Die kuriosesten Lebensmittel der Welt
Ungewöhnliche Lebensmittel, die in fernen Ländern beliebt sind, erobern auch die deutsche Küche. Ein Beispiel dafür sind Insekten, die zu Burgern, Snacks und sogar Süßigkeiten verarbeitet werden. In asiatischen Ländern werden auch Ratten, Hühnerfüße oder Eidechsen gegessen. Für viele Menschen in Deutschland, mögen sie noch so weltoffen sein und gerne einen Blick über den Tellerrand werfen, ist das unvorstellbar.
Aufgrund des Artenschutzes landen in Deutschland verschiedene Tiere wie Singvögel oder Frösche nicht auf dem Tisch. Dieser Beitrag gewährt einen Einblick in die ungewöhnlichsten Lebensmittel der Welt, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Inhaltsverzeichnis
Fragwürdige Delikatessen in anderen Ländern
Was in anderen Ländern als Delikatesse oder Selbstverständlichkeit gilt, jagt vielen deutschen Feinschmeckern kalte Schauer über den Rücken. Heuschrecken landen in Thailand im Wok. Das muss kein Kuriosum sein, denn in Deutschland werden mitunter Kochkurse mit Heuschrecken als Erlebnisgeschenke angeboten. Die in Frankreich beliebten Froschschenkel finden aus Artenschutzgründen nicht den Weg in die deutsche Küche. Klapperschlangen werden in den USA gegessen.
Kaum jemand würde in Deutschland Stinkwanzen verzehren, die in einigen Teilen Afrikas ein beliebter Snack sind.
In Vietnam gelten Kobras als Delikatesse. Den noch lebenden Tieren wird das Herz entnommen und dann noch pulsierend verzehrt. Sogar das Blut und die Galle der Schlangen werden getrunken.
Schwein, aber klein: Meerschweinchen als Nahrungsmittel in Peru
Was den Deutschen der Schweinebraten, ist den Peruanern das Meerschweinchen. Wahrscheinlich haben die niedlichen Nager ihren Namen tatsächlich deshalb bekommen, da sie am anderen Ende der Welt so wie Schweine gegessen werden. Die Meerschweinchen werden in Peru gegrillt und erinnern an Ratten ohne Schwanz. In Südamerika sind sie eine Delikatesse.
Europäer lassen sich vermutlich schon vom Anblick der gegrillten Nagetiere abschrecken. Der Geschmack von Meerschweinchen soll dem von Hühner- oder Kaninchenfleisch ähneln.
Maden als Grundnahrungsmittel
Verschiedene Köche und Lebensmittelhersteller experimentieren in Europa bereits mit Maden. Deutlich ungewöhnlicher sind Riesenmaden, als Witchetty Grub bezeichnet. Dabei handelt es sich um Larven von Bockkäfern oder Holzbohrern, die sich von Holz ernähren.
Mit bis zu sieben Zentimetern erreichen sie eine beachtliche Größe.
Die Aborigines in Australien essen die Maden gekocht oder sogar roh. Früher galten sie dort als Grundnahrungsmittel.
Verfaulter Grönlandhai aus Island
Die Isländer sind für ihre teilweise ungewöhnliche Küche bekannt. Sie lieben Hákarl, bei dem es sich um das verfaulte Fleisch des Grönlandhais handelt. Das Fleisch wird in eine Grube eingegraben, um zu reifen, und dann zum Trocknen aufgehängt. Der Hai verfügt über keinen Harntrakt. Mit dieser Prozedur wird die im Fleisch noch enthaltene Harnsäure entfernt.
Beim Frischverzehr des Haifleisches könnte es ansonsten zu verschiedenen Beschwerden wie dem Erbrechen von Blut kommen. Auf Island sind auch gesengte Schafsköpfe oder gesäuerte Schafshoden beliebt.
Faule Eier aus China
In China werden traditionell verfaulte Eier verzehrt. Sie werden als Jahrhunderteier oder tausendjährige Eier bezeichnet. Sie sind ungekühlt über viele Monate oder Jahre haltbar. Die fermentierten Eier werden in einer Mischung aus Kalk, Asche, Salz und Tee konserviert.
Das Innere der Eier verfärbt sich bei diesem Prozess dunkelgrün bis schwarz. Die Konsistenz wird geleeartig. Der Geruch nach Schwefel oder Ammoniak soll desaströs sein. Der Geschmack soll gar nicht so schlecht sein, denn er soll an hartgekochte Eier erinnern.
Meeresfrüchtemix aus Japan
Meeresfrüchte wie Garnelen, Muscheln oder Tintenfische gelten auch in Deutschland für viele Menschen als Delikatessen. Es gibt zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten, darunter auch Meeresfrüchtesuppe. Eine solche Suppe aus Fisch und Meeresfrüchten ist die provenzalische Bouillabaisse. Deutlich gewöhnungsbedürftiger ist die japanische Shiokara. Dabei handelt es sich um ein Gericht, das roh serviert wird, so wie verschiedene andere Speisen in Japan. Die Eingeweide von Meerestieren werden in Streifen geschnitten, stark gesalzen und fermentiert. Daraus entsteht eine braune Paste, deren Geschmack sich im Mund festsetzt und auch für japanische Gaumen gewöhnungsbedürftig ist.
Viele Japaner schlucken die Portion auf einmal herunter und spülen mit purem Whisky nach.
Ebenfalls in Japan beliebt ist der Kugelfisch, Fugu, der roh als Sashimi gegessen oder als deftiger Eintopf gekocht wird. Einige Teile der Fische sind hochgiftig und müssen sorgfältig entfernt werden. Nur Köche, die eine Prüfung abgelegt haben und über eine spezielle Lizenz verfügen, dürfen Kugelfisch zubereiten. Die Spezialität wird in Fugu-Restaurants serviert.
Vogelnestsuppe als Spezialität aus Südasien
Vogelnestsuppe ist nicht nur eine der ungewöhnlichsten Speisen, sondern gehört aufgrund der aufwendigen Gewinnung der Nester auch zu den teuersten Delikatessen der Welt. Sie wird aus den Nestern der Mauersegler bereitet, die diese Vögel an Felsen in großer Höhe bauen.
Die Nester aus dem Speichel der Vögel sind eiweißreich und werden nach der gründlichen Reinigung in Hühnerbrühe gegart. Dabei bilden sie eine gelatineartige Bindung. Die Suppe soll mild schmecken und eine gummiähnliche Konsistenz haben.