommenssteuergesetz geht ein Freiberufler Tätigkeiten nach, die nicht in der Gewerbeordnung berücksichtigt sind.

Der Riege der Freiberufler gehören deshalb Journalisten, Sachverständige, Dolmetscher, Ingenieure, Steuerberater, Architekten, Rechtsanwälte, Diplom-Psychologen oder Ärzte an.

Welches Gewerbe muss angemeldet werden?

Eine Selbständigkeit als Kleinunternehmer ist das einfachste und unkomplizierteste Geschäftsmodell. Einzelunternehmer nehmen hierbei ein Kleingewerbe auf und nehmen gegenüber Behörden einen Sonderstatus ein. Ein Eintrag im Handelsregister oder eine Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt sind nicht erforderlich.

Zumeist müssen Kleinunternehmer nur eine einfache Buchführung durchführen. Die Wahl einer geeigneten Rechtsform richtet sich nach verschiedenen Faktoren.

Auf Dauer erfolgreich: Mit viel Durchhaltevermögen

Damit die Selbständigkeit den erhofften Erfolg einbringt, müssen Kleinunternehmer oder Existenzgründer selbstbewusst agieren und das nötige Durchhaltevermögen beweisen. Schließlich geht das Gehalt nicht automatisch zum Monatsende auf dem Konto ein. Bezahlt werden nur die Leistungen, die Selbständige tatsächlich erbringen.

Deshalb müssen Selbständige häufig eine längere Durststrecke überwinden, um von einer rentablen Auftragslage zu profitieren. Selbständige sollten sich deshalb darauf einstellen, kleine Rückschläge oder Widerstände in Kauf zu nehmen.

Geschäftsidee - Wege in die Selbständigkeit
Die wichtigste Basis für eine gut funktionierende Selbständigkeit ist eine gut durchdachte Geschäftsidee – Bild: © REDPIXEL #216576334 – stock.adobe.com

Wer ist für die Selbständigkeit geeignet?

Generell kann sich hierzulande jeder Berufstätige selbständig machen, der diesen Wunsch verspürt. Eigentlich gibt es keine Grundvoraussetzungen, die Selbständige erfüllen müssen. Vielmehr ist es wichtig, dass die zur Selbständigkeit gehörende Tätigkeit eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten entspricht. Die Praxis zeigt auf, dass jeder Selbständige seine ganz eigene Form dieser Beschäftigungsart lebt.

Dabei ist es natürlich unerlässlich, dass eigene Schwächen und Stärken in den Job einfließen. Selbständige sollten sich zudem gut genug kennen, um persönliche Stärken ideal nutzen sowie eigene Schwächen ausgleichen zu können. Aus dem Grund ist eine passende Strategie notwendig, die Selbständigen und ihrer Geschäftsidee angepasst ist.

Erste Schritte in die Selbständigkeit

Die wichtigste Basis für eine gut funktionierende Selbständigkeit ist eine gut durchdachte Geschäftsidee. Neben einer Strategie und einem finanziellen Budget bedarf es eines Plans zur Umsetzung der eigenen Visionen. In erster Linie sollten sich Selbständige fragen, mit welchen Leistungen sie überzeugen können und wie sich die Services von der Konkurrenz abheben. Dennoch sollte man die Zielgruppe und aktuelle Konkurrenzsituation nicht außen vor lassen.

Ein erfolgreicher Schritt in die Selbständigkeit bedarf einer guten Vorbereitung.

Auf die Suche nach der Geschäftsidee folgt die Erstellung eines guten Plans, wie neue Kunden gewonnen und regelmäßige Einnahmen erzielt werden können. Ein Businessplan ist insbesondere dann notwendig, wenn die finanzielle Unterstützung durch eine Bank gewünscht ist. Dieser Businessplan besteht einerseits aus einem Textteil, in dem die Geschäftsidee detailliert geschildert wird. Der Zahlenteil bezieht sich auf geplante Einnahmen durch die Selbständigkeit.

Welche Finanzierung ist am besten geeignet?

Dieser Businessplan ist eine wichtige Grundlage, falls angehende Selbständige Startkapital bei Banken beantragen oder Investoren als Geldgeber von sich überzeugen möchten. Dieser Businessplan sollte eine Marktanalyse samt Wettbewerbssituation, Perspektive des jeweiligen Berufsbilds, Kostenkalkulation, Gewinnerwartung sowie Analyse des Standorts und etwaiger Mitarbeiter beinhalten.

In vielen Fällen ist eine anfängliche Finanzierung die einzige Möglichkeit, um sich den Wunsch von der Selbständigkeit zu erfüllen. Dann steht zur Wahl, eigenes Geld zu verwenden oder Darlehen zu beantragen. Bei der Wahl einer geeigneten Finanzierung ist es unumgänglich, eine exakte Kostenplanung durchzuführen und Aussichten auf den Erhalt von Förderungen oder Zuschüssen zu überprüfen. Diese Kenntnisse wirken sich auch auf Gespräche mit Bankangestellten positiv aus.Schließlich trauen Banker vorausschauenden Existenzgründern auch bei der Durchsetzung ihrer beruflichen Ziele besonders viel zu.

Profitieren Selbständige von staatlichen Fördermitteln?

