FinanzenWirtschaft

Durch Zinsanstieg: Geringeres Interesse an Kaufimmobilien

Durch Zinsanstieg: Geringeres Interesse an Kaufimmobilien
Durch Zinsanstieg: Geringeres Interesse an Kaufimmobilien – Bild: © fotomek #165414758 stock.adobe.com

Das Interesse der Deutschen an Kaufimmobilien hat sich in jüngster Vergangenheit deutlich reduziert. Für diese Entwicklung sind vor allem steigende Zinsen verantwortlich. Diese Entwicklung hat allerdings auch einen positiven Nebeneffekt.
Durch die geringere Nachfrage reduzieren sich auch die Immobilienpreise. Auf diese Weise werden die höheren Zinsen zumindest zum Teil abgefedert.

Trendwende auf dem Immobilienmarkt

Aufgrund der stark gestiegenen Zinsen vollzieht sich auf dem deutschen Immobilienmarkt eine Trendwende. Der Blick auf das erste Quartal 2022 beweist, dass es Verkäufern zunehmend schwer fällt, potentielle Käufer zu finden.

Diese Tendenz macht sich beispielsweise dadurch bemerkbar, weil Inserate für Immobilien zum Kauf länger im Internet angepriesen werden.

Stattdessen interessieren sich wieder mehr Personen für ein Mietobjekt.

Trendwende am Immobilienmarkt
Aufgrund der stark gestiegenen Zinsen vollzieht sich auf dem deutschen Immobilienmarkt eine Trendwende – Bild: © Kenishirotie #127547487 stock.adobe.com

Weniger Mehrkosten, höhere Zinsen

Entwicklungen wie diese könnten die Preisentwicklung mittelfristig beeinflussen. Auf diese Weise könnten für Käufer entstehende Mehrkosten aufgrund höherer Zinsen zumindest zum Teil abgefedert werden. Das Interesse an Kaufimmobilien ist zwar gesunken, dennoch bewegt sich die Nachfrage noch immer deutlich über dem Niveau vor der Coronakrise.
Eine wichtige Basis für die Berechnung ist ein durchschnittlicher Anteil an Kontaktanfragen, den Anbieter auf ihre Anfragen innerhalb der ersten sieben Tage erhielten.

Interesse an Kaufimmobilien ist gesunken
Das Interesse an Kaufimmobilien ist zwar gesunken, dennoch bewegt sich die Nachfrage noch immer deutlich über dem Niveau vor der Coronakrise – Bild: © Tinnakorn #302691791 stock.adobe.com

Längere Vermarktungsdauer für Kaufobjekte

Diesen Auswertungen zufolge waren Anzeigen für Eigentumswohnungen auf dem Portal von Januar bis März deutschlandweit im Durchschnitt 37 Tage online. Ein Jahr zuvor reduzierte sich die Vermarktungsdauer auf 30 Tage. Bei Einfamilienhäusern verlängerte sich die Laufzeit von Inseraten von 32 auf insgesamt 34 Tage.

Viele Menschen weichen mittlerweile wieder auf Objekte zum Mieten aus, da die aufgrund der Zinserhöhung massiv angestiegenen Gesamtkosten zahlreiche Kaufinteressenten abschrecken.

Sank die Nachfrage nach solchen Wohnobjekten Anfang 2021 um elf Prozent im direkten Vergleich zum Vorjahr, erhöhte sich der Anteil im ersten Quartal 2022 um ganze 28 Prozent. Infolgedessen sank das Angebot an Mietimmobilien um 23 Prozent. Offerten für Kaufimmobilien erhöhten sich im Gegenzug um ganze 15 Prozent.

Vergleiche zum Vorjahr

Die Auswertung zeigt zudem auf, dass während des ersten Halbjahres 2022 etwa doppelt so viele Anbieter die Preise für Kauf-Wohnimmobilien reduzierten als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dadurch sanken Angebotspreise für Einfamilienhäuser um sechs Prozent und für Eigentumswohnungen um neun Prozent.
Im ersten Halbjahr von 2021 belief sich der Anteil auf drei Prozent für inserierte Einfamilienhäuser sowie sechs Prozent für Eigentumswohnungen.