Finanzen

Abgeschwächte Inflationsrate: Stockende Verbraucherpreise

Abgeschwächte Inflationsrate
Abgeschwächte Inflationsrate: Stockende Verbraucherpreise - Bild: © Pormezz #614768446 stock.adobe.com

Im Oktober 2023 stiegen Lebenshaltungskosten in Deutschland so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr. Laut Aussagen von Statistikern belief sich die Inflationsrate auf 3,8 Prozent. Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung sind rückgängige Energiekosten. Im Gegenzug verteuerten sich Kosten für Lebensmittel erneut.

Verlangsamter Preisanstieg

In den letzten Wochen hat sich der Anstieg der Preise hierzulande merklich verlangsamt.

Aus einer Schätzung des Statistischen Bundesamts geht hervor, dass Verbraucher für Dienstleistungen und Produkte durchschnittlich 3,8 Prozent mehr als vor einem Jahr bezahlen mussten.

Dieser Wert entspricht dem gleichen Anteil wie im August 2021, als exakt die gleiche Teuerungsrate erreicht wurde.

Verlangsamter Preisanstieg
In den letzten Wochen hat sich der Anstieg der Preise hierzulande merklich verlangsamt – Bild: © gopixa #495646830 stock.adobe.com

Werte der letzten Jahre

Im Vorfeld gingen Ökonomen von einem Wert von vier Prozent aus. Das Preisniveau blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im September lag die Gesamtinflationsrate bei 4,5 Prozent, während sie im August 6,1 Prozent betrug.
Betrachtet man ausschließlich die reine Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel, beläuft sich die Inflationsrate auf 4,3 Prozent.

Das Preisniveau blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert
Das Preisniveau blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert – Bild: © Drazen #493101548 stock.adobe.com

Geringere Energiepreise, höhere Kosten für Nahrungsmittel

Aussagen von Statistikern zufolge wurde die Inflationsrate vor allem durch rückgängige Energiepreise gedämpft, die sich aus Jahressicht um 3,2 Prozent minimierten.

Ein wichtiger Einflussfaktor ist der sehr hohe Basiseffekt, dem das hohe Energiepreisniveau aus dem Vorjahr zugrunde liegt.

Im Vorfeld sanken die Energiepreise letztmalig im Januar 2021. In überdurchschnittlich starkem Maße erhöhten sich hingegen die Kosten für Nahrungsmittel in Höhe von 6,1 Prozent.

Finanzielle Belastungen für Verbraucher

Die massiv gestiegenen Preise stellen für Verbraucher:innen eine massive finanzielle Belastung dar.
Letztendlich führt dieser Verlauf dazu, dass Menschen sich zunehmend weniger Produkte für ihr Geld leisten können. Unter diesen Umständen wird automatisch der private Konsum gebremst, der die deutsche Konjunktur jedoch eigentlich stützen soll. Für den Sinkflug der Inflation ist kein Ende in Sicht.

An diesem Zustand dürfte sich in den kommenden Monaten tendenziell nichts ändern. Ein Grund für diese Prognose besteht beispielsweise darin, dass rückgängige Weltmarktpreise für Strom, Erdgas oder Lebensmittel noch längst nicht komplett an Verbraucher weitergegeben werden.

Finanzielle Belastungen für Verbraucher
Die massiv gestiegenen Preise stellen für Verbraucher:innen eine massive finanzielle Belastung dar – Bild: © luciano #577095596 stock.adobe.com

Prognosen für eine Entspannung der inflationären Lage

Schätzungen zufolge ist davon auszugehen, dass sich die inflationäre Lage zukünftig deutlich entspannen wird.

Derzeit ist davon auszugehen, dass in den folgenden Monaten ein weiterer Inflationsrückgang eintreten wird.

Diese Prognose würde der abwartenden Haltung der Europäischen Zentralbank entgegenkommen. Die EZB betrachtet eine Inflation in Höhe von zwei Prozent als idealen Wert für die Wirtschaft im Euroraum.

Vorerst keine Zinserhöhungen durch die EZB

Erst vor einigen Tagen legten die Finanzexperten aufgrund der aktuell rückläufigen Inflationszahlen sowie der langsamen voranschreitenden Konjunktur fest, vorerst keine Zinserhöhungen mehr vorzunehmen. Im September 2023 ging die Inflation innerhalb der Eurozone 4,3 Prozent zurück. Einen Monat zuvor betrug dieser Wert noch 5,2 Prozent.
Vor einem Jahr erhöhte sich die Rate zum Teil auf über zehn Prozent. Nach aktuellem Stand gehen führende Wirtschaftsforschungsinstitute von einem zukünftigen Rückgang der Inflationsrate auf 2,6 Prozent aus.