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KVM oder Virtuozzo: Welche Option ist die bessere Virtualisierung?

KVM oder Virtuozzo: Welche Option ist die bessere Virtualisierung?
KVM oder Virtuozzo: Welche Option ist die bessere Virtualisierung? - Bild: © ZinetroN #367623665 stock.adobe.com

Virtualisierungen bieten den Vorteil, dass für unterschiedliche Gast-Systeme die gleichen Hardware-Ressourcen verfügbar sind. Einige dieser populären Software-Lösungen sind die Programme Virtuozzo bzw. KVM, die überwiegend von Hostinganbietern oder größeren Rechenzentren beansprucht werden. Doch zusätzlich zur Bereitstellung dieser virtuellen Umgebungen offeriert Virtuozzo ebenfalls Containerlösungen.

KVM: Was ist das?

KVM ist eine Virtualisierungssoftware, die für Kernel-based Virtual Machine steht. Die Software ist im Linux-Kernel ab der Version 2.6.20 verfügbar, so dass der Linux-Kernel auch selbst als Hypervisor nutzbar ist. Somit bietet die Software die Möglichkeit, mehrere Server und Betriebssysteme auf der gleichen Hardware anzuwenden.

Weil ein Linux-Kernel eine freie GPL-Lizenz besitzt, steht KVM ebenfalls kostenfrei zur Verfügung.

Die Open-Source-Software bietet Nutzern die Möglichkeit, vollständige Quellcodes von Programmen einzusehen und bei Bedarf abzuändern. Zudem beweist KVM als Bare-Metal-Hypervisor seine Stärke, der einen Zugriff auf Hardware-Ressourcen ermöglicht, ohne dass eine zusätzliche Software-Schicht vorhanden sein muss.

Fehlender professioneller Support

Für die Steuerung der VMs kommen unterschiedliche Lösungen in Betracht. Ein oftmals genutztes Modul ist das kommandozeilenbasierte QEMU. Optional stehen grafische Benutzeroberflächen zur Verfügung, darunter der UCS Virtual Machine Manager.
Der Open-Source-Hypervisor KVM räumt Anwendern die Freiheit ein, das Programm immer wieder nach Belieben anzupassen. Im Gegenzug ist jedoch kein professioneller Support verfügbar.

Virtuozzo: Was ist das?

Im Gegensatz zu KVM ist Virtuozzo ein kommerzielles Programm, dessen Vertrieb durch das Unternehmen Parallels Inc. aus dem US-amerikanischen Renton erfolgt. Die Software steht in verschiedenen Versionen für Linux sowie Microsoft Windows zur Verfügung. In der Linux-Variante basiert die Software auf dem Open Source-Modul Open VZ, das Linux um containerbasierte Virtualisierungen ergänzt. Als Hypervisor des Typs 1 ist Virtuozzo dafür geeignet, um Hardware-Ressourcen zu verwalten. Gemeinsamkeiten zwischen KVM und Virtuozzo bestehen demzufolge durchaus.

Virtuozzo basiert sogar auf KVM und profitiert von Kerntechnologien der Open-Source-Version.

Dementsprechend ist Virtuozzo mit KVM aufwärtskompatibel und ergänzt dessen Kern um weitere Extras.

Beschränkte Anwendungen

Neben der Server-Virtualisierung ist Virtuozzo ebenfalls zur Erstellung von Containern geeignet. Diese komplett isolierten Container wirken wie ein physischer Server. Weil Container die Hostsystem-Ressourcen effektiver ausnutzen, sind mehr Container als VMs über die Hardware umsetzbar. Dadurch erreicht die Nutzung der Container auch eine höhere Servergeschwindigkeit. Im Gegenzug sind die Container jedoch auf die vom Host offerierten Betriebssysteme beschränkt.
Demzufolge sind nicht nur die Anwendungen möglich, die mit dem zum OS gehörigen Hostsystem kompatibel sind.

Welcher Hypervisor ist nun besser?

Die Software KVM ist für alle Anwender geeignet, die eine preiswerte und flexible Lösung für eine Virtualisierung wünschen. Virtuozzo gilt als konsequente Weiterentwicklung, die mit zusätzlichen Features wie Entwicklersupport, einem überschaubaren Wartungsaufwand durch Containervirtualisierung oder einer besseren Performance überzeugt.
Der Hypervisor Virtuozzo ist deshalb eine gute Wahl für anspruchsvolle Nutzer, die in puncto Service und Performance keine Kompromisse eingehen möchten.