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Retour nach Internetkauf – So viele Waren landen jährlich auf dem Müll

Retour nach Internetkauf - So viele Waren landen jährlich auf dem Müll
Retour nach Internetkauf - So viele Waren landen jährlich auf dem Müll - Bild: © Quality Stock Arts #107525872 – stock.adobe.com

Der Internethandel boomt und sorgt dennoch für ein großes Problem. Allein deutschlandweit werden alljährlich Millionen an zurückgesandten Produkten einfach entsorgt. Dennoch schlagen Händler Profit aus diesem Zustand.

Alljährliche Entsorgungen in Millionenhöhe

Allein im Jahr 2018 mussten Internethändler in Deutschland ungefähr 7,5 Millionen an zurückgeschickten Produkten entsorgen. Obwohl die Anbieter die Waren ebenfalls hätten spenden oder wiederverwenden können, entschieden sich die Dienstleister für diesen Weg.

Wie Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg feststellten, entspricht der Anteil ungefähr 40 Prozent aller weggeworfener Retouren.

In diesem Zusammenhang bemängeln Wirtschaftswissenschaftler und Umweltschützer, dass diese Müllbelastung schlichtweg eine unnötige Verschwendung sei.

Ein zu hoher Aufwand für eine Nutzung als Spende

Den Schätzungen zufolge landeten hierzulande etwa 20 Millionen zurückgesandte Artikel in Deutschland im Müll. Ein Großteil dieser Waren waren Bekleidung, Möbel, Haushaltswaren, Freizeitartikel sowie Produkte für den täglichen Bedarf.

Eine Entsorgung kostet die Anbieter durchschnittlich 85 Cent je Produkt. Im Gegenzug wäre es für die Verkäufer wesentlich teurer, die Artikel nicht zu verwerten. Dazu käme der hohe Aufwand, der insbesondere für kleine Händler nur schwer zu bewerkstelligen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass zahlreiche Anbieter überhaupt nicht wissen, welchen Wert die Artikel noch besitzen und wer die Waren als Spende benötigen könnte. Ein Großteil der letztendlich weggeworfenen Gegenstände kostet schließlich weniger als 15 Euro.

Eine Entsorgung kann nur schwer gesetzlich verboten werden

Deshalb lässt die Qualität der Produkte häufig auch zu wünschen übrig. Rund 50 Prozent aller Waren könnten nicht einmal mehr aufbereitet werden oder sind technisch schlichtweg defekt.

Da die Entsorgungen alternativlose Vorteile bieten, könnte ein Wegwerfen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht gesetzlich verboten werden. Noch schwieriger ist es zudem, derartige Einschränkungen effizient zu kontrollieren.

Eine gute Idee: Entsorgungskosten einfach erhöhen

Deshalb bemühen sich Wissenschaftler mittlerweile, den Verkäufern Anreize zu bieten und eventuell ein sogenanntes Nachhaltigkeitssiegel einzuführen. Ebenso wirkungsvoll erscheint eine Auflistung mit Spendenempfängern, die bereits versandte Güter in kleineren oder größeren Mengen abnehmen.

Ergänzend wäre es sinnvoll, die Kosten für die Entsorgung zu erhöhen.

Auf diese Weise könnten neue Anreize geschaffen werden. Marktführer Amazon leitete bereits erste Maßnahmen ein. Seit mehreren Monaten müssen Verkäufer für eine Entsorgung der Produkte 10 Cent statt nur 25 Cent bezahlen. Ein Umdenken wird außerdem von allen Marken- und Patentinhabern gefordert. Gemäß einer Umfrage müssen etwa eine Million aller Waren auch nur entsorgt werden, weil es die Patent- und Markeninhaber wünschen.