Wer erfolgreich selbständig tätig sein möchte, sollte auf genügend Kapitalbedarf zurückgreifen können. Doch häufig müssen Existenzgründer für den Erhalt eines Kredits massive Rückschläge in Kauf nehmen. Deshalb stellt der Staat zahlreiche Förderoptionen zur Verfügung, die oftmals eine bessere Option als klassische Hauskredite sind (Den besten Kredit für Selbständige finden).

Option 1: Mikrokredite für Darlehen bis zu maximal 20.000 Euro

Für den Erhalt eines Mikrokredits müssen angehende Selbständige ein akkreditiertes Mikrofinanzinstitut kontaktieren. Die richtigen Ansprechpartner sind zumeist Unternehmensberatungen, die sich auf Existenzgründungen infolge Arbeitslosigkeit spezialisiert haben. Zusätzlich bieten einige Vereine und Genossenschaften Mikrokredite an. Ein Mikrokredit ist eine interessante Option für die Existenzgründer, die von Banken kein Geld erhalten. Somit sollten die Personen von dem Kapital profitieren, die keine Sicherheiten bieten können und dennoch engagiert eine Geschäftsidee verfolgen.

Im Praxisfall ist der Mikrokredit in erster Linie für Gründerinnen sowie Gründer mit Migrationshintergrund geeignet. Die Vergabe dieser Darlehen ist relativ unkompliziert. Zudem wird der Kredit über Bürgschaften doppelt abgesichert. Droht ein Zahlungsausfall, sind die Chancen recht hoch, die Summe beim Bürgen einzutreiben.

Option 2: ERP Gründerkredit – Startgeld für Kredite bis 100.000 Euro

Der ERP Gründerkredit – Startgeld kommt für Finanzierungen aller vorstellbaren Branchen in Betracht. Dabei ist es nicht dringend erforderlich, dass Existenzgründer ein Eigenkapital vorweisen. Das Startgeld schließt eine sogenannte eingebaute Haftungsfreistellung ein. Diese Haftungsfreistellung beläuft sich auf 80 Prozent und schließt die Regelung ein, dass die jeweilige Hausbank nicht das komplette Risiko trägt. Während die Hausbank 20 Prozent des Risikos übernimmt, trägt die KfW die ausstehenden 80 Prozent. Durch diese Teilung fällt es Banken leichter, das Darlehen zu bewilligen. Unter diesen Voraussetzungen wird Gründern auch trotz geringer Sicherheitsleistungen ein Zugang zu Kapital gewährleistet.

Unternehmer müssen im Gegenzug zwei Gläubiger bedienen, die Hausbank und Förderbank. Über dieses Förderprogramm bewilligte Summen kommen für Investitionen oder Betriebsmittel zum Einsatz. Gut zu wissen: Jeder Teamgründer darf übrigens einen eigenen Antrag stellen.

Option 3: ERP-Kapital für Gründungsdarlehen bis zu 500.000 Euro

Dieser Förderkredit kommt für alle Unternehmen in Frage, die seit dem offiziellen Beginn ihrer Geschäftstätigkeit noch nicht drei Jahre auf dem Markt agieren. Allerdings ist es für die Beantragung des Darlehens notwendig, eine Eigenkapitalquote von mindestens zehn Prozent nachzuweisen. Diese Förderoption punktet mit einem Eigenkapital-Charakter, der zu einer langfristigen Stärkung der Kreditwürdigkeit der jeweiligen Firma beiträgt. Dieser Status beeinflusst etwaige Darlehen positiv, die zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden.

Mit diesem ERP-Kapital steht es Selbständigen frei, Investitionen für die Betriebs- und Geschäftsausstattung, Fahrzeuge, Maschinen oder Computer zu tätigen. Zudem ist das ERP-Kapital dafür geeignet, um Unternehmensanteile zu erwerben oder erste Messeteilnahmen zu finanzieren.

Option 4: ERP-Gründerkredit für Kredite bis zu 25.000.000 Euro

Wer für sein Gründungsprojekt mehr als 500.000 Euro benötigt, profitiert von den Vorteilen des ERP-Gründerkredits – universell. Dieses Programm schließt Förderungen von Unternehmen nahezu aller Branchen, alle Vorhaben und sogar Gründungsoptionen im Ausland ein. Selbständige dürfen das erhaltene Geld in Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude oder weitere Anlagegüter investieren. Zudem dürfen Darlehensnehmer mit dem Geld eine Sicherstellung des laufenden Betriebs gewährleisten.

Im Gegenzug sind all die Kosten ausgeschlossen, die sich auf Investitionen in erneuerbare Energien beziehen. Für diesen Bereich stehen spezielle Förderprogramme zur Wahl.

Option 5: Ländereigene Förderprogramme

Landes-Förderprogramme weichen von Bundesland zu Bundesland voneinander ab. Schließlich steht es Bundesländern frei, die Förderprogramme individuell zu gestalten. Wer sich länderspezifisch über Kredite für Existenzgründer informieren möchte, sollte sich an die jeweilige Landesbank wenden.

Für diesen Service sind beispielsweise die Landesbank Hessen-Thüringen in Thüringen oder Landesbank Berlin für Berlin zuständig.