Wirtschaft

Beschäftigtenzahl in Deutschland auf Rekordniveau

Beschäftigtenzahl in Deutschland auf Rekordniveau
Beschäftigtenzahl in Deutschland auf Rekordniveau - Bild: © alfa27 #658879186 stock.adobe.com

Im Jahr 2023 waren in Deutschland rund 45,9 Millionen Menschen in Deutschland berufstätig. Damit erreicht die Beschäftigtenzahl ein neues Rekordniveau. Im Gegenzug prognostiziert das Statistische Bundesamt jedoch einen mittelfristigen deutlichen Rückgang von Berufstätigen.

Neue Höchstwerte

Hierzulande erreichte die Erwerbstätigkeit im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert.

Mit 45,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort Deutschland hatten so viele Menschen einen Job, wie seit der Wiedervereinigung 1990 nicht mehr.

Ersten Schätzungen zufolge erhöhte sich der Anteil Erwerbstätiger im Vergleich zu 2022 um 0,7 Prozent bzw. auf rund 333.000 Erwerbstätige.

Erwerbstätigkeit erreicht neuen Höchstwert
Hierzulande erreichte die Erwerbstätigkeit im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert – Bild: © Quality Stock Arts #707027336 stock.adobe.com

Zuwachs durch ausländische Arbeitskräfte

In den Augen des Statistikamts ist die Beschäftigungszunahme in erster Linie auf eine erhöhte Zuwanderung durch ausländische Arbeitskräfte zurückzuführen. Zusätzlich habe sich die Erwerbsbeteiligung inländischer Berufstätiger erhöht. Dadurch bildeten sich Wachstumsimpulse, die stärker waren als die Negativeffekte aufgrund des demografischen Wandels.

Die Statistiker gehen davon aus, dass die demografische Entwicklung auf mittelfristige Perspektive mit einem massiven Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter einhergehen wird.
Im Jahr 2020 führte die Coronakrise dazu, dass der 14 Jahre andauernde Anstieg der Erwerbstätigenzahl erstmals abrupt endete. Stattdessen entwickelte sich 2020 ein Gegentrend mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl von 0,8 Prozent. Nach der Coronapandemie erhöhte sich die Erwerbstätigkeit im Jahr 2021 nur leicht. Ein Jahr später stieg der Anteil Erwerbstätiger deutlich an.

Zuwachs durch ausländische Arbeitskräfte
In den Augen des Statistikamts ist die Beschäftigungszunahme in erster Linie auf eine erhöhte Zuwanderung durch ausländische Arbeitskräfte zurückzuführen – Bild: © Halfpoint #704950408 stock.adobe.com

Negativfolgen durch die Coronapandemie

Im Jahr 2023 bildeten sich besonders viele Jobs im Dienstleistungssektor heraus. Laut Aussagen des Statistikamts erhielten neun von zehn zusätzlich Beschäftigten einen Job in Dienstleistungsbereichen. Dieser Anteil entspricht einer Zahl von etwa 295.000 Erwerbstätigen.

Die meisten Berufstätigen orientierten sich in diesen Bereichen bei öffentlichen Dienstleistungen, in der Gesundheits- und Erziehungsbranche.

Insgesamt waren in diesen Dienstleistungssektoren rund 116.000 Menschen mehr als zuvor tätig. Ungefähr 87.000 mehr Erwerbstätige fanden im Handel, im Verkehr oder Gastgewerbe einen Job. Diese Bereiche waren vor einigen Jahren besonders stark von den Negativfolgen der Coronapandemie betroffen. Dennoch verweisen die Statistiker darauf, dass der Anteil dieser Beschäftigten im Jahr 2023 noch immer unter dem Vorkrisenniveau von 2019 lag. Die rückgängige Zahl Erwerbstätiger in der Fischerei und Landwirtschaft hält bereits seit vielen Jahren an.

Mehr Arbeitnehmer, weniger Selbständige

Erwerbstätige sind für gewöhnlich Selbständige, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Der Anteil sozialversicherungspflichtiger sowie marginal Beschäftigter steigerte sich um rund 0,9 Prozent auf 42,1 Millionen Erwerbstätige. Im Gegenzug sank der Anteil von Selbständigen um etwa 30.000 Beschäftigte auf rund 3,9 Millionen.
Nach Informationen der Statistiker sinkt der Anteil Selbständiger schon seit mittlerweile zwölf Jahren.