Wirtschaft

Erneuerbare Energien: Ist Stromnetz in Deutschland am Ende?

Erneuerbare Energien: Ist Stromnetz in Deutschland am Ende? - Bild: © VITALII #714897386 stock.adobe.com

Hierzulande muss das Stromnetz deutlich ausgebaut werden, um genügend Kapazitäten für Wasser-, Wind- und Solarkraft zur Verfügung zu stellen. Weil sich dadurch die Investitionskosten erhöhen, schlägt sich die Entwicklung perspektivisch auch auf die Strompreise nieder.

Mangelhafte Stromnetze in vielen Ländern

Gemäß einer aktuellen Studie der Internationalen Energieagentur IEA werden Stromnetze in zahlreichen Ländern nicht dem starken Wachstum der klimaneutralen Energiequellen Wasser-, Wind- und Solarkraft gerecht.

Laut IEA müssten deshalb bis zum Jahr 2040 rund 80 Millionen Kilometer an Stromnetzen entweder modernisiert oder komplett neu errichtet werden.

In diesem Zusammenhang wies Leonhard Birnbaum – der Vorsitzende des größten deutschen Verteilnetzbetreibers E.ON – auf eine Überlastung des bundesweiten Stromnetzes hin.

Mangelhafte Stromnetze in vielen Ländern
Mangelhafte Stromnetze in vielen Ländern – Bild: © Countrypixel #458996508 stock.adobe.com

Pläne für den Ausbau in Deutschland

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung gab Birnbaum zu verstehen, dass bestehende Stromnetze nur dann mit neuen Kapazitäten für Wind- und Solarparks verbunden werden können, wenn das Stromnetz hierzulande deutlich ausgebaut wird.
Seiner Aussage zufolge ist das Stromnetz in Deutschland „klar am Ende“. Damit das Stromnetz auch zukünftig in Deutschland stabil funktioniert, sind wesentlich mehr Reservekapazitäten erforderlich.

Pläne für den Ausbau in Deutschland
Pläne für den Ausbau in Deutschland – Bild: © Dieter Kenz #274237097 stock.adobe.com

Welcher Kostentrend setzt ein?

Einer weiteren Untersuchung der Denkfabrik Agora Energiewende zufolge werden Energiepreise in Deutschland aufgrund des zunehmenden Anteils an Solar-, Wind- und Wasserenergie bundesweit sogar sinken. Dieser Ansicht widerspricht Birnbaum. Der Experte geht von erhöhten Strompreisen aus, da ein Ausbau des Stromnetzes mit hohen Investitionskosten verbunden ist. Dadurch würden auch hohe Finanzierungskosten entstehen.

Nach Meinung des E.ON-Chefs ist es daher wichtig, ökologische und ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Er erachtet deshalb eine lokale Stromproduktion als sinnvoll, durch welche sich die Netzbelastung deutlich reduzieren könnte.