Tipps für eine optimale Elektroinstallation
Auch wenn eine Elektroinstallation in die Hände von Experten gehört, ist die Mitarbeit von Bauherren gefragt. Immobilienbesitzer wissen schließlich am besten, wie einzelne Räume gestaltet werden sollen.
Der Verwendungszweck eines Zimmers sowie die darin befindliche Möblierung entscheiden maßgeblich über die optimale Elektroinstallation.
Inhaltsverzeichnis
- Grundrisse und Vor-Ort-Begehungen
- Erster Tipp: Besser mehr als zu wenige Anschlüsse
- Zweiter Tipp: Optimale Planung der Stromkreise
- Dritter Tipp: Auf Nummer sicher gehen – mit Leerrohren
- Vierter Tipp: An Rauchmelder denken
- Fünfter Tipp: Mehr Sicherheit durch Überspannungs- und Blitzschutz
- Sechster Tipp: Anschluss von USB-Ladedosen
- Siebter Tipp: Elektroinstallation für den Outdoor-Bereich
- Gute Elektroinstallation – alles eine Frage der Planung
Grundrisse und Vor-Ort-Begehungen
Eine wichtige Basis für eine optimale Planung der Elektroinstallation ist eine Kopie des Grundrisses des jeweiligen Objekts. Auf diesem Grundriss markieren Bauherren die Bereiche, in denen Steckdosen, Lichtschalter, Radio-, Fernseh-, HiFi- und EDV-Anschlüsse oder Leuchten installiert werden sollen.
Ist bereits ein Standardplan zur Elektroinstallation vorhanden, ist dieser nach eigenen Wünschen erweiterbar.
Neben einem Blick auf den Grundriss ist es ebenso sinnvoll, die Räume noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und alle präferierten Bereiche für Anschlüsse zu markieren.
In diese Begehung sollten Haus- oder Wohnungsbesitzer Anschlüsse für Musikanlagen, Fernseher, Computer, Stehlampen oder andere elektronische Geräte von Anfang an mit einbeziehen.
Erster Tipp: Besser mehr als zu wenige Anschlüsse
Erfahrungsgemäß werden für die Standardausstattung eines Hauses oder von Wohnungen viel zu wenige Steckdosen eingeplant. Ein Zuviel an Steckdosen gibt es eigentlich nicht. Im Gegenzug ist der Ärger groß, wenn es im Nachhinein an Steckdosen mangelt.
Ausgehend von Standard Ausstattungen sollten Häuslebauer die nachfolgende Anzahl von Anschlüssen einplanen:
- Küche: 10 – 15 Anschlüsse, beispielsweise für Kühlschrank, Mikrowelle, Geschirrspüler, Backofen und Arbeitssteckdosen
- Wohnzimmer ab 20 m²: 20 – 24 Anschlüsse, beispielsweise für Lampen, Musikanlagen, Fernseher und andere elektronische Geräte
- Kinderzimmer: 8 – 11 Anschlüsse
- Bad: 4 Anschlüsse. Zwei links und rechts vom Badspiegel und zwei weitere in Bodenhöhe
- Hauswirtschaftsraum: 8 Anschlüsse, beispielsweise für Trockner, Waschmaschinen und mehrere Arbeitsbereiche
- Flur bzw. Diele: 3-5 Anschlüsse, beispielsweise für Staubsauger oder zum Aufladen elektronischer Geräte wie Smartphones
- Arbeitszimmer: 8 – 10 Anschlüsse, beispielsweise für technische Geräte wie Drucker, Computer, Scanner oder Telefon
- Außenbereich: 8 Anschlüsse, beispielsweise für elektrische Gartengeräte wie Rasenmäher, Kühlschränke, Radios oder TV-Geräte
Für Garagen, Keller oder Hobbywerkstätte kommen oftmals Geräte mit größerer Spannung zum Einsatz. Für diesen Fall ist eine sogenannte Dreiphasen-Wechselstrom-Steckdose für 400 Volt an Kraftstrom eine gute Wahl.
Für eine Sauna ist ebenfalls ein Anschluss mit höherer Spannung besonders gut geeignet.
Zweiter Tipp: Optimale Planung der Stromkreise
Wer Geld sparen möchte, sollte versuchen, günstige Elektroinstallateure in der Nähe zu finden. Erfahrene Spezialisten wissen generell, dass eine sichere Elektroverteilung in mindestens vier Sicherungsreihen unterteilt werden muss.
Separate Wohnbereiche wie Schlafräume, Wohnzimmer, Flure, Bäder oder Küchen sollten jeweils einen eigenen Stromkreis mit einem Leitungsschutzschalter haben. Ebenso wichtig ist es, Licht- sowie Steckdosenstromkreise voneinander zu separieren.
