Ob viel zu kurz oder am steilen Abhang: Es gibt Landebahnen, auf denen Ankünfte und Abflüge eines Flugzeugs eigentlich unmöglich erscheinen. Auf diesen Flughäfen gewinnt der Begriff “Flugangst” völlig neu an Bedeutung. Schließlich passieren die meisten Flugzeugunglücke statistisch bei der Landung oder dem Start. Umso absurder erscheint es, dass die folgenden Landebahnen tatsächlich regelmäßig zum Einsatz kommen.
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Sint Maarten: Flugverkehr über dem Badestrand
In der Karibik ist eine der gefährlichsten und bekanntesten Landebahnen der Welt zu Hause. Auf Sint Maarten befindet sich der Strand Maho Beach, an dem allerdings eher selten Wellness-Feeling aufkommt. Nur wenige Meter von dem Küstenabschnitt ist die Landebahn des Flughafens Princess Juliana International Airport entfernt.
Regelmäßig rauschen die Flugzeuge nur wenige Meter über den Köpfen der Badegäste vorbei.
Für viele Reisende ist dieser Anblick ein besonderes Spektakel und sogar ein Grund, auf Sint Maarten vorbeizuschauen. Allerdings birgt dieses besondere Erlebnis auch ein gewisses Risiko. Die Gefahr ist hoch, dass die Triebwerke der Flugzeuge Steine aufwirbeln.
Straßenverkehr auf der Landebahn von Gibraltar
Im ersten Moment gleicht der Flughafen Gibraltar International Airport einem Bahnübergang. Hier kreuzt eine Hauptstraße die Landebahn, die zugleich den Zwergstaat mit Spanien verbindet. Ist kein Flugzeug in Sicht, kreuzen Autos die Straße. Startet oder landet ein Flugzeug, müssen sich die Autos hinter Schranken positionieren.
Übrigens wurde dieses System aus reinem Platzmangel ins Leben gerufen. Schließlich ist der Zwergstaat insgesamt nur 6,7 Quadratkilometer groß.
Der Schönwetter-Flughafen in Bhutan
Mit dem Flughafen aus dem kleinen südasiatischen Staat Bhutan hat es ebenfalls eine besondere Bewandtnis. Auf diesem Airport starten und landen die Flieger nur bei schönem Wetter.
Auf einer Höhe von über 2.200 Metern befindet sich die Landebahn des Paro Airport in einem von steilen Gipfeln umgebenen Tal.
Die Landung ist durch diese Position so schwierig, dass nur wenige Piloten dafür ausgebildet sind. Wer allerdings nach Bhutan fliegen möchte, wird wohl oder übel auf diesen Airport treffen. Denn dieses Verkehrsknotenkreuz ist der einzige Flughafen weit und breit.
Kurz, kürzer, Saba
Wodurch unterscheidet sich die Landebahn von Saba von allen anderen Landebahnen? Schlichtweg durch die Länge. Mit ihren 400 Metern ist die Landebahn sogar so kurz, dass ein Start oder eine Landung einer Sondergenehmigung der Flugaufsichtsbehörde der Niederlande bedürfen.
Länger konnte die Landebahn aber nicht gebaut werden, da dieser Bahn von steil abfallenden Klippen umrandet ist.
Der einzige Flughafen in der Nähe des Mount Everest
Wer den Mount Everest erobern möchte, muss zwangsläufig am Flughafen Tenzing-Hillary Airport in Nepal landen. Doch auf diesem Airport befindet sich keine Landebahn wie jede andere. Denn hier steht eine Landung auf der 527 Meter langen Bahn bevor.
Diese Landebahn ist unmittelbar an einem Hang gelegen, dessen Neigung unglaubliche zwölf Prozent beträgt. Die Landung ist dadurch besonders schwierig. Am Ende geht die Landebahn sogar 600 Meter in die Tiefe. Namentlich erinnert der Airport übrigens an Edmund Hillary und Tenzing Norgay. Diese beiden Bergwanderer bestiegen 1953 als erste Menschen der Welt den Mount Everest.
Rasanter Start und holprige Landung in Frankreich
Die in Frankreich gelegene Ortschaft Courchevel zieht aus mehreren Gründen die Blicke auf sich. Courchevel ist eine Wintersportregion, die mit einem spektakulären Panoramablick auf die Alpen lockt. Noch beeindruckender ist an dem einstigen James-Bond-Drehort allerdings die Landebahn des Flughafens, deren Steigung unglaubliche 18,66 Prozent beträgt. Um diese Herausforderung zu bewältigen, bedarf es einer besonderen Landetechnik.
Auf der Bahn des Flugplatzes Altiport de Courchevel dürfen deshalb nur die Piloten mit ihren Maschinen landen, die eine besondere Erlaubnis haben. Erschwerend kommt hinzu, dass die Landebahn auch nur 537 Meter lang ist.