Das eigene Smartphone reinigen – Hilfreiche Tipps und Tricks
In Zeiten der Corona-Krise spielen Hygienemaßnahmen auf einmal eine wesentlich wichtigere Rolle. Viele Menschen denken wesentlich intensiver darüber nach, welche Gegenstände sie berühren oder nicht. Ganz gewiss ist das Smartphone eines dieser Geräte, auf das in Zeiten der Corona-Pandemie niemand verzichten möchte.
Doch ist es nicht unhygienisch, das Handy ans Gesicht zu halten?
Inhaltsverzeichnis
Moderne Smartphones übertragen nur wenige Keime
Wie Markus Egert als Professor für Mikrobiologie und Hygiene von der Hochschule Furtwangen bestätigt, übertragen Smartphones nicht übermäßig viele Keime.
Im Gegensatz zur an Händen oder auf Toilettenbrillen auftretenden Keimen ist die Keimlast an den kleinen Telefonen deutlich geringer.
Insbesondere modernste Smartphone-Generationen weisen eine glatte und trockene Oberfläche auf, so dass Keime nur erschwert an den Geräten haften können. Den Viren mangelt es auf Handys an der Lebensgrundlage. Dadurch reduziert sich deren Vermehrung auf ein Minimum.
Demgegenüber ist die Keimbelastung bei älteren Tastentelefonen schon wesentlich höher.
Wo wird das Handy überall benutzt?
Dennoch können Handynutzer direkt beeinflussen, wie viele Keime an den Geräten haften. Somit überträgt das Smartphone wesentlich mehr Keime bei Personen, die das Gerät auch beim Gang auf die Toilette oder während des Essens benutzen. Der Zustand der Handys wirkt sich zusätzlich auf die Keimlast aus.
Befinden sich auf der Oberfläche besonders viele Kratzer, setzen sich Schimmelpilze, Bakterien oder Viren schneller fest.
Zur Vorbeugung einer erhöhten Keimlast und generellen Pflege bieten Handyspezialisten wie Samsung oder Apple auf ihren Webseiten häufig Reinigungstipps an.
Dabei empfehlen die Spezialisten, das Gerät vor einer Säuberung zu deaktivieren und alle Anschlüsse zu beseitigen. Zugleich raten die Produzenten an, das Smartphone vorzugsweise mit einem etwas angefeuchteten und weichen Mikrofasertuch zu säubern. Bei starken Verschmutzungen ist es sinnvoll, ebenfalls etwas Seifenwasser zu verwenden. Zum Schutze der Geräte darf keine Feuchtigkeit in die Öffnungen des Mobilfunkgeräts eindringen. Mittlerweile sind die meisten modernen Handys zwar wasserdicht. Dennoch ist es sinnvoll, auf Nummer sicher zu gehen.
Brillenreinigungstücher für die Säuberung für unterwegs
Mikrobiologen befürworten die Empfehlungen der Hersteller. Unterwegs empfiehlt sich ergänzend ein Brillenreinigungstuch für die Säuberung des Smartphones. Für häusliche Anwendungen ist eine Desinfektion des Handys nicht unbedingt notwendig. Schließlich stellen die Telefone keine erhöhte Infektionsgefahr dar. Zudem könnte auch das Coronavirus mit Seifenwasser schnell und einfach beseitigt werden.
Eine Desinfektion mit Hände- oder Oberflächendesinfektionsmitteln ist schon deshalb fast unmöglich, weil aufgrund der erforderlichen Menge sowie der Einwirkzeit das Risiko besteht, dass die Säuberungsmittel in Zwischenräume der Geräte eindringen.
Weitere Säuberungsmittel könnten sich ebenfalls schädlich auf die Smartphones auswirken.
Die Oberfläche der Displays ist zwar aus Glas angefertigt. Dennoch ist es nicht ratsam, die Oberfläche mit Glasreiniger zu säubern. Vielmehr verfügen die meisten Touchdisplays über eine ölabweisende Schicht, die einem vermehrten Auftreten von Fingerabdrücken entgegenwirkt.
Vorsicht bei einer Anwendung mit Reinigungssprays
Eine Alternative sind besondere Reinigungssprays mit antibakteriellem oder keimabtötendem Effekt. Diese Sprays dürfen Smartphonebesitzer aber nicht direkt auf das Handy sprühen, da andernfalls Feuchtigkeit in die Dichtungen eindringen könnte. Besondere Vorsicht ist zudem bei der Pflege der Anschlüsse eines Telefons geboten. Diese Dichtungen sollten Sie nach Möglichkeit mit einer weichen Zahnbürste oder einem Wattestäbchen reinigen.
Die Häufigkeit der Reinigung der Handys hängt in erster Linie vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Wer sich häufig mit anderen Menschen trifft oder unterwegs ist, sollte häufiger zum Reinigungsmittel greifen. Gleiches gilt für die Personen, die ihr Smartphone bei keinen alltäglichen Aktivitäten außen vor lassen – einschließlich Erledigungen im Bad oder in der Küche.
Generell gilt: Alles, was in Menschenhand gerät, landet in Bruchteilen ebenfalls auf den Smartphones. Haben Smartphonebesitzer das Handy unterwegs benutzt, ist dessen Säuberung im Anschluss dringend ratsam. Große Ängste müssen nicht geschürt werden. Laut Expertenmeinung geht für gesunde Menschen von Smartphonekeimen kein größeres Risiko aus.