Generell bedürfen leistungsintensive Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler jeweils eines eigenen Stromkreises.
Für den Gesamtschutz kommt zudem ein FI-Schutzschalter zum Einsatz. Für das Bad raten Experten zu einem speziellen Personenschutzschalter.
Dritter Tipp: Auf Nummer sicher gehen – mit Leerrohren
Verlegungen von Elektroinstallationsrohren unter Putz sind für Sanierungen oder Neubauten eine gute Wahl. Diese Leerrohre bieten Mietern oder Immobilieneigentümern die Möglichkeit, die Elektroinstallation je nach Bedarf beliebig zu erweitern.
Zusätzlich verlegte Rohre sind gut dafür geeignet, um im Nachhinein eine technische Basis für Anschlüsse für Schalter, Steckdosen, Lichtquellen, Alarmanlagen, Videoüberwachungen oder Sprechanlagen zu legen.
Die Leerrohre sorgen dafür, dass bei einer Anpassung der Elektroinstallation Wände erneut komplett aufgebrochen werden müssen.
Vierter Tipp: An Rauchmelder denken
Rauchmelder sind Lebensretter, die beispielsweise im Schlaf vor dem Erstickungs- oder Verbrennungstod retten. Wenige Sekunden genügen, bis infolge einer Rauchgasvergiftung der Tod eintritt. Dieses Szenario vermeiden Rauchmelder, die rechtzeitig alarmieren.
Die Rauchmelderpflicht für private Wohnräume gilt hierzulande bundesweit.
Detaillierte Regelungen gibt es beispielsweise in der Landesbauordnung der einzelnen Bundesländer.
Fünfter Tipp: Mehr Sicherheit durch Überspannungs- und Blitzschutz
Erfahrungen belegen, dass viele Menschen den schützenden Effekt hoher Gebäude maßlos überschätzen. Es ist ein Mythos anzunehmen, dass Blitze stets in die höchste Erhebung einschlagen.
Der einzige effektive Schutz vor einem Blitzschaden ist eine fachmännisch installierte Blitzschutzanlage. Blitzeinschläge im Umkreis von maximal zwei Kilometern gelangen über Leitungen in andere Häuser und verursachen Überspannungsschäden.
Um Zerstörungen an empfindlichen Geräten wie Fernsehern oder Computern vorzubeugen, bieten mehrstufige Blitzschutzsysteme aus Blitz- sowie Überspannungsschutz viel Sicherheit.
Sechster Tipp: Anschluss von USB-Ladedosen
Fest installierte Ladestationen für Mobilgeräte erfreuen sich großer Beliebtheit. USB-Ladedosen oder ein an der Wand befestigter Ladestock reihen sich nahtlos in die meisten Raumkonzepte ein.
Inzwischen stehen sogar USB-Ladedosen zur Verfügung, in welche Anwender das eigene Smartphone-Ladekabel unmittelbar einstecken können.
Eine weitere Option sind Einbau-Ladedocks, die sich optimal an die Bedürfnisse von Mobiltelefon-Nutzern anpassen.
Siebter Tipp: Elektroinstallation für den Outdoor-Bereich
Strom im Garten erhöht den Komfort, sorgt für Licht und dient zugleich als Arbeitserleichterung. Aus dem Grund ist es sinnvoll, diesen Teil der Elektrik ebenfalls von Beginn an in die Planung einzubeziehen. Wege und Terrassen müssen ausgeleuchtet, Teichpumpen aktiviert oder elektronische Geräte wie Rasenmäher draußen angeschlossen werden. Für diese und viele weitere Zwecke ist die Außenelektrik zwingend erforderlich. Eine Schaltung mit Bewegungsmelder empfiehlt sich für alle Grundstücke, für die Steh- oder Wandleuchten sinnvoll sind.
Für eine Terrassenbeleuchtung ist zudem ein Kontrollausschalter an der Terrassentür von Vorteil.
Für Anschlüsse der Elektroinstallation im Außenbereich sind Erdkabel übrigens besonders gut geeignet. Um den Lauf der Erdkabel optimal zu bestimmen, sollten sich Grundstücksbesitzer darüber im Klaren sein, in welchen Bereichen Stromanschlüsse oder Lampen benötigt werden. Wer im Garten Leerrohre verlegt, kann später bei Bedarf zusätzliche Kabel einziehen.
Gute Elektroinstallation – alles eine Frage der Planung
Schon heute an morgen denken: Dieser Vorsatz erspart Immobilienbesitzern so manche Arbeitsstunde.
Eine gute Planung der Elektroinstallation ist eine wichtige Grundlage, um über Jahre hinweg von den Vorteilen eines gut angelegten Leitungssystems zu profitieren.